Psychonautic am 02.02.2009 13:53 schrieb:
Ja, HipHop ist mittlerweile Massenware - aber der kommerzielle Hiphop hat doch wohl sehr wenig Scratchelemente oder täusche ich mich da?
Da täuschst du dich (leider) nicht.
Ich verbinde DJing und Scratchen mittlerweile viel stärker mit elektronischer Musik wie D´n´B oder Ragga. Und dafür ist der Markt sicherlich kleiner als Rock von Aerosmith und Co.
Ich schrieb ja auch
Jugendkultur. Sicherlich ist der Markt für Pop/Rock grösser als der für HipHop, aber reduzier das mal auf den zockenden Teil der Bevölkerung. Dann dürfte das ziemlich ausgeglichen sein.
Bei den Parties mit DJ wo ich in der letzten Zeit war, hörte sich das Ganze auch viel mehr nach Improvisation an - natürlich ist Geschicklichkeit und Technik da wichtig aber ich habe nicht das Gefühl, dass hier ein klassisches Schema wie (Strophenakkorde - Refrain - Strophe - Refrain - Solo) vorherrscht sondern alles freier und impulsiver ist.
Was ich gut finde, wenn ich fortgehe und tanzen will - aber völlig uninteressant, wenn´s darum geht unkompliziert mit ein paar Freunden zu Hause vor dem Fernseher zu zocken.
Der klassische Disc Jockey legt, wie der Name schon sagt, in erster Linie Platten auf. Egal ob im Club oder im Radio. Technik spielt da nur eine sehr untergeordnete bzw gar keine Rolle. Bei
Turntablism hingegen geht es einzig und allein um Technik, Choreografie und Skills. Scratching ist nur ein Element davon. Und nur weil in der Mainstream-Rapmusik der DJ beinahe verschwunden ist, bedeutet das nicht, dass es kein Turntablism mehr gibt. Hier mal eine Routine vom amtierenden DMC World Champion DJ Rafik: http://www.youtube.com/watch?v=6RmVECh3_YQ
SSA