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Vorbestellungen machen Videospiele kaputt: Einmal heiße Luft, bitte! (Kolumne)

Ich sehe weder Sinn in Kickstarten, Backen, Early Access noch vorbestellen.

Man kann aber nicht abstreiten, dass durch Kickstarter und Co. einige interessante Spiele erschienen sind (und wohl hoffentlich noch weitere erscheinen werden), die wir sonst nicht gesehen hätten - aus dem einfachen Grund, weil Publisher zu viel Schiss vor bestimmten Konzepten haben.

Und Vorbestellen hat ja mit Early Access, Kickstarter und Co. jetzt nicht wirklich was am Hut - das sind 2 Paar Stiefel.
 
Irgendwie schon lustig, wenn aus dem eigenen Geiz bzw. der eigenen Armut dem Entwickler ein Strick gedreht wird. Als ob der Verkäufer daran Schuld wäre, dass einem persönlich das Produkt zu teuer ist. Das haben wir wohl der Generation-Internet zu verdanken, die irgendwie der verqueren Auffassung sind, dass digitale Inhalte nur ganz wenig kosten dürften oder gleich ganz umsonst sein sollten.

Aber - Überraschung - das Gamingbiz ist nur eine ganz normale kapitalistisch orientierte Industrie wie jede andere auch. Der Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage und normale Marktmechanismen. Scheinbar ist es aber nicht möglich, das einfach rational als solches zu erkennen. Der Publisher muss verteufelt werden, weil er böse ist und Spiele ganz böse teuer macht... %)
 
Warum meckern tagtäglich so viele Spielefans über schlechte Spiele, geldgierige Hersteller und angeblich korrupte Medien, nur um bei der nächsten Ankündigung eines Spiels dann doch wieder unter plötzlichem Gehirnsturz zu leiden und bedenkenlos auf den Vorbestellen-Knopf zu drücken?

Das Frage ich mich auch. Bei jedem Shitstorm der fast unweigerlich auf AAA-Releases folgt. Jedes Mal.
 
Ein guter Artikel, der viele Aspekte beleuchtet.

ABER: Im Einzelhandel gab es immer auch schon Vorbestellungen. Egal bei welchem Artikel, der Handel hat schon immer Vorbestellungen von Kunden angenommen. Auch von Produkten, die noch nicht auf dem Markt waren. Ein aktuelles Beispiel: Der neue Loewe bild 7 (heißt so, sorry). Als das Gerät vom Hersteller angekündigt wurde, gab es nicht vielmehr als ein paar Fotos und etwas Text. Selbst ein Ausstellungsgerät im Handel gab es nicht. Trotzdem gab es bei uns zig Vorbestellungen bei einem Produkt, was mehrere tausend (!) Euro kostet.

Insofern sollte man das Thema "Vorbesteller" nicht größer machen, als es vielleicht ist ;)....
370
 
Ich bestelle höchstens Filme oder Serien vor, denn anders als bei Spielen weiss man bereits womit man tatsächlich rechnen kann. Der Zustand von Spielen zum Release ist leider zu oft nie so wie es eigentlich im Sinne der Spieler sein sollte, und bis Spiel X gesundgepatcht wurde kann man genauso gut später (und meistens auch etwas günstiger) zugreifen. Daher sehe ich keinen Vorteil von Pre-Orders, und Gratis-DLCs oder dergleichen ziehen bei mir nicht.

Gesendet von meinem 6070K mit Tapatalk
 
"Demos sind im AAA-Spielesektor mittlerweile so selten wie Känguru-Sichtungen in Tibet,.." -->:-D Ich bin immer noch am Lachen.

Ja. Lustiger Satz. Aber stimmt er auch? Also wenn ich mir so verschiedene AAA- Titel bzw. Serien der letzten Zeit anschaue, waren da schon ziemlich viel Betas bzw. Demos dabei. Die Battlefield- Reihe mit BF4, BF Hardline, Battlefront, BF1 (IMMER eine Beta), FIFA, Doom, etc. pp. Und ob Demo oder Beta ist völlig egal. Es geht letzendlich darum, sich einen ERSTeindruck eines Spieles zu verschaffen und hierfür sind Betas auch absolut ausreichend. Sogar mehr noch: bei entsprechendem Feedback hat man sogar noch Gelegenheit, auf die Entwicklung Einfluss zu nehmen!
 
Ich habe nie den inneren Drang verspürt etwas vorzubestellen. Ich habe davon keinerlei Vorteile, gehe aber Risiken ein. Die digitalen Extras, die als Köder beigelegt werden können so toll nicht sein, sonst würde der Entwickler sie dem Großteil der Spielerschaft nicht vorenthalten und was habe ich von einem Headstart, wenn die Server frühstens nach zwei Wochen stabil laufen? Einzelspielerspiele kaufe ich mir ohnehin erst im nächsten Sale, da habe ich es noch weniger eilig.
Entwickler unterstützen? Nun gut, aber doch nicht bei Mega-Sellern wie Battlefield etc...


selbstverständlich hast du n vorteil..du zahlst halt 30-40 % weniger.
 
Ich bestelle nur Titel einer Serie vor, die mich schon in den vorherigen Serienteilen überzeugt hat oder wo es eine Special Edition gibt, die ich haben will oder bei Vorbestellern der Release des MMO Addons ab Freischaltung garantiert ist (und nicht erst, wenn die Packung am Tag danach ankommt).

Vorbestellerboni könnten mich dazu überreden, ein Spiel vorzubestellen - allerdings hat das bisher noch keines geschafft, da im selben Atemzug andere Vorbestellerboni bei Konkurrenzläden und Season Pässe angekündigt wurden. Damit hat Batman AC meine Vorbestellungsneigung ausradiert. So haben sie für das ganze Paket letztendlich Jahre später nur noch knapp 20 Euro bekommen, statt zum Release 40-50. :-D

Auch Episoden Aufteilung von Titeln vermiesen mir die Kauflaune: Wäre The Walking Dead 3 ein einzelnes komplettes Spiel, würde ich es mir auch vorbestellen. Da es aber in Monate auseinander liegenden Episoden erscheinen wird, nicht (inkl. diverser Steam Deals, dh: als Vorbesteller zahlt man im Vergleich zum Deal Käufer auch noch drauf, wenn man den Zeitpunkt als relevant nimmt, an dem das Spiel komplett verfügbar ist.)

Vorbestellt habe ich bisher:
Blizzard CEs (Starcraft 2, WoW, Diablo 3), Assassin's Creed Brotherhood, ... hm war's das schon ...?

Vorbestellen würde ich ggfalls:
Half-Life 3, Fortsetzungen der genannten Blizzard Titel, Portal 3

Wenn's da aber keine Vorbesteller Boni (oder limitierte Auflagen) geben würde, würde ich wahrscheinlich warten, bis es im Laden liegt.
 
Man kann aber nicht abstreiten, dass durch Kickstarter und Co. einige interessante Spiele erschienen sind (und wohl hoffentlich noch weitere erscheinen werden), die wir sonst nicht gesehen hätten - aus dem einfachen Grund, weil Publisher zu viel Schiss vor bestimmten Konzepten haben.

Und Vorbestellen hat ja mit Early Access, Kickstarter und Co. jetzt nicht wirklich was am Hut - das sind 2 Paar Stiefel.
Also mit Early Access würde ich Vorbestellungen jetzt auch nicht unbedingt vergleichen, bei ersterem kann man ja immerhin sofort loszocken, was bei letzterem (in der Regel) eher nicht möglich ist.
Aber Kickstarter und andere Crowdfunding-Projekte weisen in meinen Augen dann doch schon eher diverse Parallelen zum Vorbestellen auf. Also zumindest das Grundprinzip ist ja bei beiden doch sehr ähnlich: "Gib mir Geld und später irgendwann geb ich dir ein Spiel dafür". Bei Kickstarter kommt dann eben noch ein wenig Glücksspiel dazu (die Frage "kommt das Spiel denn überhaupt?" ist beim vorbestellbaren Serien-Ableger Nr. X von AAA-Produzent Y eher eine Frage von "wann?", bei kleinen unabhängigen Indies eben manchmal auch eine von "ob?"), eine Prise Wohltätigkeitsarbeit (Kickstarter-Projekte kommen meistens von jenen Entwicklern, denen eben echt das nötige Kleingeld fehlt, ihr jeweiliges Projekt überhaupt zu realisieren, während Pre-Order-Deals doch gefühlt eher eine Domäne der Großen im Business sind, die auf das Geld im Voraus jetzt nicht zwingend angewiesen wären), dafür dann aber oft eben auch ein ordentliches Quäntchen Innovation (die kleinen Indies trauen sich oftmals eher an neue Dinge ran, während AAA-Entwickler / -Publisher eher in ihren festgefahrenen, hübsch kalkulierbaren Bahnen bleiben).
Will damit aber, anders als Vorbestellungen, Kickstarter keineswegs schlecht reden oder so. Hatte dadurch schon richtig richtig viel Spaß, Pillars of Eternity, Wasteland 2, The Banner Saga, Divinity - Original Sin, yay :-D !
Diese ganze "muss unbedingt sofort haben!"-Mentalität beim Vorbestellen geht irgendwie gänzlich an mir vorbei, beißt sich auch ein wenig mit meiner Abneigung gegen Bugs und dergleichen. In Zeiten, wo Spiele immer öfter erst Monate nach Release wirklich "fertig" sind, übe ich mich da doch lieber etwas in Geduld. Und wenn ich beim Spielekauf Geld sparen will, dann kauf ich mir die Spiele lieber später als früher.
In bestimmten Fällen kann ich das Vorbestellen ja noch irgendwie nachvollziehen. Wenn jemand zum Beispiel Fan einer Multiplayer-Spielereihe ist (sei es jetzt Call of Duty, Battlefield, Fifa oder auch irgendein MMO) und sich das Teil aus mangelnder Geduld sowieso am ersten Tag schon holen will, nur zu, das Risiko, dass das Spiel einem nicht gefällt, ist in solchen Fällen recht gering, man weiß von den Vorgängern ja bereits recht gut, was einen erwartet.
Aber selbst in solchen Fällen bleibt meine Grundeinstellung etwa folgende: wer sich welches Spiel auch immer vorbestellt und dann gleich am ersten Tag fleißig anfängt zu meckern (Ist ja total verbuggt! Dieses und jenes Feature fehlt noch oder ist nicht gut umgesetzt! Die Server läufen kein Stück stabil!) ist in meinen Augen schlichtweg dumm, naiv und selbst schuld.
 
Also eines mal vorneweg: Unser Hobby ist alles andere, bloss nicht in Gefahr kaputt zu gehen.

Wir (Spieler) hatten noch nie eine so grosse Auswahl an Spielen wie jetzt - und zwar qualitativ hochstehende Produkte (als höchstes Wertungsmerkmal: Gameplay - alles andere (inkl. Grafik) ist 2-rangig) für jedes Budget und jeden Geschmack. Mankos in gewissen Genres (z.B. bis vor einigen Jahren Weltraum-Sims) werden heute glücklicherweise vom nachfragenden Crowd finanziert und ist nicht mehr darauf angewiesen, dass der Marktforscher seine Empfehlung vergibt. Die Reduzierung der Mittelsmänner (zumindest im Verhältnis zu den produzierten Games) lässt Indies wie Pilze aus dem Boden schiessen und gibt neuen, wirklich innovativen Spielekonzepten eine Chance. So gesehen erleben wir gerade eine regelrechte Blütezeit der Computerspiele.

Sind Vorbestellungen ein Problem? Meines Erachtens nicht wirklich. Vielleicht sind sie ein Symptom - und zwar für eine Spielergeneration, die "zu viel" Geld hat (ich rechne mich durchaus dazu). Wobei ich dann aber ehrlich gesagt lieber kickstarte als vorbestelle, ev. weil ich bei ersterem (manchmal) das Gefühl habe, eine Art von Mäzen zu sein, was hingegen bei einer Vorbestellung nie der Fall ist. Und ja, auch ich bestelle manchmal vor, aber das hängt wirklich vom Hersteller und von der Spielreihe ab: Ein Starcraft 3 würde ich ohne mit der Wimper zu zucken sofort vorbestellen, während mir ein Diablo 4 ungesehen nicht ins Haus kommt. Es ist also alles eine Frage der selbst gemachten Erfahrungen und eigenen Vorlieben.
 
Aber Kickstarter und andere Crowdfunding-Projekte weisen in meinen Augen dann doch schon eher diverse Parallelen zum Vorbestellen auf. Also zumindest das Grundprinzip ist ja bei beiden doch sehr ähnlich: "Gib mir Geld und später irgendwann geb ich dir ein Spiel dafür".

Wenn ich vorbestelle, bezahle ich doch nicht sofort - da wird das Geld erst fällig, wenn das Spiel versendet wird.
Es sei denn, man bestellt bei nem digitalen Service vor.

Und bei Kickstarter bzw. anderen Crowdfundingservices gibts auch gar kein Projekt, wenn nicht genügend Geld zusammenkommt - bei Spielen, die von irgendwelchen Publishern zum Vorbestellen angeboten werden, sind die Projekte ja bereits finanziert und am Laufen.
 
Also eines mal vorneweg: Unser Hobby ist alles andere, bloss nicht in Gefahr kaputt zu gehen.

Wir (Spieler) hatten noch nie eine so grosse Auswahl an Spielen wie jetzt - und zwar qualitativ hochstehende Produkte (als höchstes Wertungsmerkmal: Gameplay - alles andere (inkl. Grafik) ist 2-rangig) für jedes Budget und jeden Geschmack. Mankos in gewissen Genres (z.B. bis vor einigen Jahren Weltraum-Sims) werden heute glücklicherweise vom nachfragenden Crowd finanziert und ist nicht mehr darauf angewiesen, dass der Marktforscher seine Empfehlung vergibt. Die Reduzierung der Mittelsmänner (zumindest im Verhältnis zu den produzierten Games) lässt Indies wie Pilze aus dem Boden schiessen und gibt neuen, wirklich innovativen Spielekonzepten eine Chance. So gesehen erleben wir gerade eine regelrechte Blütezeit der Computerspiele.

Sind Vorbestellungen ein Problem? Meines Erachtens nicht wirklich. Vielleicht sind sie ein Symptom - und zwar für eine Spielergeneration, die "zu viel" Geld hat (ich rechne mich durchaus dazu). Wobei ich dann aber ehrlich gesagt lieber kickstarte als vorbestelle, ev. weil ich bei ersterem (manchmal) das Gefühl habe, eine Art von Mäzen zu sein, was hingegen bei einer Vorbestellung nie der Fall ist. Und ja, auch ich bestelle manchmal vor, aber das hängt wirklich vom Hersteller und von der Spielreihe ab: Ein Starcraft 3 würde ich ohne mit der Wimper zu zucken sofort vorbestellen, während mir ein Diablo 4 ungesehen nicht ins Haus kommt. Es ist also alles eine Frage der selbst gemachten Erfahrungen und eigenen Vorlieben.

Zieh doch bitte nicht andere in deine Aussagen mit rein, wenn du für dich selbst sprichst.
 
Wenn ich vorbestelle, bezahle ich doch nicht sofort - da wird das Geld erst fällig, wenn das Spiel versendet wird.
Es sei denn, man bestellt bei nem digitalen Service vor.

Und bei Kickstarter bzw. anderen Crowdfundingservices gibts auch gar kein Projekt, wenn nicht genügend Geld zusammenkommt - bei Spielen, die von irgendwelchen Publishern zum Vorbestellen angeboten werden, sind die Projekte ja bereits finanziert und am Laufen.
Zu deinem ersten Punkt: naja, ob du jetzt kurz oder lange vor Release die Katze im Sack kaufst, macht jetzt meines Erachtens keinen so großen Unterschied. So oder so ist das Spiel noch nicht ganz final, konnte noch nicht ernsthaft getestet werden, kannst du dich noch nicht wirklich auf die Erfahrungen der Spielerschaft stützen (es sei denn, da laufen noch Betas oder Early Access oder so dazu). Klar, 2 Tage vor Release hat man in der Regel schon ein etwas detaillierteres Bild von einem Spiel als 2 Jahre vorher (und kann dann beispielsweise gegebenenfalls die Vorbestellung noch canceln), aber dennoch bezahlt man eben für Milch, bevor die Kuh überhaupt gemolken wurde.
Zu deinem zweiten Punkt: da gebe ich dir recht, habe das Ganze aber auch schon im ersten Post, leicht anders formuliert, im Grunde genau so gesagt, unter dem Stichwort "Glücksspiel".
Also meine Aussage war ja im Grunde eben genau diese: klar gibt es zwischen beiden durchaus Unterschiede, aber das zugrunde liegende Prinzip ist eben bei beiden doch nahezu identisch: du bezahlst für ein Spiel, das noch nicht fertig ist (auch wenn eben bei Kickstarter sogar das Risiko besteht, dass es niemals fertig sein wird). Oder anders formuliert: klar ist das Prinzip von Kickstarter nicht ganz das selbe wie das Prinzip von Vorbestellungen, aber sie weisen doch diverse Parallelen auf.
 
Zieh doch bitte nicht andere in deine Aussagen mit rein, wenn du für dich selbst sprichst.

Ich dachte, ich poste hier schon lange genug, als das man erkennen könnte, wann ich etwas aus meiner eigenen ganz persönlichen Perspektive beschreibe und wann eine Aussage verallgemeinernd ist (manchmal provozier ich auch gerne, ist aber hier nicht der Fall :-D ). Offensichtlich ist dies nicht der Fall: Wo passt's Dir denn nicht, dass ich andere mit reinziehe?
 
Ich dachte, ich poste hier schon lange genug, als das man erkennen könnte, wann ich etwas aus meiner eigenen ganz persönlichen Perspektive beschreibe und wann eine Aussage verallgemeinernd ist (manchmal provozier ich auch gerne, ist aber hier nicht der Fall :-D ). Offensichtlich ist dies nicht der Fall: Wo passt's Dir denn nicht, dass ich andere mit reinziehe?

Ganz konkret beim "Gesundheitszustand" des Hobbies. Über Dinge wie Vielfalt und Qualität muss man sicherlich deutlich seltener Klagen. Was ich jedoch kritisch sehe ist wie sich das Verhältnis zwischen Produzent und Konsument geändert hat in den sagen wir einfach letzten 10 Jahren. Viele Konsumenten begeben sich nur zu gerne in eine gewisse Abhängigkeitssituation in der sie vom wohlwollen der Produzenten abhängig sind. Beispiele dafür finden sich genug in dem Artikel hoffe ich. Dazu kommt auch das immer offensichtlicher und dreister versucht wird dem Konsumenten Geld aus der Tasche zu ziehen indem verschiedene Monetarisierungsmodelle miteinander verknüpft werden.

Alles in allem habe ich eher das Gefühl mir eine Blase anzuschauen bei der es nicht mehr all zu lange dauert bis sie platzt.
 
Ganz konkret beim "Gesundheitszustand" des Hobbies. Über Dinge wie Vielfalt und Qualität muss man sicherlich deutlich seltener Klagen. Was ich jedoch kritisch sehe ist wie sich das Verhältnis zwischen Produzent und Konsument geändert hat in den sagen wir einfach letzten 10 Jahren. Viele Konsumenten begeben sich nur zu gerne in eine gewisse Abhängigkeitssituation in der sie vom wohlwollen der Produzenten abhängig sind. Beispiele dafür finden sich genug in dem Artikel hoffe ich. Dazu kommt auch das immer offensichtlicher und dreister versucht wird dem Konsumenten Geld aus der Tasche zu ziehen indem verschiedene Monetarisierungsmodelle miteinander verknüpft werden.

Alles in allem habe ich eher das Gefühl mir eine Blase anzuschauen bei der es nicht mehr all zu lange dauert bis sie platzt.

Danke, das erklärt dann doch einiges.

Nun: Meines Erachtens ist die von Dir beschriebene Abzockermentalität (auf Produzentenseite) kein auf die Computerspiele-Industrie begrenztes Phänomen, sondern ist schlicht und ergriffen ein Zeichen der Zeit der einen ganz allgemeinen Wertezerfall der westlichen Zivilisation aufzeigt: Banken die aufgrund von Misswirtschaft und Verspekulierung fast draufgehen und mit Steuergeldern gerettet werden müssen, während sich die Top-Manager mit einem goldenen Fallschirm absetzen als prominentestes Beispiel... Akzentuiert wird das ganze dadurch, dass das Internet das Potential birgt, die Abzocke noch schneller durchzuziehen als bisher. Aber das sehe ich eben nicht als branchenspezifisches Problem. Hinzu kommt, dass wir hier von einem Luxusgut reden.

Wie gesagt, ich denke, dass sich die Situation auch und vor allem dadurch ergibt, dass eine Menge Geld (bei den Spielern) zur Verfügung steht - anders lässt sich für mich nicht erklären, dass dieselbe Person mehrmals auf eine sogenannte Vorbesteller-Falle oder Hype-Falle oder wie immer man sie alle nennen mag reinfällt: Es tut einfach zu wenig weh! Das Geld ist weg, na und? Wo das herkommt ist noch mehr da, der Traum wurde nicht erfüllt, also kaufen wir uns einen neuen Traum. Einbrennen würden sich solche Lektionen nur dann, wenn man sich den nächsten Traum nicht gleich leisten könnte, sondern schmerzhaft lange darauf warten müsste.

Das ist aber eben auch ein "Zeichen der Zeit". Carrie Fisher hat in einem ihrer Bücher (oder einem Interview, bin mir nicht mehr sicher) gesagt: "Instant gratification takes too long". Eine treffendere Beschreibung für unsere Hyperkonsumgesellschaft könnte es nicht geben. Wir wollen alles und zwar gestern, heute ist es schon zu spät. Das Kaufen des Traums passt genau in dieses Schema: Das Spiel selbst können wir noch nicht haben, aber den Traum davon kann ich mir schon heute leisten.

Aber nochmals: Das gilt nicht alleine für die Spielebranche, sondern ist symptomatisch für das digitale Zeitalter.

Alles. Schneller.

Willkommen im 21. Jahrhundert.
 
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Danke, das erklärt dann doch einiges.

Nun: Meines Erachtens ist die von Dir beschriebene Abzockermentalität (auf Produzentenseite) kein auf die Computerspiele-Industrie begrenztes Phänomen, sondern ist schlicht und ergriffen ein Zeichen der Zeit der einen ganz allgemeinen Wertezerfall der westlichen Zivilisation aufzeigt: Banken die aufgrund von Misswirtschaft und Verspekulierung fast draufgehen und mit Steuergeldern gerettet werden müssen, während sich die Top-Manager mit einem goldenen Fallschirm absetzen als prominentestes Beispiel... Akzentuiert wird das ganze dadurch, dass das Internet das Potential birgt, die Abzocke noch schneller durchzuziehen als bisher. Aber das sehe ich eben nicht als branchenspezifisches Problem. Hinzu kommt, dass wir hier von einem Luxusgut reden.

Wie gesagt, ich denke, dass sich die Situation auch und vor allem dadurch ergibt, dass eine Menge Geld (bei den Spielern) zur Verfügung steht - anders lässt sich für mich nicht erklären, dass dieselbe Person mehrmals auf eine sogenannte Vorbesteller-Falle oder Hype-Falle oder wie immer man sie alle nennen mag reinfällt: Es tut einfach zu wenig weh! Das Geld ist weg, na und? Wo das herkommt ist noch mehr da, der Traum wurde nicht erfüllt, also kaufen wir uns einen neuen Traum. Einbrennen würden sich solche Lektionen nur dann, wenn man sich den nächsten Traum nicht gleich leisten könnte, sondern schmerzhaft lange darauf warten müsste.

Das ist aber eben auch ein "Zeichen der Zeit". Carrie Fisher hat in einem ihrer Bücher (oder einem Interview, bin mir nicht mehr sicher) gesagt: "Instant gratification is not fast enough". Eine treffendere Beschreibung für unsere Hyperkonsumgesellschaft könnte es nicht geben. Wir wollen alles und zwar gestern, heute ist es schon zu spät. Das Kaufen des Traums passt genau in dieses Schema: Das Spiel selbst können wir noch nicht haben, aber den Traum davon kann ich mir schon heute leisten.

Aber nochmals: Das gilt nicht alleine für die Spielebranche, sondern ist symptomatisch für das digitale Zeitalter.

Alles. Schneller.

Willkommen im 21. Jahrhundert.

Schöne Verwendung von "Akzentuiert". Das Selbstzerstörerische Streben nach schnelleren Belohnungen ist wohl auch etwas zu diesem Problem beiträgt. So habe ich mich letzten Freitag auch mit jemandem unterhalten der "einfach so" an einem Tag 5.000$ in ein f2p mobile game investiert hat. Der hatte das Geld scheinbar "übrig". Jedoch halte ich das Ende dieser Spirale erreicht. Irgendwann kann niemand mehr noch mehr Geld ausgeben und irgendwann hat auch niemand mehr Zeit und Lust 3 Seasonpässe und 256 DLC zu kaufen. Auch halte ich es für unwahrscheinlich das Ubisoft und co. sich eines Tages die Spieleentwicklung von ihren Käufern komplett vorfinanzieren lassen, nur um dann nochmal 300€ für das fertige Spiel zu verlangen.
 
Schöne Verwendung von "Akzentuiert". Das Selbstzerstörerische Streben nach schnelleren Belohnungen ist wohl auch etwas zu diesem Problem beiträgt. So habe ich mich letzten Freitag auch mit jemandem unterhalten der "einfach so" an einem Tag 5.000$ in ein f2p mobile game investiert hat. Der hatte das Geld scheinbar "übrig". Jedoch halte ich das Ende dieser Spirale erreicht. Irgendwann kann niemand mehr noch mehr Geld ausgeben und irgendwann hat auch niemand mehr Zeit und Lust 3 Seasonpässe und 256 DLC zu kaufen. Auch halte ich es für unwahrscheinlich das Ubisoft und co. sich eines Tages die Spieleentwicklung von ihren Käufern komplett vorfinanzieren lassen, nur um dann nochmal 300€ für das fertige Spiel zu verlangen.

Aber das ist es doch gerade: Zeit & Lust wird zur Mangelware, während das Geld da ist. Die meisten hier verstecken im metaphorischen Spielekeller die Leiche des einen oder anderen Vertreter der Produktpalette, den man sich geleistet aber nie richtig gespielt hat. Wäre mir vor 30 Jahren nie passiert. Zum einen hatte ich da noch reichlich Zeit und weitaus weniger Geld. Und die Lust leidet heute an einer kontinuierlichen Reizüberflutung durch zahllose Trailer, Letsplay-Videos und der gefühlt millionsten Iteration desselben Spieleprinzips in anderem Gewand. Manchmal habe ich den Eindruck, ich spiele eigentlich nur noch aus reiner Gewohnheit - so wie man früher halt vielleicht ein Solitaire (bevor sich Bill Gates den Begriff einverleibt hat und man noch Karten in der Hand hielt) gelegt hat.

Vielleicht ist es wirklich auch eine Übermüdung der Sinne, weil "alles schon gesehen, alles schon gehabt" - und man kauft sich dann wirklich einen Traum, weil man darauf hofft, wieder mal positiv überrascht zu werden. Und damit meine ich nicht im handwerklichen Sinne, welches zeigt dass einem Spiel Profis den Schliff gegeben haben, sondern im Sinne des Geniestreichs, welches einen aus der Lethargie reisst und einen jubeln lässt: "Das habe ich noch nie erlebt!"

Vielleicht fallen wir auch deswegen immer wieder auf "Traumverkäufer" rein: Weil wir auf eine Revolution warten, die uns wieder jung fühlen lässt...

Ok, genug philosophiert für heute, sonst werde ich noch depressiv :-D
 
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