Ich glaube, es liegt an mehreren Faktoren, dass die Grafik in Spielen immer mehr alle anderen Dinge wie Gameplay, Innovationen-Reichtum und Atmosphäre übersteigt:
Zum einen ist es der sich schnell-verändernde Grafikkarten-Markt durch den harsch-geführten Konkurrenzkampf zwischen den Grafikriesen Nvidia und ATI.
Die Grafik ist oft ein vergänglicher Effekt ... was vor einigen Monaten noch Menschen in Erstaunen versetzte, kann heutzutage schon als veraltete Technik gelten.
Zudem kommt bei den heutigen Games immer (öfter) dieser (extrem verhasste) "Sponsor"-Wettbewerb zum Tragen: ATI supportet das Game X, also läuft es nicht ganz auf GeForce-Karten oder Nvidia supportet das Game Y, also läuft es nur mit Grafikfehlern auf Radeon-Karten.
Im Spielemarkt wird diese Taktik immer essentieller, da Programmierer auf die Grafikkartenhersteller angewiesen sind, um volles Potential aus ihren Spielen zu schöpfen und mit den Effekten bei der Kundschaft Eindruck zu schinden.
Außerdem ist es meist bei einer Ankündigung eines neuen (heiß erwarteten) Spiels immer das gleiche: Wir sehen zuerst Screenshots!
Demnach ist es kein Wunder, dass wir immer sehr schnell mit dem Grafik-Aspekt argumentieren ("Das Game sieht ja Hammer aus ... Muss ich haben!" oder "Och, da sah das andere Spiel besser aus."), da wir ja nicht aus den Screens erkennen können, wie sich das Game spielen lässt ...
Die Grafik ist halt der erste Eindruck des Spiels - und möglicherweise wir das auch so in Zukunft bleiben.
Dann ärgern sich die Grafikfetischisten halt, dass ein Spiel nicht so gut aussieht, wie das andere.
P.S. Zu diesem Streit fällt mir auch gleich Armed Aussault ein: "Schlechte" Grafik, aber extrem vielversprechendes und Spaß bringendes Gameplay!