Weiterentwickelt? Mehr Pixel, Komfortfunktionen, das wars. Gerade bei Dott merkt man, dass mangels jeglicher KI, alles ist halt geskriptet, selbst die "Rätsel" sind Schritt für Schritt festgetackerte Handlungsketten, das klassische Adventureformat absolute Autorensparte ist. Leute, von denen es in der Branche traditionell wenige gegeben hat. Und Dott im Gegensatz zu den meisten "Schräg und witzig"-Adventures zumindest in Grundzügen Humor beherrscht. Und die Melodien trotz Midi-Gefiepe teils eine Klasse für sich sind, Peter McConnell sei Dank. Selbst das iMuse-System, bei dem die Musik gefühlt auf Aktionen und tatsächlich auf Szenenwechsel reagiert ist technisch so kaum je wieder probiert worden.
Bemerkenswert, wie vergleichsweise wenig übrigens gelabert wird, ein wesentlicher Faktor in der eigentlich recht kurzen Spielzeit, denn die Puzzledichte ist nicht gerade klein. Und die Spiewelt wirkt kleiner, als sie es ist, weil alles im Prinzip an einem Ort spielt, bloß auf drei Zeitebenen. Ich will hier keine Seitenhiebe an Konkurrenten austeilen. Selbst für heutige Verhältnisse funktioniert hier sehr viel über immer noch recht detaillierte, vor allem witzige Animationen. Alleine die Sequenz mit der Steuerfahndung, der Seilwinde und dem Kaffee.
Der Lachsack, der Schönheitswettbewerb und das Breitbildlächeln Marke Pferdegebiss.
Der flotte Dreier gegen Ende. :crazy: Ich empfand Grim Fandango trotzdem als den (kreativen) Höhepunkt, von LucasArts zumindest. Da keim eigentlich alles zusammen, fast so eine Art Arthouse-Adventure; und ein letztes Mal steckte ein großer Publisher in so eine abgedrehte Idee noch mal richtig Geld. Obwohl Dott die kreativeren Rätsel hatte. Ganz andere Art von Slapstick-Humor, sowieso. In einem anderen Medium würde Dott wahrscheinlich nicht bunedingt einen absoluten Comedy-Oscar gewinnen. Aber so ist es sogar heute noch erste Sahne in Sachen Spiele-Jux.