Ich sehe hier keine Blamage! Nur weil Frau Mortler nicht reflexartig WoW oder andere Online-Spiele zitiert, sind ihre Argumente nicht völlig abwegig. Seriöse Studien, die auch mittlerweile nicht mehr übergangen werden können, zeigen deutlich auf, dass seit etwa 10 Jahren die kognitive Entwicklung mancher Jugendlicher besorgniserregend ist.
Doch sie kann nämlich nicht ein Spiel nennen. Wenn sie gesagt hätte, sie nennt das aus Schuldzuweisungsgründen nicht, dann wäre sie fein raus gekommen.
Inwiefern können die Studien nicht übergangen werden? Jede Studie kann übergangen werden. Kannst ja mal die Klimaforscher fragen, wie das so abläiuft.
Diese Tendenz gibt es nicht erst seit 10 Jahren. Glaubt man meinem Vater gibt es die seit 60 Jahren und glaubte man meiner Großmutter, dann war das seit 1920 so. Diese Zahlen sind jetzt nur viel auffälliger, weil endlich mal jemand anderes als du und ich drauf schaut. Und wer konsequent am Bildungssystem spart und kürzt, braucht sich am Ende nicht wundern, wenn kaum noch Leute die Schule abschliessen und dabei noch einen vernünftigen Satz sprechen können.
Tatsächlich gibt es auch gegenläufige Studien, die darauf hinweisen (was die anderen übrigens auch tun, ganz wichtig, HINWEISEN), dass es eine Zunahme an kognitiven Fähigkeiten gibt, seitdem die Digitalisierung eingesetzt hat. Reflexe seien erhöht, Gedächtniskapazitäten würden besser genutzt, etc pp.
Wer JEDEN Tag 4 bis 5 Stunden seiner Lebenszeit mit Videospielen verbringt - jene, die sich aus beruflichen Gründen damit beschäftigen, natürlich nicht mit eingerechnet -, wird zwangsläufig wichtigere Alltagsbereiche, unabhängig davon ob nun in privater oder beruflicher Hinsicht, vernachlässigen. Das fängt schon beim Bereich "Kommunikation und Sprache" an. Es ist zum Teil erschreckend, wie sich heutige Studenten mündlich und schriftlich artikulieren und die Grundlagen der deutschen Rechtschreibung und Grammatik nicht mehr beherrschen. Es macht sich halt bemerkbar, wenngleich dies selbstverständlich nicht verallgemeinert werden darf, wenn jemand jeden Tag ca. 20-25% seiner Lebenszeit "vergeudet".
Wieso nimmst du berfustätige in dem Feld davon aus? Sind die weniger gefährdet? Wäre dann jemand der berufsmäßig mit Drogen zu tun hat, weniger suchtgefährdet oder stärker? Das Argument kann ich leider nicht gelten lassen.
Ja es ist erschreckend, wie sich viele Erstis jetzt artikulieren, aber ich sehe da nicht das Problem bei der "Vergeudung" von privater Zeit, sondern eher im Schulsystem. Seit mehr als 30 Jahren warnen Studien davor, dass Deutschland mit seinem System und seinen ständigen Kürzungen und auf die Wirtschaft zugeschnittenen Lehrplänen, sprachlich und intellektuel einen sehr gefährlichen Weg einschlägt. Was also Studien vor 30 Jahren prophezeit haben und jetzt eintritt auf ein "neues Hobby" zu schieben ist hanebüchern und falsch. Es ist eine Summe aller Faktoren, wobei manche eben schwerer wiegen als andere, zu denen zählen Onlinesucht und Spielesucht mit Sicherheit nicht.
Ich frage mich wie das mit jemand ist, der "20-25%" seiner Lebenszeit damit vergeudet einem anderen Hobby nach zu gehen. Sagen wir Fahrradfahren. Wie fördert das denn die Kommunikation und Sprache? Oder warst du schonmal bei einem A Jugend Fussballspiel? DAS ist erschreckende Kommunikation und Sprache. Wie siehst du das bei Pen and Paper RPlern. Oder Comicsammlern. Oder Briefmarkensammlern? Ich denke dur erkennst das Muster selber, denn allein daran, dass du "artikulieren" anstatt "ausdrücken" verwendest, erkenne ich einen Studenten