AW: News - Battlefield 3-Entwickler:
Ich kann dieses Call of Duty-Spielprinzip (Skripte ohne Ende und Dumpfbacken-KI) nicht mehr ausstehen. Wenn sogar Entwickler wie Crytek, die praktisch den Open World Shooter erfunden haben (GTA lass ich mal aussen vor, ist kein Ego-Shooter), sich von solchen Games zurückziehen, sieht die Zukunfts düster aus.
Eine ausgezeichnete KI der Gegner, große glaubwürdige Umgebungen mit freier Wahl meiner Route und unzähligen Möglichkeiten des Angriffs, wenn das alles plötzlich aus dem Markt verschwindet, muss ich wohl bald zum Retro-Gamer werden.
Wo ist der Spass, wenn man unendlich viele Moorhuhn-Gegner entgegengeworfen bekommt, weil man noch 2 Meter weiter muss, um einen Trigger auszulösen?
Warum müssen Levels so designt sein, dass sie voller lächerlicher Begrenzungen sind, inklusive unüberwindbarer Vorgartenzäune und unsichtbarer Wände?
Skripte sind eine feine Sache, wenn sie das Gameplay anheizen, aber wenn ich nur noch ein wandelnder Triggerauslöser bin, fühle ich mich veräppelt, genau wie in sogenannten "Adventures" wie Fahrenheit und Heavy Rain, wo ich auf Befehl des Computers/Konsole den eingeblendeten Knopf drücke. Einfach nur bekloppt.
Das schlimme ist, die Spieler werden dazu erzogen, solche gehaltlosen Blender gut zu finden, die jüngeren Spieler fühlen sich plötzlich überfordert, wenn sie nicht stur auf den Gegner zurennen und ballern müssen, oder sie selbst entscheiden müssen, von welcher Seite sie angreifen, oder ob sie sogar vorbeischleichen (*Ironie on* Langweiliger gehts ja kaum! *Ironie off*).
Und die Publisher/Aktionäre freuen sich, weil man solche simplen Games mit viel weniger Aufwand produzieren kann, und diese selbst von Leuten gekauft werden, für die TV-Zapping der Gipfel der Interaktion mit einem Unterhaltungsmedium darstellt.
Sogar bei Multiplayer-Shootern ist jetzt wohl die Zeit angebrochen, in dem trotz immer höherer Produktionskosten immer weniger Spielinhalt für den Kunden bleibt.
Kleinere Maps, weniger Spieler, keine dedizierten Server etc., aber Hauptsache Mördergrafik.
Ich kann da nur hundertprozentig zustimmen. Deswegen sage ich ja schon seit langer Zeit: Die Spiele haben sich in den letzten Jahren einfach zurückentwickelt. Da gab es keine Fortschritte, sondern extreme Rückschritte.
Merke ich auch immer, wenn ich mir zum Beispiel viele Spiele aus solchen Jahren wie 2003 oder 2004 anschaue.
Da ist "viel mehr" Gameplay vorhanden, man kann mehr mit der Umwelt interagieren, mehr spielerische Freiheit.
Das ist zwar von lachschon.de, beschreibt aber sehr schön, wie sich ein Shooter z.B. aus dem Jahre 1993 und einer aus der heutigen Zeit sehr schön allein schon beim Leveldesign unterscheidet: http://www.lachschon.de/item/88995-first_person_shooters/3/
Wenn jemand früher so ein Leveldesign gemacht hätte, wo man quasi nur immer geradeaus rennt, nicht nach rechts oder links kann, keine Ausweichwege, keine Sackgassen, da hätte man gesagt, dass das ganz übles Spiel- und Leveldesign wäre. Sowas wäre früher auch bei den Spielemagazinen drastisch abgewertet worden und zu so einem Leveldesigner hätte man wahrscheinlich gesagt: "Junge, lern lieber was anständiges."
Wenn man sich heutzutage viele Levels in Spielen anschaut, da könnte man echt meinen, die hätten das auf der Sonderschule gelernt. Das ist doch katastrophal und die werden überall noch gefeiert. Lachhaft.
Und genau so sind viele Spiele heutzutage. Man rennt nur noch geradeaus, von Skript zu Skript, von Filmsequenz zu Filmsequenz und schießt Gegner ab, die wie Pappfiguren in der Gegend stehen und Null-KI besitzen. Das ist alles so dumpf und hohl.
Ich möchte echt mal wissen, wer auf die Idee gekommen ist, Spiele wie Filme zu machen? Gerade das war doch immer das Alleinstellungsmerkmal eines Spieles, dass sie sich eben so von Filmen unterschieden haben. Das man so große spielerischen Freiheiten hatte, dass man so mit der Umwelt interagieren kann.
Und nicht, dass man einfach einen interaktiven Film hat, bei dem man einfach ab und zu ein Knöpfchen drücken darf. Das hat für mich nullkommanull mit einem ComputerSPIEL zu tun.
Man kann ja etwas inszenieren und auch ab und zu eine Filmsequenz machen, aber doch nicht ständig. Darunter leidet nicht nur die spielerische Freiheit, sondern der ganze Spielfluss. Man wird viel zu sehr zum Zuschauer degradiert, aber man will ja selbst agieren. Sonst kann ich ja gleich eine Film-DVD einlegen und mich berieseln lassen.