Ist mir in 500h erst zwei oder dreimal passiert, dass jemand einen Cheat so offensichtlich benutzt hat. Es sind sowieso in der Regel Smurfs, die einen da wegknallen. Kann natürlich sein, dass ich es als schlechter Spieler einfach nicht mitbekomme und in den untersten Rängen, wo ich mich herumtreibe, einfach nicht so viele Cheater unterwegs sind. Aber dass VAC schlechter funktioniert als die hochgelobten anderen AC-Systeme, dafür habe ich bisher noch keinen statistischen Beleg gefunden. Ich weiß nicht, was VAC genau macht. Ist mir eigentlich auch egal, denn es kann auf meinem PC nichts kaputt machen und wird mit CSGO/Steam wieder beendet. Das ist mit viel wichtiger als alles andere.
Ein Anti-Cheat auf Kernelebene ist dagegen so kaputt, dass man Leuten, die sich so etwas freiwillig installieren, eigentlich die Administrationsrechte für ihren PC entziehen müsste. Ich zweifle auch die Effektivität an, wenn der überwachte Cheater Adminrechte am System hat. Er könnte das Kernelmodul z.B. durch einen Dummy ersetzen, der immer grünes Licht gibt. Natürlich sicher nicht einfach und das übliche Spiel aus Maßnahmen und Gegenmaßnahmen. Man verlagert den Kampf gegen Cheater damit auf Kernelebene. Wozu? Was ist dadurch am Ende des Tages gewonnen?
Ich habe mittlerweile über 3600 Stunden in CS:GO alleine, mit allen CS Teilen erreiche ich vermutlich die 10.000. Ich habe etliche Matches gegen Cheater gehabt, phasenweise mehr, phasenweise weniger. Ich hatte sie in Tunieren, wo es um gewinne geht und ich konnte manch einen sicher identifizieren. Es ging mir nicht darum, ob VAC besser oder schlechter funktioniert. Aber ich denke, eine 100% Lösung gegen Cheater (im Multiplayer) würden sich viele wünschen, inklusive mir, ist aber absolut unrealistisch. Ein System ist ein System, da es als funktionierendes, nachvollziehbares quasi mathematisches "System" eben gebaut wurde. Jedes System kann man lernen. Kennt man das System, kann man Lücken finden oder es manipulieren. Es wird immer eine Lücke geben, die Frage ist, wie gut ist sie versteckt und wann wird die Lücke geschlossen. Der Kampf gegen Cheater ist sicherlich ermüdend, da es einfach eine Sissyphos-Aufgabe ist.
Aber ja, Kernelebene kann und darf nicht die Lösung sein. Ich bin kein IT Profi, habe mich aber ausreichend belesen um schnell erkennen zu können, dass es keine gute Idee ist. Die Kontrolle und Sicherheit des eigenen Systems, über die man für gewöhnlich 100% selbst bestimmt, wird mit einem Kernel-eingreifendem Anti Cheat Programm plötzlich 50/50 geteilt. Genauer gesagt, nicht dem Programm, sondern derem Entwickler (hier: Denuvo). Nicht nur, befindet sich ein potenzieller Brandherd/ eine potenzielle Sicherheitslücke nun auf dem eigenen System, eine weitere Lücke könnte Denuvo selbst sein. Angenommen, Denuvo selbst wird gehackt? An was für Daten gelangen die Hacker? Was für Möglichkeiten tun sich auf? Da sprechen wir von Gefahren die Betreffen letzten Endes sogar alle. Es könnte ein Virus eingepflanzt werden und auf Millionen Rechnern aktiviert werden. Je nachdem was für ein Virus, kann das drastische Folgen haben (wirtschaftlich/politisch/privat). Der Kampf gegen Cheater ist nicht so wichtig, wie der Schutz unserer Computersysteme, die mittlerweile ein Stützpfeiler unserer gesamten Infrastruktur sind. Siehe unsere Pandemie, ohne Internet hätte das hier alles anders ausgesehen, für jeden einzelnen von uns. Hätten wir da gleichzeitig eine Pandemie im Internet gehabt, prognostiziere ich einen weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Shitstorm der aller ersten Güteklasse.
Kernelebene geht zu weit, wir sollten Hacker nicht dazu einladen dort herum zu experimentieren, nur um Cheats in einem Computerspiel aufzuhalten. So sehr mir diese Aussage weh tut, alles andere ist unvernünftig.