Und mir ist klar, daß Sie unfähig sind über Ihre beschränkte Weltsicht hinaus zu blicken. Denn Ashley Judd hat ein geschlechtsunabhängiges Problem, nämlich, daß das Internet voller Leute ist, die nicht nett sind, genommen und versucht es als ein geschlechtsabhängiges Problem hinzustellen und zumindest bei Ihnen ist ihr das auch gelungen.
Niemand bestreitet (ich schon gar nicht), dass das Internet - wie auch das reale Leben - voller Menschen ist, die unhöflich, aggressiv, respektlos und unverschämt sind und zwar gegenüber allen möglichen Menschen. Was Sie aber nicht verstehen ist, dass Frauen darüber hinaus einer ganz bestimmten Form von Gewalt ausgesetzt sind, nämlichen sexuellen Attacken. Beleidigt werden kann im Internet jedermann, das ist völlig richtig, und das passiert auch täglich. Aber sexuelle Anspielungen und sexuelle Gewalt im Netz wird fast ausschließlich gegen Frauen gerichtet. Und das ist ein Problem, zumindest für die betroffenen Frauen. Es ist schon klar, dass man das als Mann nicht nachvollziehen kann, weil man das selbst sehr wahrscheinlich nie erfährt, aber wenigstens Mitgefühl könnte man dafür aufbringen.
Und genau dasgleiche hat Anita Sarkeesian auch gemacht. Man erinnere sich an die lächerliche Behauptungen über Hitman: "players are meant to derive a perverse pleasure from desecrating the bodies of unsuspecting virtual characters. It's a rush streaming from a carefully concocted mix of sexual arousal connected to the act of controlling and punishing representations of female sexuality" Das man das alles mit männlichen Charactere auch machen kann wird ignoriert, weil es nicht in ihre Argumentation rein passt. Und das ist etwas was Sie auch machen.
Ähm, nein, das mache ich ganz und gar nicht. Ich habe mich persönlich überhaupt nicht über die Darstellung von Frauen in Videospielen ausgelassen noch habe ich ignoriert, dass die Darstellung von Gewalt in Videospielen sich gleichermaßen gegen Männer richtet. Es geht hier auch nicht um Anita Sarkeesian und ihre Thesen (von denen ich übrigens selbst viele für wenig stichhaltig halte), sondern um Judd und ihre Rede. Vielleicht wäre es ausnahmsweise mal möglich, das zu trennen und eben nicht in Schubladen zu denken.
"Dump" kann "abservieren" bedeuten. Aber "maim and dump" ist eindeutig aber das passt nicht in Ihre Argumentation rein. Deswegen ignorieren Sie es und versuchen es umzudeuten.
Auch das ist falsch. Ich habe in einem Post ausführlich geschrieben, warum ich den Text so verstehe, dass Frauen BEIM Spielen gemeint sind und diese Argumentation hat den kompletten Term "maim and dump" beinhaltet. Aber ich wiederhole mich gerne. In einem früheren Abschnitt ihrer Rede sprach Judd davon, dass aus neurologisch-psychologischer Sicht virtuelle Gewalt bzw. Hate Speech (also psychologische Gewalt) genauso wahrgenommen werden kann wie "echte", körperliche Gewalt, insbesondere dann, wenn man diese psychologische Gewalt mit echter Gewalt verknüpfen kann (oder muss), was vor allem bei Frauen zutrifft, die selbst schon mal "im echten Leben" Opfer sexueller Übergriffe geworden sind. Daher kann (und muss) man im Kontext der Rede und der zentralen Aussage, die sie trifft, das "maim" so verstehen, dass Frauen durch diese Attacken verkrüppelt werden, psychologisch und damit auch körperlich erfahrbar. Wie gesagt, der Kontext ist wichtig.
Sie will eben keine Gleichberechtigung, denn die haben wir schon LÄNGST!
Sory, aber das sehe ich anders.
Echte "Gleichberechtigung" hätten wir z.B. dann, wenn eine leicht bekleidete schöne Frau in einer Menge von Männern stehen könnte, ohne Angst haben zu müssen, von einem oder mehreren der Männer sexuell belästigt zu werden - oder schlimmer. Denn DAS ist leider die Realität, auch wenn viele Männer das nicht wahrhaben wollen bzw. sich gar nicht die Mühe machen wollen, sich mal in die Lebens- und Gefühlswelt von Frauen zu versetzen.
Sie will SONDERREGELN, die NUR für Frauen gelten.
Welche Sonderregelung genau will sie denn haben? Das wird hier ständig behauptet, aber mir konnte noch keiner sagen, um was es sich dabei genau handeln soll. Würde mich echt mal interessieren...
Und Sie, Herr Scholdarr, glauben, daß hätte tatsächlich irgendetwas mit Gleichberechtigung zu tuen?? Genau wegen dieser Unfähigkeit von Ihnen, daß zu erkennen und zu akzeptieren, ist es nutzlos mit Ihnen zu diskutieren.
Es hat Sie doch keiner gezwungen, mit mir zu reden. Sie tun es aber trotzdem, obwohl es angeblich nutzlos ist?! Tolle Logik...
Was haben wir hier jetzt gelernt: Eine Statistik, die sich die GANZE Gesellschaft anschaut oder ALLE Verbrechen ist schlecht, weil da ja herauskommen könnte, daß mehr Männer Opfer werden als Frauen. Statistiken sind NUR dann zu akzeptieren, wenn sie sich auf einen so kleinen Bereich der Gesellschaft beziehen, so daß in diesem mehr Frauen Opfer sind als Männer.
Nö. Jede Statistik ist wertvoll, allerdings nur für bestimme Fragestellungen. Wenn es etwa darum geht, wie man Gruppe X im Alltag besser schützen kann, dann sind andere Statistiken bzw. feinere Auflösungen von Statistiken relevant als in Fällen, in denen es um Gruppe Y geht.
Extrembeispiel: Sagen wir mal, es gibt zwei Statistiken. In der einen Statistik geht es um die generellen Gewaltverbrechen auf der Straße in einem Land in einem Jahr. Diese Statistik besagt, dass es z.B. 100.000 Fälle gab und in 70% der Fälle die Opfer männlich waren. Dann gibt es eine zweite Statistik, die besagt, dass es im gleichen Jahr und im gleichen Land 1000 Sexualdelikte gab und in 90% dieser Fälle die Opfer weiblich waren.
Es kann nun mehrere Fragestellungen geben, alle mit gesellschaftlicher Relevanz für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Z.B. könnte man fragen, wer nun am wahrscheinlichsten ein Opfer eines Gewaltverbrechens auf der Straße wird. Einfache Antwort: ein Mann. Man kann (und sollte) diese Antwort dann natürlich noch weiter aufschlüsseln, etwa um herauszufinden, in welchem sozialen Umfeld sich ein Opfer am wahrscheinlichsten bewegt usw. Das jeweilige Tatmotiv wäre dafür auch extrem interessant. Eine andere Frage wäre etwa, wer am ehesten ein Opfer eines Sexualdelikts wird. In diesem Fall wäre die einfache Antwort: eine Frau.
Es gibt also zwei Statistiken mit unterschiedlichen Aussagen. Ich hab echt keine Ahnung, wie man die gegeneinander ausspielen will, so wie das hier offensichtlich versucht wird. Darf eine Frau etwa z.B. nicht beklagen, dass fast nur Frauen Opfer von Sexualverbrechen werden, nur weil es insgesamt mehr Gewalt auf der Straße gegen Männer gibt? Das ist völlig absurd und fernab von jeder Logik, sorry.
Anderes Beispiel: Es gab mal vor einer Weile in den USA die Schlagzeile: "Mehr Frauen als Männer werden am Arbeitsplatz ermordet". Wie kommt die Zeitung darauf? Ganz einfach: 8% der Männer und 13% der Frauen die am Arbeitsplatz starben wurden ermordet. Das aber insgesamt MEHR Männer am Arbeitsplatz ERMORDET werden als INSGESAMT, also über ALLE Todesarten aufsummiert, Frauen am Arbeitsplatz starben wurde absichtlich ignoriert.
Wofür genau soll das ein anderes Beispiel sein? Dass es schwierig ist, Statistiken korrekt zu interpretieren und Wahrscheinlichkeitsmodelle korrekt zu erfassen? Dass Sie es offenbar nicht können, ist leider richtig.
Die Gesamtmenge an geschlechtsspezifischen Opfer ist nämlich völlig irrelevant für die Frage, wie sicher eine Umgebung für eine bestimmte Person ist. Bin ich eine Frau, dann beträgt laut obiger Statistik die Chance, dass ich am Arbeitsplatz ermordet werde, 13%. Bin ich ein Mann, liegt diese Chance bei nur 8%. Wer muss sich also wohl mehr um seine Sicherheit fürchten und wer muss mehr Angst haben, nicht lebend nach Hause zu kommen? Mann oder Frau?
Abgesehen davon gibt keinerlei direkte Verknüpfung zwischen dem Wunsch nach Gleichberechtigung von Frauen und der Anzahl der geschlechtsspezifischen Opfer von Tötungsdelikten im Beruf. Oder wollen Sie etwa behaupten, dass für echte Gleichberechtigung ebenso viele Frauen sterben müssten wie Männer? Oder was genau soll mir Ihre Statistik hier eigentlich sagen? Dass insgesamt mehr Männer arbeiten ihre statistische Grundmenge daher größer ist? Danke, aber diese Information ist leider komplett irrelevant hier.
Kleine Anmerkung zum Schluss: Es ist schon erstaunlich, dass die Chance für Männer, am Arbeitsplatz zu sterben nicht deutlich höher ist. In den USA ist der gefährlichste Arbeitsplatz sicher der eines Soldaten und fast nirgendwo sonst gibt es so große Gegenwehr gegen die Gleichberechtigung von Frauen als in den (kämpfenden) Streitkräften (Mal ganz davon abgesehen, dass die Streitkräfte in den USA auch ein gewaltiges Problem mit sexueller Gewalt gegen Frauen und Soldatinnen haben.) Gut möglich, dass die Statistik noch extremer wäre, wenn es wirkliche Gleichberechtigung im Beruf geben würde...