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Ubisoft: Geschäftsführer erhalten Strafe von 1,2 Millionen Euro wegen Insiderhandel

Darkmoon76

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Zum Artikel: Ubisoft: Geschäftsführer erhalten Strafe von 1,2 Millionen Euro wegen Insiderhandel
 
kann mir jemand vielleicht erklären, was an diesem Verhalten nun so schlimm sein soll ? Irgendwie verstehe ich das nicht richtig. Sie verkaufen die Aktien ja frühzeitig um keinen Verlust zumachen und kaufen diese dann nach Bekanntgabe wieder ein
 
Das ist zum Teil ein Logikproblem, denn so eine Auslegung von verwerflichem Insiderhandel liefe darauf hinaus, daß keine Angehörigen eines Unternehmens jemals Aktien desselben kaufen oder verkaufen dürften, denn sie alle haben ja zwangsläufig Insiderinformationen. Das wäre ein Hindernis für die Synthese zwischen einer traditionell-kapitalistischen und einer am Genossenschaftsmodell orientierten Wirtschaft (wo in letzterer die Mitarbeiter via Aktienbesitz gemeinsam das Unternehmen kontrollieren), weil man dann sagen müßte, kein Mitarbeiter darf Aktien der Firma kaufen oder verkaufen wo er selber arbeitet, denn das ist ja böser Insiderhandel!?
 
Sie verkaufen die Aktien ja frühzeitig um keinen Verlust zumachen und kaufen diese dann nach Bekanntgabe wieder ein

Und genau das ist das Problem. Bei Aktiengesellschaften gibt es da sehr strenge Regeln. So eine Firma wird öffentlich gehandelt, deswegen müssen relevante Informationen immer wieder öffentlich gemacht werden. Zum Beispiel alle paar Monate die Quartalszahlen, die Jahreshauptversammlung und so weiter.

Mal vereinfacht, ein Insider darf keine geheimen Informationen nutzen um sich zu bereichern und andere zu übervorteilen. Eine Pharmafirma müsste nur so tun als ob sie kurz vor der Pleite stehen, wärend sie aber wissen, dass sie morgen ein neues Goldeselmedikament vorstellen. Insider könnten dabei Milliarden verdienen. Andere alles verlieren.
Wer im stille(re)n Kämmerlein wirtschaften will kann das machen - aber halt nicht als AG.


Mal sehen, ob sich Ubi mit seiner Argumentation durchsetzen kann. Dass das obere Management keine Ahnung über den Entwicklungsstand der wichtigsten Titel hat würde mich doch überraschen.
 
Für die 1.2 Mio Strafe hätte man schon einige Aktien zurückkaufen können um die eigene Position gegen Vivendi zu verbessern...
 
Das ist zum Teil ein Logikproblem, denn so eine Auslegung von verwerflichem Insiderhandel liefe darauf hinaus, daß keine Angehörigen eines Unternehmens jemals Aktien desselben kaufen oder verkaufen dürften, denn sie alle haben ja zwangsläufig Insiderinformationen.

Deswegen müssen kursrelevante Informationen normalerweise sofort veröffentlicht werden. Und auch wenn Führungskräfte (und Familie) Aktien kaufen oder verkaufen muss das gemeldet werden. Das sind schonmal wichtige Werkzeuge.

Insiderhandel: Nutzen, was noch niemand weiß |*ZEIT ONLINE
 
kann mir jemand vielleicht erklären, was an diesem Verhalten nun so schlimm sein soll ? Irgendwie verstehe ich das nicht richtig. Sie verkaufen die Aktien ja frühzeitig um keinen Verlust zumachen und kaufen diese dann nach Bekanntgabe wieder ein
Das Verhalten ist nicht schlimm, sondern sogar vorbildhaft, wenn du davon ausgehst, dass die private und persönliche Gewinnoptimierung auf Kosten anderer Leute durch Vorenthalten wichtiger Informationen lobenswert ist.

Mit ein wenig Nachdenken sollte aber jedem Menschen mit einer halbwegs gängigen Moral klar sein, dass so was ganz sicher nicht okay ist. Die Chefs wissen, dass es Probleme mit 2 Games gibt und dass die Aktien - sobald dies publik wird - an Wert verlieren. Wenn sie die Aktien nun vor Bekanntgeben der Probleme verkaufen, dann bedeutet das logischerweise gleichzeitig, dass andere Leue arglos und ohne über die Probleme bescheid zu wissen eine Aktie zu dem aktuell noch hohen Preis kaufen. Und wenn die Insider dann später die Aktien billig zurückkaufen, haben die einen Gewinn gemacht, der ausschließlich darauf basierte, dass sie selber Wissen hatten, was die anderen nicht hatten und auch nicht haben KONNTEN, weil sie ja nicht Verantwortliche bei Ubisoft sind.

Das ist ungefähr so, als würde man nen gebrauchten Wagen als "alles bestes!" verkaufen, obwohl man weiß, dass diverse Teile nach 500-1000km kaputt sein werden.

Und um so was zu vermeiden, gibt es sehr strenge Regeln. Jeder Kauf/Verkauf von Aktien, der auf Wissen basiert, was nur die "Insider" haben oder was sie früher als die Öffentlichkeit haben, ist verboten. Es ist nicht erwünscht, dass Leute beim Aktienhandel Vorteile haben, nur weil sie über Wissen verfügen, was der für jeden zugängliche Aktienmarkt (noch) nicht hat. Das ist an sich, wenn man weiter denkt, auch logisch: wenn es erlaubt wäre, dann würden sich etliche Leute vom Aktienmarkt fernhalten, weil ja jederzeit auf deren Kosten Geschäfte gemacht werden könnten.

Bei Insiderhandel könnten sich zB Leute bereichern, indem sie zB ihrem Vetter sagen "kauf heute für 1Mio Aktien von meiner Firma ein, denn wir werden morgen einen Rekordgewinn verkünden!" - dann hätte er durch dieses Wissen einen hohen Gewinn, nur weil er einen Wissensvorteil hatte. Oder umgekehrt: im schlimmsten Falle könnte zB Verantwortliche eines ein Konzerns, die wissen, dass der Konzern bald vor der Pleite steht, ihre Aktien verkaufen, und dann haben die schön ihre Aktienwerte in Form von Bargeld gerettet, während die ganzen Anleger, unter denen auch viele "kleine Leute" sind, plötzlich völlig wertlose "Wert"papiere haben. Und die Verantwortlichen bleiben reich auf Kosten der geprellten Anleger.


Und wenn man es noch weiterspinnt, dann könnte ja sogar die Verantwortlichen einer Firma durch absichtliches Filtern von News noch mehr Gewinn machen, wenn Insiderhandel erlaubt wäre: stell Dir vor, dass zum einen Probleme mit einem Produkt haben, zum anderen aber schon eine Lösung für die Probleme gefunden und ein zweites Produkt viel besser als erwartet dasteht: dann könnten die ihre Aktien verkaufen, dann erst Mal nur die schlechte News verkünden, die Aktien fallen im Wert, die Chefs kaufen ihre Aktien plus noch weitere auf und verkünden erst dann, dass die Probleme gelöst sind und sogar ein anderes Produkt super dasteht: dann haben die Chefs mehr Aktien als vorher, die pro Stück mehr Wert als vorher sind UND haben durch den zwischenzeitlichen Verkauf und Kursverlust einen weiteren Gewinn gemacht. ;)
 
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