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Anthem: Ex-Bioware-Chef äußert sich zum missglückten Start

Darkmoon76

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Zum Artikel: Anthem: Ex-Bioware-Chef äußert sich zum missglückten Start
 
Flynn hat sich mMn nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als BioWare Chef. Sowohl der Jason Schreier Artikel zur Entwicklung von Anthem, als auch der zu ME: Andromeda klingen fuer mich sehr sehr plausibel und beide zeigen massive Maengel im oberen Management auf, waehrend sich die eigentlichen Entwickler einen abgearbeitet haben.
Da braucht er jetzt mMn nicht gerade mit den grossen Weisheiten ankommen.
 
Nach nur 7 Jahren mussten wir ein Spiel veröffentlichen...was wir nur zich mal komplett in den Jahren überarbeitet hatten, wegen maßlos miesem Management... böses EA.

Der Typ hat doch net mer alle Latten am Zaun. Wer es in 7 Jahren net vom Konzept zum Produkt schafft, gehört einfach irgendwo inne Gummizelle.
 
Es hat immer jemand, oder etwas anderes Schuld. Nie die Mitarbeiter.
 
"Missglückter Start"? Als sei das Problem nur die Umstände des Launches und nicht ein total unfertiges Spiel? Anthem leidet nicht an einem missglückten Start, sondern an einer missglückten 7-jährigen Entwicklung...
 
Also ich schiebe ja auch gerne mal EA den Miesepeter zu.... aber es ist schon erstaunlich zu sehen, dass ein Publisher wie EA 7 jahre lang so ein Produkt, welches eine Menge Risiken birgt, da neue, nicht etablierte Marke, unterstützt. Dafür erst mal Hut ab!

Natürlich braucht eine neue Marke oft auch eine wirklich lange Zeit um sich zu entwickeln und überhaupt erst entwickelt zu werden.
Aber was am Ende heraus kam, war ein Spiel das nette Artworks zu bieten hatte, bestimmt eine zwar noch ausbaufähige, aber interessante Lore.... Aber man hat wohl wenig Zeit in das eigentliche Gameplay investiert, geschweige denn viele Gedanken an den End-Content und das dann auch noch bei einem Loot-Shooter. Gameplay Mechaniken sind oft das A und O des Erfolges eines Spiels. Fesselt das Spielprinzip, kann der Rest drum herum auch "mittelmäßig" sein.

Ich denke das viele Spiele heutzutage in ein Genre gedrängt werden, welches diesem nicht wirklich gerecht wird. Anthem hätte vielleicht besser funktioniert, als halb lineares Storyspiel (von mir aus mit Open World Elementen), als wenn man dieses zwanghaft als eine Art MMO/Koop Hybrid und zu einem Loot-Shooter zu drängen, wo der Loot als solcher völlig verfehlt wurde. Ich denke, dass dies vermutlich einer der Hürden in der Entwicklung war. Geschweige denn die Raids/Fortresses, wo ich nach 2 mal durchspielen in der Beta schon nur noch wenig Lust verspürte weiter zu machen.

Vor allem die willkürlich designten und anreizlosen Waffen geben hier ein gutes Beispiel. Es gibt einem wenig bis keinen Wert, ergo keine Lust mehr dieser Waffen zu erspielen. Die Verbesserungen bringen einen lediglich etwas für wiederholenden Grind, bieten sonst keinen Mehrwert (wie für PVP o.ä.) und noch nicht mal (heute leider nicht zu unterschätzenden) Prestige, was Spieler dazu treiben würde, dass Spiel mehr zu spielen.

Geplagt von anderen technischen Problemen, zu viele Spielunterbrechungen durch Loading-Screens, und falsch kommunizierten/beworbenen Features des Spiels, ist das Ergebnis eben mittelmäßig. Wie andere XAAN schon festgestellt hat, hier handelt es sich nicht um einen "missglückten Start", eher um ein "missglücktes Produkt" was wohl nicht ganz wusste, was es sein will. Das kann man nicht unbedingt dem Entwickler Team in die Schuhe schieben, welches mit Sicherheit mit Vorgabe und Auflage, versucht dem gerecht zu werden, was die Entscheidungsträger ihnen auftragen. Ich denke, hier versucht einer der Entscheidungsträger aus der Führungsetage eher die Schuld von sich zu weisen.

Wohl gemerkt kommentiere ich hier von außerhalb, da ich eben jene Fehler aus der Beta heraus sehen konnte und habe mich dagegen entschieden das Spiel zu kaufen. Obwohl es mich äußerlich Ansprach.... Das EA nach 7 Jahren irgendwann mal zum Release drängt, statt ewig ohne Aussicht auf Gewinn weiter zu produzieren ist irgendwann nun mal offensichtlich und nachvollziehbar. Die Entwicklung eines derartigen Produktes lebt nun mal nicht von heißer Luft, ein Gigant wie EA auch nicht.
 
Wer weiß was EA von Bioware verlangt hat ? Vielleicht waren gerade die Themen Open World+Loot-Shooter die Punkte die Bioware liefern sollte ? Ich sehe bei Anthem nach wie vor beide Firmen als schuldig am "Desaster".
 
Wer weiß was EA von Bioware verlangt hat ? Vielleicht waren gerade die Themen Open World+Loot-Shooter die Punkte die Bioware liefern sollte ? Ich sehe bei Anthem nach wie vor beide Firmen als schuldig am "Desaster".

Ich bin alles andere als ein Fan von EA, aber hier interpretiere ich die Aussage als Ausrede. Ich empfehle dir den entsprechenden kotaku Artikel dazu zu lesen, denn für fast alles was da gelaufen ist, kann man EA maximal vorwerfen, dass sie sich nicht mehr in die Entwicklung eingemischt haben. Zumal eine Entwicklungszeit von 7 Jahren eine echte Hausnummer ist, diese Zeit aber zum großen Teil verschwendet wurde, da sich das Bioware Management selbst nicht klar darüber war, was für ein Spiel mit welchen Alleinstellungsmerkmalen sie eigentlich wollen.
 
Sicher Bioware trägt auch einen Großteil der Schuld. Aber unschuldig am Anthem Desaster ist EA imho keinesfalls.
 
Aber unschuldig am Anthem Desaster ist EA imho keinesfalls.

nun ja, aber nach allem, was man (und ja tatsächlich nicht nur in diesem fall!) hört, hat sich "ea", gemeint ist das ea-management, wohl eher zu wenig anstatt zu viel in die entwicklung eingemischt.
bioware hatte offenbar mehr als ausreichend zeit und ressourcen um eine "besseres" anthem auf die beine zu stellen. das korrektiv hat allem anschein nach gefehlt.
es ist eben nicht immer schlecht, wenn einer sagt, wo es langzugehen hat, auch wenn das die leicht zur romantisierung neigende gamerschaft nur zu gerne anders sehen mag.
dass es auch den gegenteiligen fall, also zuviel eingriff in insbesondere kreative entscheidungen, gibt, sei dabei natürlich unbestritten.
 
Das stimmt schon. Ich denke aber auch irgendwie daß EA Bioware in die Richtung MMO+Lootboxen gedrängt hat und damit zu einem Konzept, das zu dem ursprünglich geplanten Anthem hinten und vorn nicht gepaßt hat. Und da hat man wohl versucht, das ganze unter einem Hut zu bringen.

Daß Bioware bei alledem genügend und mehr als genug selbst Mist gebaut hat (insbesondere was die Entscheidungen bzw. fehlende Entscheidungswilligkeit der Führungsriege betrifft) ist unbestritten. Daß man das aktuelle Anthem in 6 Monaten mehr oder weniger mit heißer Nadel zusammengezimmert hat ist erschreckend.

Das Abspringen von altgedienten Mitarbeitern aus der Firma hat dem Projekt sicher auch nicht vorangeholfen. Hier spielen wohl zig Faktoren eine Rolle warum es so gekommen ist.
 
nun ja, aber nach allem, was man (und ja tatsächlich nicht nur in diesem fall!) hört, hat sich "ea", gemeint ist das ea-management, wohl eher zu wenig anstatt zu viel in die entwicklung eingemischt.
bioware hatte offenbar mehr als ausreichend zeit und ressourcen um eine "besseres" anthem auf die beine zu stellen. das korrektiv hat allem anschein nach gefehlt. [...]
EA hat die Engine-Entwickler von Anthem abgezogen und an den Sportspielen werkeln lassen. So durfte sich Bioware mit Frostbite rumschlagen und hat die Engine nicht in den Griff bekommen. Das hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Anthem und geht auf EA's Kappe. Ja, Bioware hätte die Engine in den Griff bekommen sollen, als das DICE-Team noch vor Ort war. Allerdings ist es EA's Fehler, alle Spiele in eine Engine kleiden zu wollen, für die es an Spezialisten mangelt. Das mag so lange gut gehen, falls jedes Studio im Zeitplan liegt und die Engine-Entwickler rotieren können. Aber mal ganz ehrlich. Das Risiko liegt dann wohl beim Publisher.
Die Schuld tragen beide Firmen. Da sehe ich nicht einmal Raum zur Diskussion.
Nur wer die Hauptschuld trägt, das ist offen.
 
Dabei wäre es sicherlich nicht schwer gewesen das Spiel so zu patchen das man es wenigstens Spielen kann ohne diese bescheuerten zusätzlich unnötigen Ladebildschirme Alternative ne zweite Version für Speedrunner ;) Oder ist es den Gerüchten geschuldet das man ursprünglich nicht fliegen sollte..

Gibts bei Bioware vielleicht Maulwürfe die das Spiel bewußt Sabotieren ?


Alles in allem sollte man es einfach mal in Frieden ruhen lassen :)
 
EA hat die Engine-Entwickler von Anthem abgezogen und an den Sportspielen werkeln lassen. So durfte sich Bioware mit Frostbite rumschlagen und hat die Engine nicht in den Griff bekommen. Das hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Anthem und geht auf EA's Kappe. Ja, Bioware hätte die Engine in den Griff bekommen sollen, als das DICE-Team noch vor Ort war. Allerdings ist es EA's Fehler, alle Spiele in eine Engine kleiden zu wollen, für die es an Spezialisten mangelt. Das mag so lange gut gehen, falls jedes Studio im Zeitplan liegt und die Engine-Entwickler rotieren können. Aber mal ganz ehrlich. Das Risiko liegt dann wohl beim Publisher.
Die Schuld tragen beide Firmen. Da sehe ich nicht einmal Raum zur Diskussion.
Nur wer die Hauptschuld trägt, das ist offen.

Grundsätzlich gehe ich mit der Aussage konform. In diesem speziellen Fall reden wir aber von einem Spiel, dass in ziemlich genau einem Jahr die Spezi-Entwickler in einem siebenjährigen Entwicklungszyklus verloren hat. Das Timing dafür scheint mehr als bescheiden dafür gewesen zu sein. Dennoch kann man von keinem Unternehmen erwarten, dass sie so hoch spezialisierte Ressourcen in einem dermaßen großen Umfang on hold hält, nur für den Fall, dass parallel mehrere große Projekte hochgezogen werden müssen, obwohl es gar nicht geplant war es auch nur ansatzweise zeitgleich zu machen. Man kann wohl davon ausgehen, dass es reichlich fähige Entwickler bei Bioware gibt. Wenn diese aber dermaßen Probleme mit der Engine haben, sollte klar sein, dass ein spezielles und komplexes KnowHow dafür erforderlich ist, dass auch aufgebaut werden muss. Sprich, dafür hat man so etwas wie eine TaskForce, wie sie ja auch zur Verfügung steht.

Ich meine das eigentliche Problem war, dass nach mehreren Jahren noch nicht geklärt war:
- wird es ein Semi-Singleplayer / Coop-Shooter / MMO / Survialgame / Loot-Shooter
- bewege ich mich zu Fuß / kann fliegen
- habe ich ein mobile Basis / kann Stützpunkte errichten / habe einen festen Ausgangspunkt

Je nachdem welche Konstellation ich aus den drei Zeilen bilde kriege ich entweder ein anderes Spiel(zB MMO das ich zu Fuß bereise aber mit einer mobilen Basis vs Loot-Shooter mit fliegen und fester Ausgangspunkt). Das und Dinge wie das die Warnung vor den Tücken im MP vom Partnerstudio einfach ignoriert wurden hat wohl die größten Schäden für das Projekt verursacht.

Ein passender Vergleich wäre vielleicht, EA ist ein Bauträger und will ein Musterhaus binnen von einem Jahr gebaut bekommen, der normale Hausbau dauert im Schnitt 6-8 Monate . Bioware ist die Bauplanung und der Großteil der Handwerker. Die TaskForce sind die firmeneigenen Elektriker. Jetzt hat Bioware aber 9 Monate damit zugebracht darüber zu diskutieren wo welcher Raum ist, wie sie geschnitten sind und Welche Räume welche Farbe haben um kurz vor Schluss den Architekten auszutauschen der dann in den letzten drei Monaten panisch das Haus zusammenzuklöppeln lässt. Hinterher sagen sie aber, dass das blöd geplant war vom Bauträger, denn in Monat 11 sind sie ganz schlecht an die Elektriker gekommen.
 
In der Schuldfrage sehe ich eigentlich bei Bioware und EA gleich große Versäumnisse. (ich beziehe mich auf das, was wir dank Jason Schreier erfahren haben).

Bioware:
-Jahrelang in Pre-Production, ohne sich auf ein Konzept festzulegen und das dann durchzuziehen
-ständige Änderungen hin und wieder zurück mitten in der Entwicklung
-katastrophales Arbeitsumfeld, das die Leute aktiv weggekelt hat
-haben sich für Frostbite entschieden, obwohl EA das nicht vorgeschrieben hat - und daran festgehalten selbst als offenbar wurde, dass die Engine einfach nicht gut für diese Art von Spiel ist
-haben ganz entschieden NICHT auf Erfahrungen des SWTOR Teams gehört, obwohl gerade diese Leute große Erfahrung mit persistentem online GaaS haben

EA
-war dafür verantwortlich, kompetentes Führungspersonal einzusetzen, nachdem erst die Gründer Zeschuk und Muzyka und später auch noch Casey Hudson gegangen waren
-hätte einen internen Pitch verlangen müssen
-hätte intern Milestones festlegen und konsequent abrufen müssen
-hat Bioware einfach jahrelang im eigenen Saft vor sich hin versagen lassen, sogar dringend notwendige Engine-Expertise abgezogen - und dann 5 vor 12 gesagt "so, spiel kommt jetzt raus, macht den Sack zu"
 
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