AW:
Huskyboy am 09.05.2009 16:29 schrieb:
wie mir scheint hast du genauso wie einige andere überhaupt keine ahnung was startrek eigentlich ist und wofür es steht, und auch die charaktere entsprechen nicht den originalen
Hast du meine Filmkritik im Kinothread eigentlich gelesen? Auch ich bin mit einigen Figuren nicht glücklich. Aber man muss die Einwände ja nicht wieder so charmant aufsetzen, wie du es tust. Deine Art der Kritik ist irgendwie schlimmer als das größte Kontinuitätsloch, dass jemals in Star Trek gefunden wurde.
Uhura benimmt sich wie eine läufige hündin gegenüber spock, in der originalserie hatte sie sich zwar auch in ihn verliebt, aber bestimmt nicht so
In Goldfinger waren die Liebesszenen auch anders als in Casino Royale. Und nun? Irgendwie muss man mit der Zeit gehen, und Gefühle bzw. Liebe zeitgemäß an den Zuschauer bringen.
Chekov ist wie auf LSD, und zwar einer großen Menge LSD
Chekov ist erst 17 Jahre alt. Ein Wunderkind, darf auf dem Flaggschiff der Flotte dienen und ist wohl deshalb total aus dem Häuschen. Für mich eigentlich verständlich.
Sulu ist total farblos, bis auf diesen völlig übertriebenen schwertkampf, dagegen ist starwars absolut realistisch
Wann hatte Sulu denn in TOS oder Trek 1 - 5 große Auftritte? Der Mann war immer farblos. Das haben auch die Fans kritisiert, und deshalb bekam er endlich in Trek 6 ein eigenes Kommando (U.S.S. Excelsior) und wurde als wichtiges Element in die Handlung eingebaut. Die Sache mit dem Schwertkampf ist jetzt lächerlich. Gerade verglichen mit Star Wars: Ein springender und hüpfender Yoda oder ein General Grievous soll da wirklich „echter“ und glaubwürdiger wirken, als ein Offizier, der im Fechtkurs war und zudem den Nahkampf beherrscht. Ähm..
Spock prügelt! sich mit Kirk.. Hallo?
Der alte Spock hat die Sache mit der "Emotionalen Kompromittierung" doch erklärt. Und Spock ist eben zur hälfte menschlich. Er hat seine Mutter und 6 Milliarden Vulkanier verloren, dürfte sogar noch mit ansehen, wie sein Heimatplanet vor die Hunde geht. Da kann man seine Reaktion schon verstehen, wenn so ein Frechdachs wie Kirk ihn gezielt provoziert. Zumal Spock auch in TOS gelegentlich Gefühle gezeigt hat. Und das nicht nur während des Pon Farr (TOS-Folge "Weltraumfieber").
McCoy bleibt bis auf 2 sprüche blass und hat sonst auch nicht das verhalten was der originalMcCoy hat, der würde nie so mit medizinischen instrumenten rumhampeln..
Du kritisierst hier gerade die einzige Figur, die wirklich im Film perfekt getroffen wurde. Mimik, Verhalten, Kommentare. "...dieser spitzohrige Vulkanier!...."..."ich bin Arzt, kein Physiker!"...."Verdammt, Jim!". Karl Urban war für 126 Minuten DeForest Kelley. Und wo hat der an Instrumenten rumgehampelt? Er gab Kirk 2 Hypos, und das nicht weniger ernsthaft, als in TOS.
Nero? dem nimmt man seine rolle als "bösewicht" garnicht ab weil man schlicht NICHTS über den charakter zu hören bekommt
Nero war blass, stimmt. Dafür gab es aber "Star Trek: Countdown". Für echte Trekkies (du scheinst ja den Eindruck zu machen), war das schlicht Pflichtlektüre.
Pike? das ist nicht Pike.. jedenfalls nicht der aus The Cage
Das ist auch nicht das Universum, aus TOS. Der Narada-Kelvin-Zwischenfall hat alles verändert. Was man als Fan natürlich erst verarbeiten muss, aber gewöhnt man sich dran, dann hat J.J. Abrams eigentlich nur einen konsequenten Weg erwählt, um Star Trek wieder wirksam bei den Zuschauern zu etablieren. Neue Zuschauer freuen sich über den Film, und Trekkies diskutieren darüber. Was haben beide gemeinsam? Sie haben den Film gesehen, sie haben Geld für die Kinokarte bezahlt. Die sorgen dafür, dass ein weiterer Teil wahrscheinlicher wird.
der einzige der seine rolle startrek gerecht spielt ist Leonard Nimoy, der ist wohl auch der einzige der irgendwie was eigenes einbringen konnte, kein wunder das Shatner nicht mitspielen durfte, dann hätte man nämlich schon 2 mit eigenem willen gehabt
Der alte Spock ist eben der alte Spock. Dank ihm funktioniert bei genauerer Betrachtung auch J.J.s neues Universum. Nimoy war die Brücke zwischen Retro-Trek und New Age-Trek.
den schauspielern kann man keinen vorwurft machen, die haben in den drehbuchgrenzen wohl alles gegeben was sie konnten
Wenn du danach gehst, hättest du aufgrund der "Drehbuchgrenzen" Trek 1, Trek 3, 4, 5, 7, 9, 10, ganz Voyager, ganz Enterprise und die hälfte von DS9 nicht gucken dürfen. Das Gebotene war dort zum Teil deutlich oberflächlicher, als Trek 11 es selbst zum schwächsten Zeitpunkt nicht wahr.
von dingen wie das 800! Leute auf der Kelvin sein sollen, die kleiner ist als die Voyager! ganz abgesehen..
Da es keine offiziellen (von Paramount freigegebenen Quellen) gibt, die einen Größenvergleich zulassen, kann man nicht wirklich wissen, wie groß die neue Schiffsklasse "Kelvin" eigentlich war. Die 7 Pötte, die von der Narada vernichtet wurden, waren auch neu. Vielleicht hatte das eine Ungetüm mit den 4 Antriebsgondeln gar mehr Personal, als ein Kreuzer der Galaxy-Klasse. Wer weiß das schon. Und solche Punkte zu kritisieren geht mir dann selbst als Kritiker zu weit. Irgendwo bleibt Sci-Fi eben Sci-Fi.
und Neros schiff scheint aus Wing Commander 5 zu stammen
Es ist ein normaler romulanischer Erz-Förderer mit Orbital-Plattform, der 8 Jahre nach Nemesis regulär im Dienst der romulanischen Bergbaugilde stand. Nach dem Untergang von Romulus wurde die Narada mit erbeuteter BorgTechnologie aufgerüstet -> zum waffenstarrenden Kriegsschiff, um die Föderation für ihre langsame Reaktion zu bestraffen (im Detail Spock).
Edit: CloneWars hab ich nicht gesehen, deswegen schreib ich da nix zu
Stimmt, denn auch in Star Wars 1 - 3 gab es keine nervigen Figuren. JarJar, der junge Anakin, Padme im Liebesrausch, die Genosianer, der junge Obi-Wan, 3CPO...
Nachtrag: Ich für meinen Teil muss sagen, dass Trek 11 etwas Zeit im Kopf zum Reifen braucht. Direkt nach der Vorstellung lagen mir nur die (genialen!) Effekte im Kopf, und der eigentliche Inhalt wirkte konfus. Doch mit etwas Abstand kann ich den Film einfach nur loben, und auch die Kernthemen von Trek wurden überzeugend rausgearbeitet. Klar, mit Luft nach oben, aber für den Anfang schon beachtlich - gerade weil Leute ihn gemacht haben, die nix mit Trek am Hut hatten. Was ist Trek?
Trek ist Freundschaft (Pille, McCoy).
Hingabe (George Kirk rettet seine Frau und sein Baby, Sulu rettet Kirk, Kirk rettet im Fall Sulu, Chekov rettet die beiden mit dem Transporter, Scotty rettet mit seiner Idee die ganze Enterprise)
und der Versuch, verschiedene Menschen friedfertig zu vereinen (am Ende sind Spock und Kirk Freunde),
bzw. das Potential in jedem Menschen zu entfesseln (Pike glaubt an Kirk, und rekrutiert ihn, Chekovs Idee ermöglicht die Annäherung der 1701 über dem Jupitermond an die Narada). Also wenn das nicht Trek war, was dann? Sogar der Hauch von
Diplomatie war vorhanden. Kirk wollte Nero retten (Spock erschien das nicht logisch!), und erst nach Neros "zickiger" Reaktion befahl Kirk alle Waffen abzufeuern...
Nachtrag 2: Was bei Trek XI gerne vergessen wird zu erwähnen, ist der Punkt, dass das Autorenteam doch tatsächlich einen Kernfaktor aus Kirks Kariere perfekt umgesetzt hat: Den Kobayashi Maru-Test. DAS war wirklich super. Sonst wurde das Thema nur in Trek 2 aufgegriffen bzw. tauchte als lose Begrifflichkeit in den Serien (ab TNG bis Voy) und Büchern auf. Dass man nun endlich mal zeigt, wie Kirk den Test bestanden hat (mit Apfel im Mund
) war wirklich toll.
Regards, eX!