Die USK macht in letzter Zeit einen sehr guten* Job, da kann man nichts sagen. Mir persönlich fallen brutal viele 18er Freigaben auf, die noch vor wenigen Jahren so undenkbar gewesen wären. Ich zumindest habe schon lange auf keine Roboter mehr geschossen, aus denen dann Öl spritzte. Stattdessen fliegen nun fröhlich die Gliedmaßen umher (Fallout!!!), was aus meiner Sicht zwar auch unnötig ist, aber eher ein Problem auf Seiten der Publisher ist.
* "Guten Job" meine ich deshalb, weil ich prinzipiell finde, dass alles was keine rechtliche Relevanz hat, auch erlaubt sein sollte (halt ab 18, wenn es brutal oder anderweitig "schwierig" ist). Früher hat man Command & Conquer und Half Life ja mit dem Vorwurf der "Gewaltverherrlichung" abgelehnt, was eben überhaupt nicht geht (da müsste jeder James Bond Film geschnitten werden!). Aber heute hat man ein recht gutes Feingefühl dafür entwickelt, welche Gewaltdarstellung eben "verherrlichend" ist und welche einfach nur "ziemlich übertrieben", was zwar Geschmackssache ist, aber eben keine rechtliche Relevanz hat. Zudem haben sie angefangen, einzelne Dinge auch eher im Gesamtbild zu betrachten. GTA ist immerhin auch durchgekommen, was bei Einzelbetrachtung der verschiedenen Szenen normalerweise gar nicht möglich wäre (wirkt auf Unbedarfte doch extrem Gewaltverherrlichend). Im Gesamtpaket ist es aber doch fast unmöglich, GTA NICHT als überzogene, sozialkritische Satire zu sehen.
Die USK hat sich entwickelt. Der aktuelle Kurs taugt mir gut und wirkt doch sehr verhältnismäßig. Sie werden sicherlich noch seltsame Entscheidungen treffen (die vielzitierte Flughafenszene bei Modern Warfare 2 - war zwar wirklich kontrovers, aber eigentlich doch recht gut geeignet, um den Spieler nachdenken zu lassen), aber die sollte man ihnen schon zugestehen. Einfacher wäre natürlich das PEGI-System, aber dafür kann ja die USK nichts. Die machen auch nur ihren Job.