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Vorbestellungen machen Videospiele kaputt: Einmal heiße Luft, bitte! (Kolumne)

Es wird Zeit, dass die Spieler wieder mündig werden.
Zeitweise habe auch ich Spiele für teuer Geld vorbestellt, aber nach den vielen Flops der Vergangenheit (seit Start der PS4) habe ich das rigoros eingestellt.
Ich mache keine Vorbestellungen mehr, egal was kommt. Das hat sich ausgezahlt, denn längst nicht alles in meinem Warenkorb gelandet. Zwei Punkte, die hierbei wichtig ist, wi ich finde: Die Community sollte nicht mehr vorbestellen und die Games-Seiten (und damit meine ich Euch) sollten Spiele weniger stark hypen. Stattdessen muss den Herstellern wieder klar werden, dass nur die Leistung bezahlt wird, nicht mehr das leere Versprechen.
 
Man kann aber nicht abstreiten, dass durch Kickstarter und Co. einige interessante Spiele erschienen sind (und wohl hoffentlich noch weitere erscheinen werden), die wir sonst nicht gesehen hätten - aus dem einfachen Grund, weil Publisher zu viel Schiss vor bestimmten Konzepten haben.

Und Vorbestellen hat ja mit Early Access, Kickstarter und Co. jetzt nicht wirklich was am Hut - das sind 2 Paar Stiefel.

Sie sind in sofern gleich, als das ich lange vorab zahle, um dann irgendwann (vielleicht) ein Spiel zu erhalten.
Und das Spiele ohne Crowdfunding nicht erschienen wären, das trifft vielleicht auf eine kleine Handvoll zu. Die Games, die die großen Namen machen, die wären auch so erschienen - und das sind die, die Unterstützung erfahren. Die wirklichen Indietitel von Nobodys, die kriegen ja ohnehin meist kein Geld.

Irgendwie schon lustig, wenn aus dem eigenen Geiz bzw. der eigenen Armut dem Entwickler ein Strick gedreht wird. Als ob der Verkäufer daran Schuld wäre, dass einem persönlich das Produkt zu teuer ist. Das haben wir wohl der Generation-Internet zu verdanken, die irgendwie der verqueren Auffassung sind, dass digitale Inhalte nur ganz wenig kosten dürften oder gleich ganz umsonst sein sollten.

Aber - Überraschung - das Gamingbiz ist nur eine ganz normale kapitalistisch orientierte Industrie wie jede andere auch. Der Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage und normale Marktmechanismen. Scheinbar ist es aber nicht möglich, das einfach rational als solches zu erkennen. Der Publisher muss verteufelt werden, weil er böse ist und Spiele ganz böse teuer macht... %)

Blödsinn. Der Markt ist völlig übersättigt. Es gibt mehr Spieleschmieden und Spiele als je zuvor. Der Großteil ist Schrott, aber es gibt auch viele gute Titel und das sind inzwischen viel zu viele für die Größe des Marktes. Früher konnten Zocker praktisch alle guten Spiele kennen und sogar zocken. Heute kennt man die nicht mal alle mehr, weil sie in der Masse untergehen.
Entsprechend ist der Wert, den der Konsument (u.a. ich auch, Spielen zumisst, erheblich gesunken). Dass mir ein Spiel 40 - 60 Euro wert ist, das kommt noch alle Jubeljahre mal vor. In der Regel habe ich bei 20 Euro schon erhebliche Zahnschmerzen.
 
Blödsinn. Der Markt ist völlig übersättigt. Es gibt mehr Spieleschmieden und Spiele als je zuvor. Der Großteil ist Schrott, aber es gibt auch viele gute Titel und das sind inzwischen viel zu viele für die Größe des Marktes. Früher konnten Zocker praktisch alle guten Spiele kennen und sogar zocken. Heute kennt man die nicht mal alle mehr, weil sie in der Masse untergehen.
Ähm, nein. Auch "früher" (tm) gab es schon genug Spiele, die man zocken konnte. Dass man das anders in Erinnerung hat, mag daran liegen, dass man früher als Schüler/Student einfach mehr Zeit zum Zocken hatte. Einzig die Masse an (sehr kleinen) Indieproduktionen hat deutlich zugenommen. Die Anzahl von AAA und AA Spielen ist heute aber nicht wesentlich höher als noch vor 10 oder sogar 20 Jahren. Generell ist die Masse an großen AAA Spielen ziemlich überschaubar. Da gibt es im Jahr maximal 10-20 Stück, wenn überhaupt.

Entsprechend ist der Wert, den der Konsument (u.a. ich auch, Spielen zumisst, erheblich gesunken). Dass mir ein Spiel 40 - 60 Euro wert ist, das kommt noch alle Jubeljahre mal vor. In der Regel habe ich bei 20 Euro schon erhebliche Zahnschmerzen.
Welchen Wert du persönlich einem Videospiel beimisst, ist für das, was ich geschrieben habe, völlig irrelevant. Wenn du nicht mehr zahlen willst, ist das dein Ding, dann musst du halt damit klar kommen. Aber dem Publisher die Schuld zu geben für deine eigenen Konsumpräferenzen, das wäre halt imo ziemlich widersinnig. Der Publisher zockt dich nicht ab, er verlangt einfach einen bestimmten Preis für sein Produkt. Entweder du zahlst es, oder du verzichtest erstmal. Eigentlich alles ganz einfach und "normal".

Ich jammere ja auch nicht rum und verteufle Porsche, nur weil ich persönlich das Geld für einen neuen 911er nicht ausgeben will...
 
Auch wenn ich meist nicht gut auf Publisher zu sprechen bin, aber das Spiel kaputt machen doch nicht die Publisher mit der Vorbestellmöglichkeit, sondern die die es vorbestellen, also im Grunde "wir". Würde es keiner bestellen, würden die Publisher den ganzen Vorbesteller-Käse aber auch ganz schnell wieder einstellen... (guter Artikel übrigens)
Ich hab noch nie im Traum daran gedacht ein Spiel vorzubestellen, warum dass denn?!
Fairerweise muss ich sagen, dass ich einen großen Elektromarkt gegenüber hab und ich mir alles am ersten Tag holen könnte. ich weiß das ist nicht bei allen so einfach...
 
Das haben wir wohl der Generation-Internet zu verdanken, die irgendwie der verqueren Auffassung sind, dass digitale Inhalte nur ganz wenig kosten dürften oder gleich ganz umsonst sein sollten.
.. %)

Aber trotzdem bleibt unverständlich, warum digitale Inhalte genausoviel kosten, wie retailversionen oder warum fast alles an Bonus beim retail gestrichen werden.
Es geht - zumindest bei mir nicht um wenig zahlen, aber ein digitales Spiel, das noch dazu DRM hat, hat für mich nicht den gleichen Wert wie ein retailspiel mit Zusatzinhalten - nicht digital - und ohne Accountbindung.
Da bin ich immer weniger bereit Vollpreis zu zahlen, immerhin sparen die Publisher eine Menge....
 
Blödsinn. Der Markt ist völlig übersättigt. E

richtig, und diejenigen, die das Geld hätten für Vollpreistitel, sind diejenigen, die sich es verdienen und nicht die Zeit haben, andauernd viele Spiele zu Vollpreis zu spielen, ist einfach eine Frage der Zeit, wenn man berufstätig ist.
Abends vielleicht mal ein paar Stündchen und am Wochenende und man will ja auch noch was anderes machen...
 
finde den Markt überhaupt nicht übersättigt, weil ich ja nicht jedes Spiel spielen/haben muss, sondern "nur" die für mich interessanten
 
Was das Vorbestellen selber angeht, ich denke da muss jeder für sich entscheiden, ob es sinn macht oder nicht.
Ich für meinen Teil habe aktuell mal wieder ein Spiel in der CE vorbestellt, weil ich von dem Vorgänger einfach extremst überrascht war, wie gut der doch war (South Park, der Stab der Wahrheit).
Und ich wollte unbedingt die Cartman Figur haben ;)

Ansonsten was die übersättigung des Spiele Marktes angeht, klar gibt es unglaublich viele Spiele.
Aber nur sehr wenige sind wirklich gut oder treffen eben den Geschmack jedes einzelnen.
Ich würde mir unglaublich gerne mal wieder ein Spiel wünschen, was wie ein Read Dead Redemption ist, oder eben direkt eine Fortsetzung.
Nur leider gibt es in dem Bereich aktuell nichts wirkliches vorzuweisen.
Oder einfach mal wieder ein sehr gutes RPG, im Stile eines Witcher 3.

Wobei es sicherlich aktuell sehr viele ich sage mal gute RPG´s gibt aber eben keins, was daran reicht in meinen Augen.
 
Vorbestellungen lohnen sich vor allem, wenn man eine Collectors Edition oder eine Steelbook Edition haben will. Da kann es nämlich sein, dass die nach der Veröffentlichung des Spiels dann nicht mehr bestellbar sind.
Bei FIFA 17 bin ich auch gerade am überlegen, ob ich es mir vorbestelle, weil da gibt es bei Amazon eine Steelbook Edition, weiß nicht, ob es die nachher noch geben wird. Außerdem kenn ich das Spiel ja von der Demo her. Ansonsten bestelle ich nur sehr selten vor. Und wenn, lohnt es sich auch zu warten, man kann ja selbst 2 Tage vor Release noch vorbestellen. Meistens ist ja 3-4 Tage vorher der PCG Test da, den ich meistens eh abwarte ;)

Und es gibt auch das Gegenteil. Bei manchen Spielen lohnt es sich zu warten, wegen der zu erwartenden DLC Flut. Ich liebe zum Beispiel Deus Ex, aber als ich das alles gesehen hab, hab ich beschlossen, dass ich da auf eine Goty warten werde, also auf ein Gesamtpaket mit allen Inhalten.
Bei Hitman warte ich auch bis alle Episoden raus sind, genauso bei dem King's Quest Spiel.
Man muss es auch so hart sagen: Bei vielen Spielen biste auch der Depp, wenn du es gleich kaufst. Vieles kommt erst später durch DLCs, viele Fehler am Anfang im Spiel. Wenn du da mal einige Monate oder ein Jahr wartest, da kriegste dann alles in einem Komplettpaket, es sind einige Patches erschienen und das Spiel ist noch um einiges billiger. Warten lohnt sich heute eigentlich eher als gleich zuzuschlagen.
 
Aber trotzdem bleibt unverständlich, warum digitale Inhalte genausoviel kosten, wie retailversionen oder warum fast alles an Bonus beim retail gestrichen werden.
Es geht - zumindest bei mir nicht um wenig zahlen, aber ein digitales Spiel, das noch dazu DRM hat, hat für mich nicht den gleichen Wert wie ein retailspiel mit Zusatzinhalten - nicht digital - und ohne Accountbindung.
Da bin ich immer weniger bereit Vollpreis zu zahlen, immerhin sparen die Publisher eine Menge....

Bei was gibt es denn heute noch Retail Versionen mit Zusatzinhalten die genauso viel kosten wie die digitale Version? Sprichst du von Collector's Editions? Die sind naemlich teurer, wegen der Zusatzinhalte.
Und was den DRM angeht, die Retail Version hat doch den DRM genau so, wie die digitale Version, zumindest inzwischen. Macht also auch kein Unterschied.

Das einzige, was eine Retail Version teurer machen koennte als eine digitale Version sind Datentraeger, Verpackung und Versand. an die Haendler. Allerdings gehe ich zumindest bei AAA Titeln, die ueber 3 Jahre mit Teams von 100+ Leuten entwickelt werden davon aus, dass dies einen zu vernachlaessigenden Anteil an den Gesamtkosten des Projekts ausmacht. Die Entwicklung ist das teure, nicht die DVD auf die das ganze am Ende gepresst wird.

Insofern finde ich es nicht so merkwuerdig, dass die Version, die du bei Steam herunterlaedst genauso viel kostet, wie die Plastikhuelle, die im Laden steht.
 
Und was den DRM angeht, die Retail Version hat doch den DRM genau so, wie die digitale Version, zumindest inzwischen. Macht also auch kein Unterschied.
nur die PC-Versionen, auf Konsole gibts Retail kein DRM (außer beiliegende DLC-Codes)
 
Ohne Keyshops und Schnäppchenangebote wäre der Downloadvertrieb viel zu teuer. Auf offiziellen Kanälen wie Steam oder Origin sind die Spiele ja mittlerweile oft teurer als die verpackten Versionen :B
 
nur die PC-Versionen, auf Konsole gibts Retail kein DRM (außer beiliegende DLC-Codes)

Ok, da kann ich nicht mitreden, kenne mich bei Konsolen und deren digitalen Vertriebswegen zu wenig aus. War deshalb nur auf den PC bezogen.

Ohne Keyshops und Schnäppchenangebote wäre der Downloadvertrieb viel zu teuer. Auf offiziellen Kanälen wie Steam oder Origin sind die Spiele ja mittlerweile oft teurer als die verpackten Versionen

Das stimmt natuerlich und wenn das der Fall sit, dann checke ich es auch nicht so ganz. War bei mir letztens bei Mirror's Edge Catalyst der Fall. Zum Release $60 auf Origin aber $50 auf Amazon. Dazu kam dann noch ein $10 Rabatt per Promo Code und ich kam praktisch 30% billiger weg. Man muss sich halt immer ein bisschen umschauen. Ironischerweise war am Ende eh nur ein Origin-Code in der Verpackung. ;)

Ich kaufe 90% meiner Spiele auch als GOTY in Sales aber Keyshops meide ich, die sind mir im Allgemeinen zu shady.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber trotzdem bleibt unverständlich, warum digitale Inhalte genausoviel kosten, wie retailversionen oder warum fast alles an Bonus beim retail gestrichen werden.
Warum? Das bisschen Verpackung kostet so gut wie nichts. Der eigentlich Wert des Produkt ist der digitale Code, das digitale Medium, das Spiel, und nicht der Datenträger. Wenn du einen Döner kaufst, zahlst du ja auch keine 5 Euro für das Papiertütchen, in den der Döner gelegt wird. ;)

Und von welchem Bonus sprichst du? Du kannst alle Bonusinhalte haben, die es gibt, wenn du nur den entsprechend aufgerufenen Preis bezahlst. Wenn dir das zu teuer ist, ist das schlicht dein Problem.

Es geht - zumindest bei mir nicht um wenig zahlen, aber ein digitales Spiel, das noch dazu DRM hat, hat für mich nicht den gleichen Wert wie ein retailspiel mit Zusatzinhalten - nicht digital - und ohne Accountbindung.
Da bin ich immer weniger bereit Vollpreis zu zahlen, immerhin sparen die Publisher eine Menge....
Ob du persönlich bereit bist, dafür Geld zu zahlen, bleibt dir überlassen. Aber den Publishern steht es ebenso frei, ein Produkt so anzubieten, wie sie es wollen, und zu welchem Preis sie das wollen.

Hier wird keiner betrogen und keiner übers Ohr gehauen (zumindest in 99% der Fälle nicht). Man muss einfach Preis X bezahlen um Zugang zu Produkt Y zu bekommen. Entweder das ist überzeugend und man konsumiert, oder eben nicht.
 
Warum? Das bisschen Verpackung kostet so gut wie nichts. Der eigentlich Wert des Produkt ist der digitale Code, das digitale Medium, das Spiel, und nicht der Datenträger. Wenn du einen Döner kaufst, zahlst du ja auch keine 5 Euro für das Papiertütchen, in den der Döner gelegt wird. ;)

Und von welchem Bonus sprichst du? Du kannst alle Bonusinhalte haben, die es gibt, wenn du nur den entsprechend aufgerufenen Preis bezahlst. Wenn dir das zu teuer ist, ist das schlicht dein Problem.


Ob du persönlich bereit bist, dafür Geld zu zahlen, bleibt dir überlassen. Aber den Publishern steht es ebenso frei, ein Produkt so anzubieten, wie sie es wollen, und zu welchem Preis sie das wollen.

Hier wird keiner betrogen und keiner übers Ohr gehauen (zumindest in 99% der Fälle nicht). Man muss einfach Preis X bezahlen um Zugang zu Produkt Y zu bekommen. Entweder das ist überzeugend und man konsumiert, oder eben nicht.

Naja, ich denke der hat unwissentlich aber nen Punkt angesprochen, ich würde dem Keinen Kredit dafür geben, aber es ist doch halt so: Wenn man nen Spiel als Retail in den Laden stelle, dann gehen die 60€ nicht an den Entwickler und Publisher, sondern zum guten Teil an den Versand und an Material. Wenn man das jetzt bei Steam raus kommt fallen die 2 Posten schonmal weg

Ansonsten ja, Bonusinhalte sind Schwachsinn, da brauch man nur mal die alten Euroboxen anschauen was da an Bonusmaterial drin war, nähmlich garkeines, da war nur das Jewel Case mit der CD drin und nen Handbuch, was auch oft Krass überbewertet wird weil die teilweise auch nur so Dünn waren, ich hab hier noch alte liegen, also so toll ist das jetzt auch nicht, sowas wie bei Infocom Spielen gabts doch auch damals nur selten. Oder die Verpackung einfach als Bonus anzusehen. Daher muss man schon echt Fragen: War denn für Bonusinhalte?
 
Ok, da kann ich nicht mitreden, kenne mich bei Konsolen und deren digitalen Vertriebswegen zu wenig aus. War deshalb nur auf den PC bezogen.

Ich meinte jetzt primär auch die Retail-Fassungen (also Hülle, Disc, wie sie halt im Laden stehen)

die digitalen Versionen aus den Stores der PlayStation, Xbox oder bei Nintendo sind auch auf den Konoslen mit DRM, also Account-gebunden (bzw. bei Big N System-gebunden).

zu den Bonus-Inhalten:

Joa, die gibt es in den normalen Fassungen doch eh schon Jahre nicht mehr, mit wenigen Ausnahmen wie dem Witcher, wo ein Heftchen und die Karte beilag, aber das ist bei weniger als 5% der Spiele so. Wer physischen Bonus haben will, der greift zu irgendwelchen Sonder-Collector's-wasweißich-Editionen mit Statue, Artbook, Steelbook, Soundtrack, dem üblichen Zeug halt.
 
Wenn ich mich aktiv dafür entscheide, eine Spiel vorzubestellen, dann ist das die Entscheidung eines mündigen Erwachsenen.

Du kannst ja machen, was Du willst. Ich hab jetzt "RotTR" auch für die PS4 vorbestellt, damit ich es am ersten Tag habe. Das Ding ist ja eh fertig, und man weiß, was man bekommt.

Vorbestellungen machen doch eigentlich nur Sinn, wenn man a) ein bestimmtes Studio unterstützen will oder b) sich seiner Sache todsicher ist. Das Argument "die Klitsche XY hat mich noch nie enttäuscht" zieht für mich nicht, wenn es sich hier um ein erfolgreiches Studio handelt, das keine finanzielle Unterstützung mehr braucht.

Denn natürlich haben Vorbestellungen negative Auswirkungen auf das Release. Wer schon eine Million Vorbestellungen sicher im Gepäck hat, der kann auch eine abgespeckte, im schlimmsten Fall sogar verbuggte Version 1.0 releasen und dann die Kunden mit weiteren kostenpflichtigen DLCs melken. Da schießt sich der "mündige Käufer" selbst ins Knie.

Ich hab aus einer spontanen Laune heraus den Season Pass für "Fallout 4" schon gekauft, als es noch gar keine DLCs gab. Bereut habe ich es nicht, der Content war dann schon okay, auch wenn ich nicht alles gespielt hab, trotzdem ärgere ich mich über meine eigene Dummheit. Kommt bestimmt nicht wieder vor.
 
Ein sehr guter Artikel, der klar macht, dass es viele vernünftige Gründe gibt, ein Spiel nicht vorzubestellen, und praktisch keine, es zu tun. 100-prozentige Sicherheit, in welchem Zustand das Spiel bei Release ist, gibt nicht, auch nicht großen, berühmten Studios (vgl Blizzard und Diablo 4). Dass man kleine Studios supporten will, ist natürlich ne gute Sache, allerdings kann man da auch gehörig reinfallen (vgl No Mans Sky). Da muss man sein Geld schon eher irgendwie als wohltätige Spende sehen. Und in Zeiten von Steam & Co zählt das Argument, dass man gleich zum Release spielen kann, auch nicht wirklich.

Die wahren Gründe fürs Vorbestellen sind m.E. wohl eher im emotionalen Bereich zu finden. Das positive Kauferlebnis wird nach vorne verlagert: Schließlich "kauft"man erstmal lediglich die Versprechungen des Herstellers bzw die eigenen Vorstellungen und Hoffnungen in das Spiel, eine zeitnahe Enttäuschung ist also ausgeschlossen. Außerdem gibt der Hersteller einem das Gefühl, von Anfang an an der"ganz großen Sache" bzw. dem "ganz tollen Spiel" dabei zu sein. Und nicht zuletzt spielt ein gewisses "blindes Vertrauen" oder Fanboytum eine Rolle. Man kauft einfach automatisch alle Spiele des Herstellers, weil die in der Vergangenheit gute Spiele rausgebracht haben, weil man "Fan" ist, oder weil die Entwickler so sympathisch rüberkommen ("Indie" und so) o.ä. Und wenn man sowieso ungesehen ungetestet das Spiel kaufen würde, kann man es konsequenterweise auch gleich vorbestellen. Dass Hersteller vor allem Wirtschaftsunternehmen sind (und tlw. durchaus knallharte), die vor allem eines interessiert, nämlich dass die Kasse klingelt, wird da leider zu oft ausgeblendet.

Ich mag niemandem seine Vorbestellerei verleiden, nur aufrufen, mal öfter nachzudenken, was da genau läuft, bevor man den "Jetzt vorbestellen"-Button drückt. Dass man beim Vorbestellen neben seinem Geld vor allem seine wertvollen Rechte als Kunde an den Hersteller abgibt im Austausch für "Prinzip Hoffung" und irgendwelche mehr oder weniger nutzlose Ingame-Items wie ein sprechendes Pferd oder einen dreiköpfigen Affen. Und zu den Kundenrechten zählt zuallererst auch das Recht, ein Produkt nicht zu kaufen, wenn es nachgewiesenermaßen Mist ist oder der Verkäufer einem ein X für ein U vorzumachen versucht.

Sicher kann jeder Vorbesteller dutzende Beispiele nennen, bei denen sie vorbestellt haben und dann war alles super, sie waren total zufrieden usw.. Das ist aber nicht der Punkt. Rechte braucht man nicht für den Fall, wenn ohnehin alles super läuft, sondern wenn es Probleme gibt. Und die gibt es leider viel zu häufig.
 
Auch wenn mir das keiner glauben mag: Ich habe schon viele Spiele vorbestellt und das noch kein einziges Mal bereut. ;)
 
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