Die auf dem Event anspielbare Demo konnte ich ebenfalls bereits antesten, es hat Lust auf mehr gemacht. All die im Bericht genannten, positiven Aspekte kann ich nachvollziehen, würde hier aber gern kurz auf die mir negativ aufgefallenen Sachen eingehen, um den Hype etwas zu bremsen:
-Grafisch ist das Spiel, zumindest in der bisher gezeigten Fassung, etwas enttäuschend. Trotz Cry-Engine. Viele Texturen und Assets wirken aus anderen Arkane-Spielen recycled. Ich mag den Stil der Arkane Spiele, trotzdem muss dieses Studio imo langsam aufpassen. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Stil gefunden habe, der immer wieder durchscheint, oder ob ich einfach immer das Selbe mache. Letzteres führt zu Ermüdungserscheinungen. Auf mich machte das Spiel einen ziemlich vertrauten, daher irgendwie auch unüberraschenden Eindruck.
-Der pfiffige Anfang gefällt. Ein Shooter muss ja irgendwie begründen, warum man eigentlich zu schießen hat, und hier fühlte ich mich tatsächlich an Half Life erinnert. Experimente, die schief gehen; das ganze Ausmaß der Katastrophe & was nun eigentlich wirklich passiert ist, will von mir heraus gefunden werden. Leider verpassen es Arkane direkt danach, darauf aufzubauen, das irgendwie weiter zu führen, etwas neues draus zu machen. Ich finde mich eben auf der Raumstation, über Funk sagt mit eine ominöse Stimme, wohin es als nächstes geht & was zu tun ist (ein Schelm, wer vermutet, dass besagte ominöse Stimme sich am Ende als gar nicht unser Freund entpuppen wird?) und nun wird geballert.
-Und nun wird geballert? Nicht wirklich oder? Was ich bisher von den Shooter Mechaniken gesehen habe, überzeugt nicht. Die Atmosphäre ist gut, aber das Gameplay liegt weit hinter Bioshock oder Half Life zurück. Natürlich gewährt die Demo nur einen kleinen Einblick, und sie ist auch noch aus dem Februar. Trotzdem fühlten sich die Schießprügel, die Gegner, die Action doch ziemlich hölzern an.
-Ich bin skeptisch, wie variabel Arkane das Setting machen wird. Ein bisschen wie in Bioshock: Dort war ich in Rapture, und das die ganze Zeit. Variation hielt sich in Grenzen. DasProblem mit Preys Raumstation ist aber, dass sie eher wie ein dröger Büroraumkomplex rüberkommt. Das Setting erinnert an eine bessere Stanley Parabel. Es fühlt sich deutlich weniger gruselig, weniger dunkel an. Man bedenke dazu, dass man gegen Ende der Demo eine Haupthalle erreicht, die als eine Art "Hub" fungieren soll. Alle weiteren Level seien von hier erreichbar. Das ich auf andere Planeten etc. kommen werde, dass sich Gesehenes fundamental unterscheiden wird, bezweifel ich daher. Eher dürfte da eine Menge Backtracking auf uns zukommen (wozu sonst ein zentraler Hub in einem Shooter?)
Bitte nicht falsch verstehen. Ich fand Prey durchaus interessant und könnte mir vorstellen, dass ich Spaß am Spiel haben werde. Es fehlt im bisher Gesehenen aber ein Alleinstellungsmerkmal, etwas Neues. Die Erwartung, dass hier ein 90ger Titel auf uns zukommt würde, ich aber etwas dämpfen.