Aha. Und daß in den Mainstream Filmen/Serien überwiegend weiße Menschen in den Dreißigern zu sehen sind, obwohl die Gesellschaft sich anders zusammensetzt, findest du nicht wenigstens auffallend?
In den 30ern? Ich würde eher sagen mittlere 20er bis mittlere 30er. Vorher ist halt schwierig, weil die Schauspieler auch erst mal erwachsen werden müssen und eine Ausbildung machen, danach ist halt langsam mit der Attraktivität vorbei. Die älteren Schauspieler sind dann halt alle mehr oder minder bekannt. Also völlig normal.
Ah ja. Komisch nur, daß dann zB die Bill Cosby Show nicht ausschließlich nur von Schwarzen geschaut wurde ...
Ich schrieb ja "einige Serien". Dass es auch mal weltweit populäre Serien mit fast ausschließlich schwarzen Schauspielern gibt schließt das ja nicht aus. Prince of Bel Air oder Cosby Show haben sich halt aufgrund ihrer Qualität durchgesetzt, auch weil sie eben Themen bedienten, die alle interessieren. Mir ging es vor allem um die ganzen Sparten-Sitcoms amerikanischer Kabelsender. Da gibt es nun mal Serien von Schwarzen für Schwarze oder sogar Serien speziell für "Hispanics".
Und exakt das ist das Problem.
a) Wieso ist er unbekannt? Weil man eben in Hollywood nahezu ausschließlich nach Schema F (weiße Menschen in den Dreißigern) besetzt - als Nicht-dazu-Gehöriger hat man dann allenfalls Chancen auf oft Klischee behaftete Rollen als Quoten "Exokt".
b) Je nach Setting ist ein fremdländischer Akzent charmant oder gar immersionsfördernd. Beispielsweise spricht Christoph Lambert in der Original Tonspur zu Highlander mit einem schottischen Akzent, was super zu seinem Charakter paßt.
c) Wieso sollte ein Film mit einem guten Hauptdarsteller nur wegen seiner Ethnie floppen? Wichtiger ist doch, ob der Film als Ganzes überzeugen kann. Wie zB
Hero, der einen Oscar als bester fremdsprachiger Film bekam, obwohl er nur mit Asiaten besetzt war.
Du hast da eine sehr selektive Wahrnehmung. Es gibt unzählige Beispiele, wo z.B. gerade asiatische Schauspieler (oder auch deutsche) in Hollywood-Produktionen auftreten, die in ihren Ländern große Stars sind. Hollywood nimmt gerne mal gute ausländische Schauspieler. Nur müssen sie halt auch gut und zumindest ein wenig berühmt sein.
Und du führst ja selbst mit Hero ein Beispiel an (wobei der auf der Crouching Tiger, Hidden Dragon Welle mitschwamm).
Und gerade Asiaten spielen aktuell doch in unzähligen Produktionen mit, egal ob Film oder Serie. Sicher teilweise eben auch, weil das die Filme in Asien dann populärer macht.
Ein paar Beispiele berühmter Asiaten in US-Filmen: Der Sänger Rain (Bi) Hauptrolle in Ninja Assassin, Byung-hun Lee in G.I. Joe, Terminator Genysis und vielen weiteren Filmen, Min-sik Choi aus Oldboy spielte in Lucy, Rinko Kikuchi in Pacific Rim, Doona Bae spielt in Cloud Atlas und Jupiter Ascending.
Oder Serien, Yunjin Kim berühmt durch den Actionfilm Shiri spielt in Lost. Ihr Partner in Lost, Daniel Dae Kim, spielt in Hawai Five 0 (und der spielt auch noch sehr viele Filme) zusammen mit Grace Park aus Battlestar Galactica und Masi Oka aus Heroes.
Oder, um auch mal andere Ethnien einzuwerfen, Naveen Andrews (Lost), Pej Vahdat (Bones), Kunal Nayyar (Big Bang Theory), Alexander Siddig (DS9, Game of Thrones, etliche Filme).
Ich kenne jetzt nicht die Filmbranche im Mittleren Osten, ich denke aber, dass die eher winzig und klein ist und dort ohnehin auch amerikanische Filme viel populärer sind. Und da wird es dann ohnehin kompliziert, die könnten dann oftmals z.B. keine Kussszenen spielen oder ähnliche Scherze, insbesondere als Frau).
"So viele"? Laut
dieser Wikipedialiste gerade mal durchschnittlich
ein ganzer pro Jahr.
Und nein, Remakes, die zb die Handlung in ein amerikanisches Setting übertragen, sind kein Whitewashing, darum geht es hier gar nicht.
Natürlich gehört das zur Thematik dazu, denn wenn das kein Problem ist, wieso werden dann diese Remakes gemacht? Die Amis und Europäer könnten ja einfach die Originale schauen, funktioniert nur nicht. Gleiches Ding also.