Wow hab ich in den Anfangszeiten exzessiv gespielt... würde sogar sagen zu extrem.
Dito. Ich habe WoW 2005, kurz nach Erscheinen in Deutschland, extrem intensiv gespielt. Zu extrem, zu intensiv. Hat mich damals quasi ein Semester gekostet, ich hatte noch Glück, einen guten Freund hat's nicht nur komplett aus dem Studium gekegelt, sondern auch so ziemlich das Leben versaut. Ich habe keinen Kontakt mehr, weiß aber, dass er vor ein paar Jahren, mit Ende 20/Anfang 30, zumindest eine Suchttherapie begonnen hat.
Mein "Erweckungserlebnis" war, nach teilweise "20-Stunden-Schichten", irgendwann Ende Sommer/Anfang Herbst 2005 eine Trulla meiner damaligen Gilde im TS:
"Hm, Dein Baby schreit - willst Du Dich nicht besser mal darum kümmern?" "Nö, nö, der gibt schon Frieden, kein Problem!" plus die bejahenden Kommentare einiger anderer Spieler.
In diesem Moment hat's bei mir irgendwie "Click" gemacht. Ich habe mich einen Moment lang in meiner abgedunkelten, unaufgeräumten Bude umgesehen und in diesem Augenblick einen unglaublichen Ekel empfunden, vor dieser Frau, vor WoW und vor allem vor mir selbst. Ich habe mich dann ohne ein weiteres Wort ausgeloggt, umgehend meinen Char gelöscht und im Anschluss meinen Account gekündigt. Und WoW danach nie wieder angerührt.
Aus diesem Grund halte ich mich auch bis heute von MMOs fern, von gelegentlichen, kurzen Ausflügen bei z. B. LOTRO und SWTOR einmal abgesehen. Allerdings habe ich die Teile immer nur vorwiegend solo gezockt, in eine "Gilde" bin ich nie wieder eingetreten.
Ich bin rückblickend sehr froh darüber, dass diese unschöne Episode in meinem Leben faktisch nur etwa ein halbes Jahr gedauert hat und ich danach keine Probleme hatte, wieder "zurück in die Spur" zu kommen.
Ich finde es aber nach wie vor erschreckend, *wie* schnell so etwas dann doch passieren kann.