@Spassbremse
Wie schon vorher kurz gesagt, von diesem Text her kam mir der Mann alleine schon sympatisch vor. Wie jemand voller Leidenschaft für seine Arbeit der wirklich für sein Leben gern Spiele macht. Und wie oft ich selbst in der Softwareentwicklung, mit großen Visionen, die meist wenn nicht immer so nicht möglich werden und man auf dem Boden der Realität zurückgeholt werden.
Da sprichst Du einen großen Problem an:
Softwareentwicklung allgemein, und Spieleentwicklung im speziellen verläuft niemals "linear" und ist bestenfalls grob planbar. In der überwiegenden Mehrheit aller erfolgreich vollendeten Projekte wir maximal nur ein Teil der ursprünglichen Idee umgesetzt - einfach weil zu technischen Problemen bei der Umsetzung kommen kann oder schlicht und ergreifend, weil man, wenn das Feature schon eingebaut ist, feststellt, dass es spielerisch eher "doof", denn sinnvoll ist.
Eben daher sind Entwickler m. E. nach gut beraten, während eines laufenden Projekts nicht zuviel preiszugeben, sondern sich eher "bedeckt" zu halten. Freilich, man will ja den "Hype", zumindest Neugier/Interesse wecken, aber wenn man zuviel verrät, kann das am Ende für stark negative Reaktionen sorgen: ein ganz großes Problem von Kickstarter-Projekten, imho. Daher sollte man imho nur in Projekte investieren, deren Leuten man wirklich zutraut, ein solches Projekt stemmen zu können.
Dennoch sind auch erfahrene Entwickler nicht davor gefeit, dass manche Ideen schlicht un ergreifend "in die Hose" gehen. Halbwegs aktuelles Beispiel: Larian Studios / Divinity : Original Sin.
Man hatte den Backern einen funktionierenden Tag/Nachtwechsel versprochen, inklusive NPC-Tagesabläufen. Nach ca. einem halben Jahr Entwicklungszeit für dieses Feature hat man es abbrechen müssen, weil es von vorn bis hinten nicht so funktioniert hat, wie es sollte. Larian hatte das aber dann auch sehr transparent kommuniziert und die meisten Fans/Backer hatten dafür Verständnis.
EDIT: Bonkic: Ich bin ja nun nicht mit ihm befreundet, daher kann ich wenig zu seinem Charakter sagen. Klar "könnte" er sich in Interviews/Gesprächen/Presseterminen verstellen. Glaube ich aber nicht. Ich gehe eher davon aus, dass der Mann im Moment gnadenlos überfordert ist. Ich sehe in ihm einen echten Künstler, der auch allen (negativen) Klischees entspricht; verträumt, planlos, weltfremd.
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*Klugscheißermoduswiederaus*
