1. Der Frustfaktor wird dadurch erreicht, dass man nach jedem Tod am letzten Lagerfeuer erwacht und man sich durch die selben Gegner kämpfen muss. Das wirkt einfach zu aufgesetzt und streckt die Spielzeit künstlich und damit unnötig in die Länge. Es ist schlichtweg nervig und mies gelöst. Nichts anderes. Zumal die Gegner immer an der selben Stelle wieder spawnen.
Hast du das echt so bis zum Schluss durchgezogen? Also immer alle Gegner nach dem Tod am Boss getötet? Wenn ja, dann hast du meinen vollsten Respekt. Das ging mir bereits ab dem Taurenboss auf die Nerven und ab da bin ich nach jedem 1. Bosstod durchgesaust.
Dass die Gegner nach jedem Bonfirebesuch erneut spawnen halte ich jedoch persönlich für einen wichtigen Teil der Spielmechanik. Das Spiel verzeiht eben keine Fehler und das respawnen von Gegnern ist mMn eine weitere brachiale Art, dich daran zu erinnern.
2. Der sehr hohe Schwierigkeitsgrad wird unter anderem auch durch eine oft suboptimale Kameraführung verursacht. Ich bin häufiger gestorben, weil die Kamera plötzlich extrem nahe ran zoomte oder weil ich den Gegner hinter der Ecke nicht gesehen habe. Und nicht, weil die Gegner viel Schaden austeilen.
Also in DS gibt es ja einige Möglichkeiten zu sterben, aber dass man gleich die Kamera dafür verantwortlich macht, lese ich gerade zum ersten Mal. Mit dem Gamepad habe ich die Kamera zu jeder Zeit vollkommen unter Kontrolle und das Heranzoomen in kleineren Räumen ist doch bei solchen Spielen ganz normal. Zumindest würde mir jetzt auf Anhieb kein Spiel aus der 3rd-Person Perspektive einfallen, in dem das anders gelöst wurde. Die Kamera hat mich auch zu keiner Zeit daran gehindert, um Ecken nach Gegnern zu spähen. Den Kritikpunkt kann ich daher nicht ganz nachvollziehen.
Was den Punkt mit den Klassen angeht, kann ich dir allerdings nur zustimmen. Anscheinend wollten die Entwickler anfangs ein anderes Spiel entwickeln, sonst kann ich mir den Unsinn mit der Klassenwahl nicht vorstellen. Ich kann nur hoffen, dass sich das im 2. Teil ändern wird.
Aber nun mal zum Test:
Ich habe Dark Souls, nachdem ich den Trailer vom 2. Teil gesehen hatte, vor gut zwei Wochen angefangen und bin jetzt so gut wie durch. Ich habe mir vorher viele Tests durchgelesen, allerdings schien es vielen Testern Schwierigkeiten zu bereiten, die Faszination des Spiel's in Worte zu fassen. Das Gefühl habe ich auch bei deinem Test McTrevor. Und mir würde es keineswegs anders ergehen, wenn ich jemandem erklären müsste, warum Dark Souls die intensivste und außergewöhnlichste Spieleerfahrung meines Lebens ist/war. Ich finde, man muss es einfach selbst gespielt haben und sich umfassend mit der Welt von Dark Souls und ihrer Geschichte befassen. Wer einfach drauf los zockt, Gegenstände außerhalb ihrer Werte nicht beachtet und das Spiel einfach mit ach und krach durchbügeln möchte, der wird zwar bestimmt einen gewissen Stolz, aber niemals den Zauber von Dark Souls verspühren. Man könnte meinen, mit Mitte 20 wäre man aus dem Alter heraus, in dem man unentwegt an ein Videospiel denken muss, aber Dark Souls belehrt mich momentan eines Besseren. Zu Zeiten der Innovationsarmut in der Videospielbranche hätte ich einfach auch nicht mehr damit gerechnet.
Was die Wertung betrifft, so hat LordCrash bereits alles darüber gesagt, was es zu sagen gibt. Sie ist eben subjektiv. Meine Wenigkeit kann sie zumindest nachvollziehen. Wichtiger ist aber der Text und der liest sich gut.