nein, eben NICHT. Es sagt nur aus: für einen durchschnittliches Kind im Alter X oder älter schadet das Produkt nicht der Entwicklung - nicht mehr und nicht weniger. Es ist aber keine "Empfehlung". Ein Spiel USK6 oder ein Film FSK6 kann selbst für einen zB 14jährigen VÖLLIG ungeeignet sein, weil es viel zu tiefgründig und kompliziert ist - aber wenn der Konsum nicht schadet, keine brutalen Szenen vorkommen, keine "bösen" Gedanken, kein Sex usw., dann kann es trotzdem "ab 6" freigegeben werden.
Völlig richtig! Leider wird es aber wohl sehr häufig so verstanden und verwendet. Aber wenn Eltern unter sechsjährige Kinder schon vor Tablets oder Smartphones setzen (wo ich mal heute die früheste Berührung mit digitalen Spielen vermute) muss doch da grundsätzlich was schon nicht stimmen. Andererseits wurden so junge Kinder auch früher schon vor den Fernseher gesetzt, um sie ruhig zu stellen. Und dann denke ich mir, ist ein Spiel, wo man zumindest noch selbst ein wenig geistig und motorisch eingebunden ist, vielleicht doch wieder die bessere - oder weniger schlechte - Wahl?
Wie gesagt, nicht dass ich es gutheißen würde, im Gegenteil. Aber Medien als Erziehungsersatz ist nichts neues, und da würde ich dann je nach Art des Spiels das eben doch dem stumpfen Fernsehkonsum vorziehen. Wobei es natürlich auch lehrreiche, für Kinder geeignete Fernsehprogramme gibt. Warum soll das nicht auch für Spiele gelten? Wo es eben wie gesagt noch die interaktive Komponente gibt.
Wenn wir Spiele für Kleinkinder verbieten, dann auch Filme und Fernsehprogramme. Hier mit zweierlei Maß zu messen würde wieder mal das Signal senden, Spiele seien inhärent "schlechter" und schädlicher als Fernsehen. Aber wie hier schon so einige sagten: Es kommt auf die Eltern an! Und würde ein Wegfall der USK-0-Einstufung die Eltern, die ihre Kinder jetzt schon unbeaufsichtigt damit lassen, daran hindern? Das glaube ich ja eher nicht.
Zum Thema Suchtpotential: Naja, wenn man das objektiv beurteilen kann, warum dann nicht in die Beurteilung einfließen lassen? Wobei eben wiederum die die Sache ist: Wenn ein Spiel (wie WoW) inhaltlich grundsätzlich geeignet ist für 12-Jährige, dann liegt es in der Verantwortung der Eltern, sicherzustellen, dass es nicht übermäßig konsumiert wird. Aber wenn ein nachweisbares Suchtpotential vorhanden ist, dann stellt sich die Frage, ob sie dazu in der Lage sind, wenn es eben dazu kommt. Viele Eltern sind eben doch überfordert damit, weil sie es selbst nicht verstehen können, warum die Kinder so viel Zeit damit verbringen, und jemand der wirklich schon im Suchtbereich ist, ist dann eben auch nur schwer davon abzubringen. Ein schwieriges Thema, absolut.