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Rollenspiele ohne Drachen, Magie und sonstige Fantastereien - Herrlich erfrischend oder völlig daneben?

StefanWeiss

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Zum Artikel: Rollenspiele ohne Drachen, Magie und sonstige Fantastereien - Herrlich erfrischend oder völlig daneben?
 
Ich für meinen Teil brauche keine irrealen Elemente in einem Rollenspiel - und finde die Idee der Warhorse Studios umso interessanter und reizvoller. Denn: Das damalige Mittelalter bietet, wie im Artikel bereits richtig erwähnt, massig interessante Punkte, um die man ein grandioses Rollenspiel entwickeln könnte - ganz ohne Orks, Drachen und sonstigen Fantasy-Gesindel. Das "pure" Mittelalter empfinde ich sogar als noch spannender als die Fantasy-Fassungen - schließlich hat man die bekannten Fantasy-Klischees schon zuhauf gesehen. Das Spiel von Warhorse bietet da eine herrliche Abwechslung.
 
Ich brauche keine Drachen Monster und Magie ... brauchte ich noch nie und spiele deshalb meist auch den 'Nahkämpfer' mit Schwert und Schild in solchen Rollenspielen.

Solange das Spiel eine Spannende Story erzählt mit eventuell einigen Wendungen bin ich völlig zufrieden.

Deshalb habe ich während der Kickstarter Kampagne für Kingdom Come Deliverance gespendet. Ich finde im Gegenteil das Setting sogar sehr erfrischend. Endlich mal nicht die 'selben' Orcs, Drachen, Tiere und Monster meucheln. Freue mich auf das Spiel.
 
bei den Pen & Paper spielen sollte Contact nicht fehlen das erinnert sehr stark an XCOM
und passt daher zum eigentlichen thema
sogar ein "add-on" mit titel schrecken der tiefsee gibt es, eigentlich hätte man auch gleich nach der lizenz fragen können ;)
 
In Anbetracht dessen das es soviele Fantasy-RPGs gibt die auch alle nach ähnlichen Formeln arbeiten ist es schon traurig, das es so wenige andere Titel gibt die mal was anderes machen, wobei ein anderes Setting schon teils reicht, also Gegenwart z.B. wie in Japanischen RPGs oder Zukunft wie Mass Effect, auch wenn da die Magie biotik heißt, aber im Grunde ist das ja auch Magie, ähnlich der Macht

Klar, bei p&p gibts ja alles, auch Kampagnen bei der man eine Rollenspielgruppe spielt
 
Ich hab gerne irgendwas übernatürliches, surreales etc in meinen Spielen. Spiel, die sich nur an der Realität orientieren, finde ich langweilig.
Da weiß man ja sofort, was man zB mit Pfeil & Bogen, Flammenwerfern oder Geschützturm machen kann und muß gar nichts mehr herausfinden.
Zudem gibt's da noch das "Das kann ich im RealLife™ nicht machen" Argument.
 
Zudem gibt's da noch das "Das kann ich im RealLife™ nicht machen" Argument.

ja gut, aber was in Spielen kann man schon selbst machen?
Selbst Fifa fällt da raus, weil ich glaube die wenigsten die das zocken kommen da drin selbst vor bzw. sind so gut wie die im Spiel :|
 
"'Fantasy" heißt ja zunächst mal nichts anderes als "Vorstellungskraft" und wird im Bezug auf Rollenspiele eben gern mit der literarischen "high fantasy" gleichgesetzt - also mit Drachen, Magie und Zwergen. Dass das auch anders geht zeigt ja gerade der große Erfolg von A Song of Ice and Fire, dessen kulturelle Bedeutung glaube ich noch gar nicht absehbar ist.

Interessanter Weise wird ja "Fantasy" oft mit einem mittelalterlichen Setting gleichgesetzt. Ich denke, dass liegt zum einen daran, dass viele der modernen (westlichen) Fantasy Welten immer noch zu großen Teilen Tolkien zitieren, der wiederum ja vor allem die europäische Sagen- und Märchenwelt zum Vorbild hatte - und daraus auch fleißig abgeschrieben hat. Somit ist es eine kulturelle Prägung. Der andere Punkt ist, dass das Mittelalter für den Historiker eine interessante Zeit ist. Die Quellenlage ist oft bestenfalls dünn, viele Dinge die als Tatsachen durch die Welt geistern sind Interpretationen und Theorien. Da bleibt natürlich viel Platz für neue, glaubwürdige Geschichten.

Aber wenn ich von der ursprünglichen Wortbedeutung "Vorstellungskraft" ausgehe, kann ich natürlich auch alle möglichen anderen Settings annehmen. Somit wäre auch ein realistischeres Setting "Fantasy", eben weil ich ja kein Quellenstudium betreibe beim Spielen, sondern mir eigene Geschichten in einem bestimmten Szenario ausdenke. Somit ist Fantasy eigentlich der Grundstein jeglichen Rollenspiels, da dies schon in Natur der Sache angelegt ist.
 
Ich selbst bin ja auch ein großer Fantasy-Liebhaber. Demnach kann ich den Reiz, im Spiel einen alten Drachen zu bekämpfen oder mit ihm zu reden, durchaus nachvollziehen. Es sind Dinge, die in der Realität niemals möglich wären, aber in den Köpfen der Menschen schon seit jahrtausenden existieren. Fast sämtliche Fabel- und Fantasiegeschöpfe, die in RPGs thematisiert werden (sehr häufig selbst in JRPGs), haben ihre Ursprünge immerhin in antiken Mythologien, etwa der germanischen, griechischen oder christlichen Mythologie.

Daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass in Kingdom Come auch gelegentlich vlt. mal in der abergläubischen Bauernklasse von Wechselbälgern o.ä. gesprochen wird, auch wenn diese nicht existieren. Soetwas gehört nunmal auch dazu. Der Bauer, der ein Problem hat und es auf übernatürliche Dinge, Alben oder so, schiebt. :B Das gab es ja sicherlich häufig genug.

Ich mag die Fantasy, wie sie durch Tolkien und Pen&Paper-RPGs geprägt wurde, sehr. Und von mir aus kann ruhig weiter derart klassische Szenarien geben, sofern sie gameplaytechnisch und storytechnisch auch gut sind. Letztlich ist das Szenario ja auch nur der Hintergrund, vor dem alles spielt. Charaktere, Story, Lore usw. usw. können ja trotzdem von Spiel zu Spiel sehr variieren, sodass es spannend bleibt. Aber ich freue mich auch sehr auf Kingdom Come, weil es mal was anderes und im Vergleich zu ähnlichen RPGs etwas unkonventionelles bietet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Weg den Warhorse einschlägt spitze! Ich selber stehe total auf Mittelalterliche Settings, allerdings hab ich jahrelang vergebens nach einem Spiel ohne Magier, Drachen usw. gesucht. Ich denke das viele so denken. Also warum nicht mal ein realistisches Mittelalterszenario starten?
Und so wie Kingdome Come: Deliverance aussieht, könnte da wirklich ein vielversprechender Titel draus werden.
 
ja gut, aber was in Spielen kann man schon selbst machen?
Selbst Fifa fällt da raus, weil ich glaube die wenigsten die das zocken kommen da drin selbst vor bzw. sind so gut wie die im Spiel :|
Sicher ist das u.a. durch finanzielle Mittel begrenzt, aber du kanst doch problemlos im Fußballverein deiner Stadt spielen (Natürlich müßte man sich für die entsprechenden Top Vereine erstmal hochspielen)

Wenn du es wirklich drauf anlegst, kannst du auch Geheimagent, Soldat, Mafia Angehöriger, Pizzabäcker oder Klempner werden.

Hingegen gegen Zombies, Schildkröten oder Orks zu kämpfen und dabei Dämonenbeschwörern, Aliens oder durchgeknallte Psychopaten die Stirn zu bieten und diese trotz ihrer übernatürlichen Fähigkeiten zu besiegen, dürfte in der Realität etwas schwer werden. ;)
 
Also ich finde, dass Rollenspiele auch gut unterhalten können - ich denke gerade stark an "Mount & Blade" ("Warband"), dass sehr gut ohne Drachen, Magie usw. funktioniert
 
Bei (C)RPG mag ich fast alles (außer H&S, wenn das überhaupt dazu zählt). Fantasy zählt da ganz klar dazu, ohne Fantasy gäbe es kaum Rollenspiele. Fantasy - RPG gibt es nach Art von Tolkien nun wirklich auch am PC recht viele. Seltener sind da schon die Spiele, die auf Science-Fiction als Setting/Schauplatz setzen. Die ME - Reihe hat einen hochinteressanten Hintergrund. Kotor ist eher Science - Fantasy.

RPG mit exotischem Setting gab es leider nur wenige, die waren aber oft mit die besten: An erster Stelle möchte ich da Vampires Masquerade: Bloodlines nennen, m.E. eines der besten CRPG überhaupt und das hätte sich auch in der Bewertung, vielleicht sogar in den Verkäufen niedergeschlagen, wenn es nicht 2004 so fehlerhaft gewesen wäre.
Fallout 3 war absolut großartig und verzichtet als Endzeit - CRPG auf Magie, Elfen, Zwerge und auch Drachen (Todesklauen vielleicht mal ausgenommen).
Dann gibt es bei der ME - Reihe weder Drachen, noch Elfen, aber quasi Magie und natürlich Aliens.
M&B spielt in einem MA - Setting, hat deutlich viele Mängel und macht dennoch riesigen Spaß. Sogar die Partymitglieder haben fast sowas wie eigenen Willen.
Kingdom Come könnte nach TW 3 das nächste riesige CRPG werden.
Bei Alpha Protocol bin ich bis heute nicht über das Tutorial hinausgekommen (Steuerung Hacken), aber das soll zwar eher zweitklassig, aber eben trotzdem gut sein. Halbwegs realistische Gegenwart, ein bisschen James Bond, ein gutes Charaktersystem und wirklich viele Möglichkeiten um Quests zu lösen, das ist wirklich selten.

Jedenfalls ein wirklich schönes Thema hier !
 
Wenn du es wirklich drauf anlegst, kannst du auch Geheimagent, Soldat, Mafia Angehöriger, Pizzabäcker oder Klempner werden.

Und wo kann ich mich anmelden, um bei der nächsten Belagerung eine Burg mit Trebuchets und Katapulten einzureißen? ;)


Fantasyspiele / szenarien mag ich zwar auch sehr gern, aber mich hat es schon immer ein wenig gestört, dass es generell so wenige Spiele mit realistischem Hintergrund gibt.
Besonders wenn es ums Mittelalter geht, da diese, neben vielen anderen Epochen, eben auch genügend Stoff für Spiele bietet, ohne dass man ins Fantasiereich abdriften muss.
 
Sicher ist das u.a. durch finanzielle Mittel begrenzt, aber du kanst doch problemlos im Fußballverein deiner Stadt spielen (Natürlich müßte man sich für die entsprechenden Top Vereine erstmal hochspielen)
)

Denkfehler
du kannst vielleicht den Ball durch die Gegend schieben, aber ich wage es mal zu bezweifeln dass das gleiche Talent wie einer da im Spiel an den Tag legen wirst, weswegen eben nicht das machen kannst wie in Fifa
 
Besonders wenn es ums Mittelalter geht, da diese, neben vielen anderen Epochen, eben auch genügend Stoff für Spiele bietet, ohne dass man ins Fantasiereich abdriften muss.

Gerade im MA fällt es doch sehr schwer, dass eben nicht zu tun. Die Quellenlage zu diesen 700-800 Jahren (!) ist ziemlich dünn. Aus Kapitularen (Gesetzestexten) und wirtschaftlichen Auflistungen kannst wenig ziehen. Ansonsten gibt es noch Chronisten, deren Glaubwürdigkeit mal mehr mal weniger fraglich ist und die auch nicht subjektiv berichtet haben und schon gleich gar nicht über das gemeine Volk. Da bleiben meist nur Funde und Ausgrabungen die dann interpretiert werden.
Entwickler können wahrscheinlich ein recht realistisches Setting aufbauen, aber Platz für ruhmreiche Geschichten wird in einem realistischen Mittelalterbild nicht sein. Doch hast du aus der Zeit sehr viele Erzählungen, die zu späteren Zeiten noch erweitert und ausgebaut wurden - und gerade deswegen bietet das MA ja so schön Platz für Magie und Zauber und Geschichten. Das heißt ein realistisches MA Szenario bietet sich für ein Spiel wenig an, aber die literarische Tradition eben schon.
 
Naja also ich find die Idee ein sich am Realen Mittelalter stärker zu orientieren und eben auf übersinnliches zu verzichten auch erfrischend. Generell ist es jedoch nicht so einfach in einem solchen Setting geschichten zu erzählen. Es gibt eben keine Monster die man für irrgendwas beschuldigen kann sondern die bösen müssen Menschen sein. Mit echten Motivationen.

Gerade im Pen & Paper haben wir in meiner Gruppe sowas auch schon versucht. Unter anderem mit dem Song of Ice and Fire Regelwerk. Das übrigens bis auf wenige ausnahmen auf übersinnliches verzichtet was vielleicht aber dran liegt das es die letzten Bücher aufgrund seines Erscheinungstermins nicht beachtet.

Das Problem ist das es wesentlich weniger Vielfalt gibt. Es gibt vielleicht 2-3 Nahkämpfer Typen und 1-2 Fernkämpfer Heilder oder ähnliches machen eigentlich keinen Spass weil kaum Sichtbare wirkung sofort eintritt. Is eher was für NSC`s. Alles in allem kann man das am Pc mit nur einem Spieler vermutlich ganz gut und Spannend umsetzten. Vorallem wenn es nur einen Charakter gibt. ALs Partyrollenspiel gäbs aber schon die ersten Probleme.

achja die Quellenlage um 1400 is übrigens ausgezeichnet ;) es gibt ein paar dünne stellen im frühmittelalter aber so dunkel wie immer behauptet war das Mittelalter nun auch nicht.
 
achja die Quellenlage um 1400 is übrigens ausgezeichnet ;) es gibt ein paar dünne stellen im frühmittelalter aber so dunkel wie immer behauptet war das Mittelalter nun auch nicht.
Naja, es herrschten da schon ziemlich raue Sitten. Was damals die Hinrichtungen waren ist heute RTL. Keiner mochte es, aber alle schauten zu. :B
 
Gerade im Pen & Paper haben wir in meiner Gruppe sowas auch schon versucht. Unter anderem mit dem Song of Ice and Fire Regelwerk. Das übrigens bis auf wenige ausnahmen auf übersinnliches verzichtet was vielleicht aber dran liegt das es die letzten Bücher aufgrund seines Erscheinungstermins nicht beachtet.
Ohne das Regelwerk zu kennen, nur die Romane und die Serie: ASoIaF ist ein ganz guter Ansatzpunkt, wenn du nur das Leben der einfachen Bevölkerung nimmst. Die Erzählungen um die einzelnen Helden sind sehr von mittelalterlicher Epik (also Heldenerzählungen) beeinflusst, die wenig mit der Lebenswirklichkeit zu tun hatte. Die Schilderungen über das Leben zu Hofe sind ein Gemisch aus Mittelalterlichen Strukturen (Winterfell) und Absolutismus (Kings Landing) die es so nie gegeben hat. Das schmälert nicht die Qualität der Erzählung, nur historisch akkurat ist was anderes ;)


achja die Quellenlage um 1400 is übrigens ausgezeichnet ;) es gibt ein paar dünne stellen im frühmittelalter aber so dunkel wie immer behauptet war das Mittelalter nun auch nicht.
In wie weit as 15 Jahrhundert noch dem Mittelalter zuzurechnen ist, ist Gegenstand vieler Diskussionen. Hier müssten wir genauer auf einzelne Aspekte eingehen. Insgesamt wird die Quellenlage mit dem Aufkommen des Buchdrucks dann besser. für weite Teile des MA (ab 800) sieht es dann doch eher dünn aus. Es gibt Kapitulare, v.a. von Karl dem Großen, es gibt Auflistungen von Verbrauchsgütern, Einkünften, usw. aus den Königs- und Kaiserpfalzen, es gibt Berichte von Chronisten, die für sich alleingenommen eher mit Vorsicht zu genießen sind, da Auftragsarbeiten und wenig subjektiv. Gerade bei den Chroniken wurde auch viel zur Anschaulichkeit und zur Hervorhebung einzelner Ereignisse verfälscht und erfunden. In den Städten ist die Quellenlage insgesamt etwas besser, v.a. ab dem 13. Jahrhundert mit Aufkommen von Zünften und patriachaler Stadtverwaltung. Doch insgesamt ist die Quellenlage für die meiste Zeit des Mittelalters dünn bzw. sehr von Interpretation und Spekulation geprägt. Sie reicht aber aus, um ein ganz gutes Bild der Lebensumstände der Bevölkerungsgruppen zu zeichnen, sie reicht aber nicht aus, um historische Ereignisse ohne Spekulation nachzuzeichnen oder gar Heldengeschichten die historisch korrekt Ablaufen zu spinnen. Viel von dem was da existiert wurde sehr viel später aufgeschrieben. Gerade im 19. Jahrhundert und seinem Nationalismus wurde viel erfunden und umgeschrieben. Und auf diesen Dingen basieren heute auch noch viele der Geschichten, die angeblich ins Mittelalter gehören.
 
Gerade im MA fällt es doch sehr schwer, dass eben nicht zu tun. Die Quellenlage zu diesen 700-800 Jahren (!) ist ziemlich dünn. Aus Kapitularen (Gesetzestexten) und wirtschaftlichen Auflistungen kannst wenig ziehen. Ansonsten gibt es noch Chronisten, deren Glaubwürdigkeit mal mehr mal weniger fraglich ist und die auch nicht subjektiv berichtet haben und schon gleich gar nicht über das gemeine Volk. Da bleiben meist nur Funde und Ausgrabungen die dann interpretiert werden.
Entwickler können wahrscheinlich ein recht realistisches Setting aufbauen, aber Platz für ruhmreiche Geschichten wird in einem realistischen Mittelalterbild nicht sein. Doch hast du aus der Zeit sehr viele Erzählungen, die zu späteren Zeiten noch erweitert und ausgebaut wurden - und gerade deswegen bietet das MA ja so schön Platz für Magie und Zauber und Geschichten. Das heißt ein realistisches MA Szenario bietet sich für ein Spiel wenig an, aber die literarische Tradition eben schon.

Kommt halt immer auf die Definitionen an - vlt. war realistisch / Realismus auch das falsche Wort. Eventuell wäre man mit "authentisch" besser aufgehoben, denn bei Spielen von Realismus zu sprechen, ist eh immer so ne Sache.
Dass nicht alle Ereignisse unserer Vergangenheit lückenlos / fehlerfrei / ... dokumentiert sind, sollte klar sein. Dennoch bin ich der Meinung, dass eigentlich genügend Stoff um bestimmte Ereignisse vorhanden ist, der auch genutzt werden kann.
Es müssen ja nicht 100%ig historisch akurate Geschichten erzählt werden - es können ja auch eigene Storylines in bestehendes Material eingeflochten werden, was auch ziemlich interessante oder vlt. auch ruhmreiche Geschichten erlaubt, ohne ins Fantasy abzudriften (wenn man unter Fantasy jetzt Fabelwesen etc. versteht - wo wir wieder bei den Definitionen wären).
Bernard Cornwell, ein englischer Schriftsteller macht das zum Beispiel auch so - der schreibt historische Romane, die auf bestimmten Ereignisen basieren und bindet in oder während dieser Ereignisse Storylines ein, die erfunden bzw. teilweise auch auf "wahren" Begebenheiten basieren. Funktioniert sehr gut und liefert Stoff für viele tolle Geschichten.

Eigentlich müssten, bevor man solche Themen diskutiert, mal Begriffe wie Fantasy, Realismus, etc. definiert werden, damit klar ist, wer sich was unter welchem Begriff vorstellt.
Wenn man z.B. den Begriff "Fantasy" nimmt, dann könnte man auch sagen, jede erfundene Geschichte ist Fantasy, auch wenn diese gänzlich ohne irgendwelche Fabelwesen und Magie auskommt und in einem authentischem Setting spielt.
 
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