Unglaublich, dass man sich in der modernen westlichen Welt noch immer über Homosexualität das Maul zerreißt. Es geht niemanden etwas an, was andere im Bett machen. Seltsam ist nicht, dass Bethesda sowas im Spiel einbaut, sondern dass es als besonders angesehen wird. ^^
Findest du? Ich denke das ist nur "normal". Wie lange haben denn Frauen gebraucht, um Gleichberechtigung zu erreichen? Einen Sommer? Ein Jahr? Zehn, zwanzig, dreißig Jahre? Oder sind sie noch immer nicht gleichberechtig? Wenn ich mir die unterschiedlichen Gehälter und Diskussionen um Frauenquoten in Führungspositionen anschaue, glaube ich nicht, dass Frauen schon mit ihrer Gleichberechtigung durch sind.
Die Toleranz gegenüber Homosexuellen ist exakt das gleiche Spiel. Die Welt muss etwas als normal erkennen, was seit Menschengedenken "schlecht" war. Das dauert. Jetzt verschwinden ganz langsam die Leute, die noch mit der Ansicht erzogen wurden, dass Frauen den Haushalt machen und Kinder kriegen. In vielleicht zehn oder zwanzig Jahren sind sie dann endgültig im Seniorenheim. Dann könnten Frauen wirklich gleichberechtigt sein. Bei Homosexuellen sind wir aber erst an dem Punkt, dass die Meisten grad mal verstanden haben, dass sie ihre Meinung lieber für sich behalten, wenn sie sowas abartig finden. Im Vergleich mit der Emanzipation könnte man quasi sagen, dass wir an dem Punkt sind, an dem ein Mann nicht mehr schräg angeschaut wird, wenn seine Frau arbeiten geht. Aber auch wenn man ihn nicht mehr öffentlich zum Halbidioten erklärt, finden es viele doch noch sehr befremdlich.
Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis Homosexualität als etwas normales gesehen wird. Wie lange es dauern wird, bis sie völlig in unserer Gesellschaft angekommen ist... Naja... Frag die emanzipierten Frauen, die ohne Androhung einer gesetzlich geregelten Frauenqoute noch immer nicht die volle Gleichberechtigung erfahren
Ach ja, noch als kleine Anmerkung: In der Schwulenszene scheint man sich teilweise bewusst zu sein, dass mit uns schon "jede Hoffnung verloren" ist und man lieber unseren Kindern beibringen sollte, dass Homosexualität nicht schlimm ist. Zumindest lässt das folgender Artikel erahnen, über den ich vor kurzem in den Google-News gestolpert bin:
Ernie und Bert: Nur gute Freunde oder mehr? - Kultur | STERN.DE
Kleiner Ausschnitt:
Wenn es nach dem US-Schwulenrechtler Lair Scott geht, sollten sich Ernie und Bert bald das Jawort geben. [...] Ernie und Bert leben schließlich seit mehr als 40 Jahren zusammen und sind mit der Zeit zu Ikonen der Schwulenbewegung geworden. Die beiden seien das perfekte Beispiel, um Kindern zu zeigen, dass Homosexualität sowie die Homoehe völlig normal seien, argumentiert Scott.
Wie auch immer... Ich wundere mich nicht wirklich, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen in einem Computerspiel als etwas besonderes aufgefasst werden.