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Verklärte Vergangenheit - Waren Spiele früher besser?

Ich denke genau darüber lässt sich wunderbar streiten ...

Die damaligen Adventures haben eine tolle Geschichte erzählt, Civ I und Dune 2 boten ein hervorragendes Gameplay, Diablo, Warcraft etc.pp. haben im Grunde alle von dir genannten Punkte superb vermischt.

Du sprichst von Livedesign ... hast du dir mal die Karten von einem Ultima 7 inkl. AddOns angeschaut? Von einem Doom? Also nicht dem Spiel von 2016, sondern dem echten Doom? ;)

Du sprichst von einem Witcher 3 und H:ZD, wobei ich nur Witcher 3 gezockt habe: bis auf die Grafik bot das vorgenannte Ultima 7 alles. Geschichte, Entscheidungen, Seitenquests, eine lebendige Spielwelt [...].

Viele scheinen Grafik bzw. aktuelle Präsentation mit Gameplay, Design etc.pp. in Verbindung zu bringen ... klammert man die Grafik aus, boten die damaligen Spiele nicht weniger, ganz im Gegenteil. Zum Teil eher mehr.


Nein, alleine schon die Tatsache, dass heutige Spiele in drei Dimensionen funktionieren beeinflusst maßgeblich das Gameplay und Leveldesign. Auch Wettereffekte und Partikeleffekte nehmen Einfluss aufs Gameplay, genauso wie dynamischer Tag und Nachtwechsel. Damals konnte man sich da bestenfalls mit einem Fog of War behelfen.
Von glaubwürdigen Charakteren und Emotionen ganz zu schweigen. Multiplayer auf großen Levels mit 64 Mann? Geht auch erst, seit die CPUs, das packen.

Ein Spiel wie Portal? In das man durch die Portale in andere Räume blicken kann und das mehrfach? Wäre in den 90ern wohl technisch nicht möglich gewesen, aber für mich zählt es zu einem der spaßigsten Spiele überhaupt...


Klar, einige alte Spiele haben schon wirklich viel geboten und bieten auch heute noch viel. Aber solche Spiele sind wie gesagt die Ausnahme. Das allgemeine Niveau ist in allen Bereichen im Schnitt deutlich höher, als damals.
 
Ich denke genau darüber lässt sich wunderbar streiten ...

Die damaligen Adventures haben eine tolle Geschichte erzählt, Civ I und Dune 2 boten ein hervorragendes Gameplay, Diablo, Warcraft etc.pp. haben im Grunde alle von dir genannten Punkte superb vermischt.

Du sprichst von Leveldesign ... hast du dir mal die Karten von einem Ultima 7 inkl. AddOns angeschaut? Von einem Doom? Also nicht dem Spiel von 2016, sondern dem echten Doom? ;)

Du sprichst von einem Witcher 3 und H:ZD, wobei ich nur Witcher 3 gezockt habe: bis auf die Grafik bot das vorgenannte Ultima 7 alles. Geschichte, Entscheidungen, Seitenquests, eine lebendige Spielwelt [...].

Viele scheinen Grafik bzw. aktuelle Präsentation mit Gameplay, Design etc.pp. in Verbindung zu bringen ... klammert man die Grafik aus, boten die damaligen Spiele nicht weniger, ganz im Gegenteil. Zum Teil eher mehr.

Kann ich so nur unterschreiben. Der größte Unterschied zwischen damals und heute ist wohl die Präsentation, die früher einfacher gestrickt/anders war. Ich vergleiche das immer gerne mit dem Unterschied zwischen Buch und Film. Heutzutage sind viele Spiele wie Kinofilme inszeniert, früher dagegen waren es eher spielbare Bücher (vor allem im Adventure- und RPG-Bereich). Ich mag beides, aber aus unterschiedlichen Gründen.
 
Nein, alleine schon die Tatsache, dass heutige Spiele in drei Dimensionen funktionieren beeinflusst maßgeblich das Gameplay und Leveldesign. Auch Wettereffekte und Partikeleffekte nehmen Einfluss aufs Gameplay, genauso wie dynamischer Tag und Nachtwechsel. Damals konnte man sich da bestenfalls mit einem Fog of War behelfen.
Von glaubwürdigen Charakteren und Emotionen ganz zu schweigen. Multiplayer auf großen Levels mit 64 Mann? Geht auch erst, seit die CPUs, das packen.

Ein Spiel wie Portal? In das man durch die Portale in andere Räume blicken kann und das mehrfach? Wäre in den 90ern wohl technisch nicht möglich gewesen, aber für mich zählt es zu einem der spaßigsten Spiele überhaupt...


Klar, einige alte Spiele haben schon wirklich viel geboten und bieten auch heute noch viel. Aber solche Spiele sind wie gesagt die Ausnahme. Das allgemeine Niveau ist in allen Bereichen im Schnitt deutlich höher, als damals.

Ich kann deine "Argumente" wirklich nicht nachvollziehen, es tut mir leid. Glaubwürdige Charaktere gab es schon zu Police Quest I Zeiten, als man nur CGA Grafik mit einem Textparser hatte.

Auch diese Spiele haben eine super spannende Geschichte erzählt, haben Charaktere eingeführt und glaubhaft vermittelt, warum dies und das gemacht wurde ...

Ich könnte dir jetzt erzählen, dass es in Ultima 7 auch geregnet hat ... :B :finger:

Übrigens scheinst du dich schon wieder an der Grafik und der Präsentation festzuargumentieren ... ist dir das mal aufgefallen?

Darf ich fragen, mit wieviel Jahren du angefangen hast zu spielen? Natürlich hat sich die dritte Ebene, sprich 3D, erst im Laufe der Zeit etabliert ... aber auch das erste Tomb Raider, als Beispiel für 3D, war super. Aber selbst hierfür benötigt man keine 3D Grafik, kennst du z.B. Dark Forces?

64 Mann Mehrspieler? Okay, das gab es damals nicht. "Wir" hatten dafür Nullmodemparties, d.h. alte PCs mit einem Nullmodemkabel verbunden, und später dann Netzwerkparties. Es gab nämlich Zeiten, wo man komplett offline und mit 10-12 Leuten gemeinsam zocken konnte. :finger:

Ggf. bin ich aus dem Alter raus, wo man mit 64 Personen online zockt ... aber Netzwerkparties waren die Höhepunkte des Schülerdasein: keine Verpflichtungen, keine Probleme ... mit 12 Kumpels in einem großen Haus, die Eltern wurden in den Urlaub geschickt, und dann hat man uns eine Woche nicht mehr gesehen! :B :-D

Grandiose Zeit ... kommt nicht mehr wieder! :finger: ;)
 
Es stimmt schon, die *frühen" Spiele waren häufig sehr viel experimentierfreudiger, als das heute der Fall ist, das Gameplay vielschichtiger und tief"schürfender" (no Minecraft-Pun intended), heutzutage sind im AAA-Bereich die Spiele dafür "streamline"-optimiert und auf ein Massenpublikum zugeschnitten, Ecken und Kanten bestmöglich abgeschnitten.

Aber: Es ist ja nun so, dass sich die Indie-Szene seit Jahren im Aufwind befindet. Klar, auch dort findet sich jede Menge Schrott, aber trotzdem finden sich dort auch Perlen, die (halbwegs) zeitgemäße Präsentation UND Spieltiefe miteinander verknüpfen.

Ich bleibe dabei, heute ist unterm Strich vieles besser als früher. :)
 
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Ich bleibe dabei, heute ist unterm Strich vieles besser als früher. :)
Sicherlich.

Das heutige Paket für Spieler ist attraktiver und interessanter, was sich dementsprechend auch an den Steam Nutzerzahlen gut ableiten lässt.

Ich persönlich mag die heutige Zeit auch nicht mehr missen und wüsste nicht, ob ich heute noch den Nerv hätte, mich durch ein Ultima 7 oder 8, wobei 8 schon 'weichgespült' war!11eins, zu spielen. Oder ob ich heute nochmal die Zeit und den Elan aufbringen könnte, mich mit einem Wörterbuch vor den PC zu setzen und eine Sprache zu lernen.

Ich werd nie vergessen, als "wir" damals mit einem Wörterbuch vor Police & Space Quest saßen und hier Englisch gelernt haben. Unfassbar grandios!
 
Ich persönlich mag die heutige Zeit auch nicht mehr missen und wüsste nicht, ob ich heute noch den Nerv hätte, mich durch ein Ultima 7 oder 8, wobei 8 schon 'weichgespült' war!11eins, zu spielen. Oder ob ich heute nochmal die Zeit und den Elan aufbringen könnte, mich mit einem Wörterbuch vor den PC zu setzen und eine Sprache zu lernen.

Das meinte ich jetzt gar nicht. Ich habe durchaus noch Freude an wahnsinnig kompexen Titeln, die gut und gerne eine monatelange Einarbeitungszeit benötigen, damit man sie so richtig begreift (Paradox...hust) - ich freue mich v. a. über die heutigen technischen Möglichkeiten. :)
 
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Ich bleibe dabei, heute ist unterm Strich vieles besser als früher. :)

Dank Kickstarter und Early Access (trotz all der Gurken) kommen eben immer wieder gute Indiegames raus, die noch alte Tugenden wie Modsupport bieten und auch mal Spiele hervorbringen, die von Publishern wohl nie umgesetzt worden wären. KSP ist für mich so ein Bsp. und ich habe in das Spiel mehr Stunden gesteckt als in alle AAA Titel der letzten paar Jahre.

Ich glaube heute kann einfach eine viel breitere Masse angesprochen werden. Der Mainstream, der sich am x-ten Ableger von CoD oder an der Ubisoftformel erfreuen kann wird ebenso bedient wie die Spieler, die sich an Oldschooladventures und -rollenspielen erfreuen.
 
Jein als Fazit trifft es schon ganz gut. Ich bin seit den ersten Stunden in den 80'ern (ja, ich bin ein echt alter Sack) der Homecomputer dabei und kann es daher halbwegs beurteilen. Bis heute erstaunt mich dabei allerdings, was die damaligen Entwickler teilweise auf 1-2 Disketten gezaubert haben (das sind wenige MB). Im Verhältnis gesehen grenzt das teilweise an ein Wunder. Da fällt mir z.B. Midwinter ein. Ein erstklassiges Strategie- und Actiongame in einer großen offenen (wenn auch grafisch eintönigen) Welt. Das Spielkonzept war stimmig und einfallsreich. Einen derartigen Titel habe ich seit dem nicht mehr gesehen. Oder nehmen wir die ganzen vollen und halben Simulationsspiele, die auch qualitativ überzeugen konnten. Heute gibt es noch die billig hingeklatschten Landwirtschaft, Bus und was weiß ich Simulationen, die aber nicht annähernd an die Simulationen von früher heranreichen. Ein umfangreicher, aber trotzdem zugänglicher Flight Simulator? Fehlanzeige. Eine gute U-Boot-Simulation? Nach dem spielerischen Desaster des letzten Silent Hunter ebenfalls Fehlanzeige. Selbst die ersten Silent Service Teile hatten taktisch mehr zu bieten und boten eine bessere KI auf nur 1-2 Disketten. Das muss man sich mal im Vergleich vorstellen. Und nein, das ist kein verklärter Blick. Gute Fussballmanager? Es gibt nur noch einen auf dem Markt, der allerdings immer noch größtenteils mehr an Excel als an ein Spiel erinnert.

Trotzdem stimmt es, dass man als "alter Hase" die alten Zeiten in vielen Bereichen auch komplett verklärt und die Erinnerung uns einen Streich spielt. Ich habe z.B. vor einiger Zeit mal meinen alten Atari ST aus dem Schrank geholt (ja, der funktioniert tatsächlich immer noch) und einige Spiele angeworfen. Einige Titel hatte ich wirklich komplett anders in Erinnerung... Die Gründe dafür sind im Artikel gut erklärt. Was hatte ich damals Pole Position mit Begeisterung gespielt. Wenn ich die Grafik, den Umfang und die Physik mit heutigen Rennspielen vergleiche, dann ist das einfach lachhaft.

Umfangreiche Handbücher und Beilagen sind etwas, was ich wirklich vermisse. Gute Tutorials hin oder her, es macht schon einen Unterschied, ob ich eine schwere Packung in den Händen halte oder ein schnöde Box mit einem Beipackzettel öffne (oder gleich nur noch downloade). Das Gefühl ist einfach ein anderes. Das fehlt mir schon manchmal.

Hingegen wären mir bei Spielen wie GTA damals wohl die Augen ausgefallen, oder ich hätte einen Herzinfarkt erlitten. Nur mal als ein großes Beispiel genannt. Damals undenkbar, dass Spiele jemals diesen Detailgrad und Umfang erreichen.

Wie gesagt, ein Jein zum "früher war alles besser" tritt es gut. Was viele Entwickler meiner Meinung nach aber besser konnten, ganz sicher auch viele nicht, war gezwungenermaßen das absolute Maximum aus der damaligen Technik herauszuholen. Da wird heute eher "geschlampt".
 
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Hingegen wären mir bei Spielen wie GTA damals wohl die Augen ausgefallen, oder ich hätte einen Herzinfarkt erlitten. Nur mal als ein großes Beispiel genannt. Damals undenkbar, dass Spiele jemals diesen Detailgrad und Umfang erreichen.
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Interessanter Betrag, vielen Dank!

Aber zu diesem Punkt ... hast du wirklich mal die alten Ultima Teile, allem voran 6, 7 und mit Abstrichen auch 8, gespielt?

Bei Ultima 7, ich hab es vor kurzem mal wieder etwas länger gespielt, darum fällt der Name so häufig!, kannst du alles, was dein Charakter realistisch tragen kann, bewegen. Wo anders hinlegen, du kannst mit fast allen Dingen interagieren [...].

Deine Entscheidungen, die du zu Anfang getroffen hast, verfolgen dich das ganze Spiel. Ggf. verlassen dich sogar die Mitglieder deiner Gruppe, weil sie mit den Entscheidungen nicht unverstanden sind.

D.h. es gab damals schon Spiele, deren Umfang und Detailgrad auch noch heute wieder unerreicht sind und scheinbar auch bleiben.
 
naja, wie lange dauern heute eigentlich noch das installieren? 2min? Das ist heute einfach mal Überflüssig geworden weil es nicht mehr so Ewig dauert
Da würde ich eher sagen: ja gut dass ich so was wie in C&C nicht mehr sehen muss und eine installation eine Halbe Stunde dauert!
Dafür hatte man aber heute nicht mehr so komische Gänge zwischen 2 Levels wie in Half Life weil man die Levels schon im Hintergrund laden kann

Echt jetzt? Also wenn du aus meinem Post herausgezogen hast, dass ich lange Installationen wieder zurueck haben will, dann kann ich nur davon ausgehen, dass du mich aktiv falsch verstehen wolltest.
 
Was ich früher etwas besser fand, war das es nicht so eine Flut an Spielen gab. Man hat sich viel mehr mit den Spielen auseinandergesetzt. Jetzt hab Ich eins noch nicht mal durch, da kommt schon das nächste was mich reizt. So wird die Pills of Shame immer länger :)
 
Kleiner "Einwurf" dazu. Dieses Problem hat die Spielebranche nicht exklusiv für sich. Fehlpressungen und schlichte Inkompetenz einzelner Mitarbeiter oder auch die der Künstler selbst, findet man allerdings auch nicht selten in der Musikindustrie.

Mit heute oder damals, hat das leider nichts zu tun.
Das habe ich auch nicht behauptet , es war nur ein weiteres Beispiel dafür das damals eben nicht alles toll war und nur bugfreie Spiele rauskamen.

Natürlich ist das nicht exklusiv für die Spielbranche, aber es mutet etwas seltsam an das man ja angeblich eine besser funktionierende Version des Spiels hatte, die aber nicht an die Betroffenen dann gab sondern vergeblich versuchte die kaputte zu reparieren.
 
Interessanter Betrag, vielen Dank!

Aber zu diesem Punkt ... hast du wirklich mal die alten Ultima Teile, allem voran 6, 7 und mit Abstrichen auch 8, gespielt?

Bei Ultima 7, ich hab es vor kurzem mal wieder etwas länger gespielt, darum fällt der Name so häufig!, kannst du alles, was dein Charakter realistisch tragen kann, bewegen. Wo anders hinlegen, du kannst mit fast allen Dingen interagieren [...].

Deine Entscheidungen, die du zu Anfang getroffen hast, verfolgen dich das ganze Spiel. Ggf. verlassen dich sogar die Mitglieder deiner Gruppe, weil sie mit den Entscheidungen nicht unverstanden sind.

D.h. es gab damals schon Spiele, deren Umfang und Detailgrad auch noch heute wieder unerreicht sind und scheinbar auch bleiben.


Den Detailgrad und Umfang bezog ich in dem Fall von GTA jetzt eher auf die grafische sichtbare Welt, nicht auf die Mechanismen dahinter. Deswegen erwähnte ich im Vergleich auch Midwinter, bei dem man z.B. vorher genau die Charaktere im Handbuch studieren sollte, bevor man versuchte Person X mit Person Y zu rekrutieren. Hat man nicht darauf geachtet, war ein stundenlanger oder gar tagelanger Weg im schlimmsten Fall umsonst Was habe ich da teilweise endlos lange gegrübelt, wen ich wohin schicke. Herrlich. Ich liebe das Spiel von den Mechanismen her heute noch. Und, es hatte einen sehr hohen Wiederspielwert. Bei GTA wäre mir früher halt aufgrund des Grafik und der detaillierten Welt die Kinnlade runtergefallen (hätte ich damals nie für möglich gehalten), während mich Midwinter durch die Mechanik und das Spielprinzip begeistert hatte und auch heute noch begeistern würde.

Ultima ging leider an mir komplett vorbei, warum auch immer. Dazu kann ich leider nicht viele sagen, hörte aber ganz ähnliche Dinge wie du sie berichtest.

Es gab aber eben auch Spiele die man damals mit Begeisterung spielte, die man einfach anders in Erinnerung hat und heute mit keiner Kneifzange mehr anfassen würde, wenn man sich die Titel jetzt nochmal anschaut. Wie gesagt, erstaunt bin ich trotzdem immer noch was die damals aus nur wenigen MB, das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen, gemacht haben. Das ist teilweise schon wirklich sensationell. Daher: Jein passt gut. Manchmal ist es der verklärte Rückblick mit Selbsttäuschung, manchmal waren die Titel aber tatsächlich innovativer und inhaltlich besser. Jein halt. :)
 
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Für mich ist ARK so ein Beispiel, es wirkt einfach irgendwie zusammengeschustert. Das Spiel tauchte im Taskmanager auch ewig als ShooterGame.exe auf, keine Ahnung ob das noch immer so ist aber man weiß dann schon ungefähr was man bekommt.
Oh ja, ebenfalls ein exzelentes Beispiel! Ganz ehrlich: Wollte ich eigentlich auch schreiben, hatte nur Angst, dass es dann ein Roman wird.
Ja, ARK ist tatsächlich der Supergau und ein perfektes Beispiel dafür, wie mans nicht macht. Wenn man sich ARK so anschaut sollte jeder nachvollziehen können, was ich mit Unreal-Mentatität meine.
 
Für mich waren Spiele vom Erlebnis her damals "besser" als heute. Das liegt an verschiedenen Dingen.

Einmal, weil ich sie einfach viel mehr zu schätzen wusste als heute. Heute bekommt man Steamkeys und F2P Spiele förmlich nachgeschmissen, es ist die reinste Reizüberflutung an Spielen. Manchmal bin ich sogar zu faul, mir einen gratis key abzuholen, weil ich dafür 30 Sekunden irgendwas ausfüllen muss. Die Spiele waren damals auch viel preisstabiler. Wenn ich mir z.B. anschaue, wie schnell Deus Ex auf unter 10 Euro gefallen ist, sowas gab es nicht. Damals hat ein NES Spiel mal eben 100-120 Mark gekostet und wenn man sich dann Mal eines geleistet hat, dann hat man das auch wochenlang gespielt. Und ja, ich weiß, dass es bescheuert klingt, sich darüber zu beschweren, dass man mehr Spiele für weniger Geld bekommt :-D

Was ich auch sehr vermisse, ist die persönliche Komponente. Couch Coop Spiele werden immer seltener und dafür und für Lanpartys gibt es ja durch das Internet eigentlich auch keinen Grund mehr. Was hat das damals Spaß gemacht, zusammen zu zocken, zu quatschen, zu Essen, zu Trinken. Wenn jeder mit Headset in seinem dunklen Kämmerlein sitzt, ist das zwar viel praktischer, aber irgendwas fehlt einfach.

Dann kommt noch dazu, dass ich alles was mit DLCs, Microtransaktionen, Item Shops etc. extremst hasse. ich zahle gerne Vollpreise für ein Spiel, aber dann soll es das bitte auch gewesen sein. Early Access ist für mich ebenfalls ein rotes Tuch.

Auch vermisse ich die tollen Spielepackungen mit teilweise netten Gimmicks wie dem Cybersniff 2000 aus Larry 7 und gedruckte Anleitungen. Heute hat man, wenn überhaupt, nur blöde Blu Ray Hüllen im Schrank stehen, die aussehen wie Filme.

Vermutlich ist sehr viel rosa Brille dabei, aber damals haben mir in der Summe mehr Spiele gut gefallen als heute, auch wenn sie von der Qualität und dem Umfang her teilweise schwach waren.
 
Oh ja, ebenfalls ein exzelentes Beispiel! Ganz ehrlich: Wollte ich eigentlich auch schreiben, hatte nur Angst, dass es dann ein Roman wird.
Ja, ARK ist tatsächlich der Supergau und ein perfektes Beispiel dafür, wie mans nicht macht. Wenn man sich ARK so anschaut sollte jeder nachvollziehen können, was ich mit Unreal-Mentatität meine.

Jep und leider darf man es nicht zu laut sagen, denn jegliche Kritik an diesem Spiel wird von der Community in Grund und Boden gestampft. Schön langsam merken allerdings auch die letzten Fans, dass es sich dabei wohl doch nicht um das herbeifantasierte "Paradebeispiel für Early Access" handelt. Für mich handelt es sich dabei um ein Paradebeispiel für Abzocke und generieren von schnellem Geld durch das Aufspringen auf einen Trend.

Die Fans haben selbst den DLC noch mit der Begründung schön geredet, Wildcard hätte doch diesen Prozess verloren und sie bräuchten jetzt das Geld. Ein Prozess der nie nötig gewesen wäre, denn jedes Kind weiß, dass in der Branche Konkurrenzklauseln in Verträgen üblich sind. Das zeigt schon die unglaubliche Professionalität die hinter diesem Projekt steckt. Dann nehmen sie einfach den Shooter Blueprint der Unreal Engine, stoppeln ein bisschen was dazu und sind nichtmal fähig den Prozessnamen zu ändern, damit es wenigstens nicht sofort auffallen würde...

Jetzt wäre es bei mir fast ein Roman geworden. :-D
 
Was mir z.B. auch noch als typisches "Jein-Spiel" einfällt: Balance of Power. Grafik und Spielpräsentation komplett öde (schon für damalige Verhältnisse), Sound war gar nicht erst vorhanden, aber man konnte durch dieses Spiel die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge des kalten Krieges der 80'er nachempfinden und verstehen. Wie und wo interveniere ich als Großmacht? Nehme ich politischen Einfluss, unterstütze ich die Opposition oder die Regierungen, wie sehen die Dominoeffekte meiner Handlungen aus, oder greife ich gleich direkt mit Militär ein und auf welcher Seite und wie stark? Oder sollte ich mich lieber ganz aus einem lokalen Konfliktherd heraushalten? Im Gegenzug musste man auf die Aktionen des Gegners reagieren und entsprechend mild oder härter diplomatisch protestieren und entsprechend in der nächsten Runde agieren. Ziel des Spiels war es, entweder auf Seiten der USA oder der Sowjetunion anhand von Einflusspunkten das Spiel zu gewinnen, ohne dabei einen Atomkrieg auszulösen (dann hatte jede Seite verloren). Einziges großes Manko: Nach 7 Jahren bzw. Spielrunden war spätestens Schluss, und dann wurde es oft erst richtig spannend. Mein Highlight war die Provokation eines direkten Einmarsches der Sowjetunion in Schweden, nur war dann das Spiel leider auch schon wieder um. Mir ist trotzdem danach kein Spiel bekannt, was das damalige Weltszenario bzw. überhaupt solche globalen Zusammenhänge inhaltlich so realistisch umgesetzt hat wie Balance of Power. Die Reaktionen und Aktionen der einzelnen Länder und der des großen globalen Gegners waren allesamt nachvollziehbar, logisch und realistisch.

Heute würde ich das Spiel auch nicht mehr spielen, weil es grafisch einfach kaum noch zu ertragen wäre, aber aufgefrischt und mit einem Endlosmodus versehen? Sofort! Nur, die breite Masse würde das wohl eher nicht mehr kaufen, vermute ich.
 
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Was zu heute auch anders ist: Speicherplatz!

Damals musste jedes KB(!!!) exakt belegt werden. Man konnte nicht viel Überflüssiges reinbauen und musste deutlich kreativer sein. Das hatte sein Vor- und Nachteile.
Große Spiele wie heute waren nicht möglich, aber man konnte nicht auch einfach unüberlegt jeden Unsinn reinsetzen. Jede Zeile Code damals war wichtig. Hat aber auch nicht vor so manchem Bugfest geschützt, war aber nicht so häufig wie heute in manchen Teilen.

So kam ja auch mitunter die Ubi-Formel zustande. Es gab eine "große" Welt, aber wie füllt man die? Man baut immer mehr Schwachsinn rein (ja, Schwachsinn) und hat die Welt gefüllt.
Das damit auch viele Probleme mitkreiert wurden, das hat man nicht verstanden. Würde man heutigen Entwickler den Speicherplatz so limitieren wie noch vor 15-20 Jahren, die würden verzweifeln.

Heute kann jeder Unsinn reingebaut werden, man hat ja den Speicher. Und wenn es nicht gebraucht wird? Egal, wir lassen es einfach drin. Würde ja Arbeit kosten ungenutzten Inhalt zu entfernen.
Data-Miner freuen sich darüber natürlich, aber Sinn macht das ganze nicht, sondern zeigt einfach nur von Faulheit/Bequemlichkeit (ggf. Zeitdruck) der Entwickler.
 
Als Kind war ich einfach begeisterungsfähiger. Da konnte auf dem C64 der letzte Schund rauskommen, egal, das wurde mit Begeisterung gezockt! Damals fand ich schlicht JEDES Spiel gut! Games waren damals etwas Neues, vor allem etwas, das die Eltern nicht kannten. Die Hardware war bescheiden, aber das hat niemanden gestört, trotzdem wurden ständig neue Spielmechaniken ausprobiert und erforscht. Was Gameplay-Innovationen anging, erfolgte die Kambrische Explosion wohl auf diesen frühen Heimcomputern.

So ist das eben mit dem Älterwerden: Man wird abgeklärter, unaufgeregter. Man kann sich natürlich bemühen, sich ein kindliches Gemüt zu bewahren, aber mit leuchtenden Augen zu empfinden wie ein Kind, das geht unwiederbringlich verloren. Man reiche mir ein Taschentuch.

Spiele haben sich weiterentwickelt, die Industrie macht heute Milliardenumsätze, die Projekte werden immer größer -- die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei, wobei es immerhin auf dem Smartphone gerade ein kleines Revival der Ein-Mann-Firmen gibt. Jetzt müßte nur noch ein findiger Unternehmer endlich mal Game-Controls für diese Schlauphones entwickeln und als Standard durchsetzen.

Nicht alles hat sich zum Positiven entwickelt. Die großen AAA-Titel orientieren sich immer mehr an Hollywood und ähneln sich allesamt viel zu sehr. Manchmal geht ein halbes Budget nur für diese dämlichen Cut scenes drauf. Das Level-Design ist weniger kreativ geworden, die Spiele weniger fordernd, damit auch noch der letzte Casual gamer den Schlußvorhang sehen kann. Ich greife da inzwischen lieber mal zu einem originellen Indie-Hüpfer oder -Puzzler, statt auch noch den nächsten "Assassin's Creed"-Klon durchzuackern. Die Preise sind heute zum Teil unverschämt. 70 Euro für ein neues Konsolenspiel -- im Ernst? Das mache ich auch nicht mehr regelmäßig mit.

Andererseits: Die Auswahl an guten Titeln ist so groß wie nie, und in der jüngeren Vergangenheit gab es eigentlich immer so fünf oder sechs Titel im Jahr, die mich wirklich begeistert haben. Das reicht doch. Ich habe das Hobby Videospielen jedenfalls noch nicht aufgegeben und wünsche mir für den Fall, daß ich einmal mit Hartz XII im Pflegeheim lande, schon jetzt eine PlayStation 15. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Echt jetzt? Also wenn du aus meinem Post herausgezogen hast, dass ich lange Installationen wieder zurueck haben will, dann kann ich nur davon ausgehen, dass du mich aktiv falsch verstehen wolltest.

du meinst so du der annimmt dass ich anderen vorwerfe lange Installationen zurück zu wollen, obwohl ich im Zweiten Satz sage das solche Dinge einfach überflüssig geworden sind
 
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