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No Mario's Sky: Lustige Reaktion der Entwickler auf Klage von Nintendo

Icetii

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Jetzt ist Deine Meinung zu No Mario's Sky: Lustige Reaktion der Entwickler auf Klage von Nintendo gefragt.


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Zum Artikel: No Mario's Sky: Lustige Reaktion der Entwickler auf Klage von Nintendo
 
Nur dass es halt kein Unsinn ist sondern absolute Notwendigkeit seitens Nintendo.

Jedem seine Meinung. Diese sogenannte "absolute Notwendigkeit" sehe ich hier überhaupt nicht. Im Gegenteil: Anstatt den frei Haus gelieferten Werbe-Effekt (Die "Marke Mario" wird positiv erwähnt) zu nutzen, kommt jetzt Nintendo als Kontrollfreak rüber. Aus einer Win-Win-Situation wurde ein PR-Fettnäpfchen.
 
Jedem seine Meinung. Diese sogenannte "absolute Notwendigkeit" sehe ich hier überhaupt nicht. Im Gegenteil: Anstatt den frei Haus gelieferten Werbe-Effekt (Die "Marke Mario" wird positiv erwähnt) zu nutzen, kommt jetzt Nintendo als Kontrollfreak rüber. Aus einer Win-Win-Situation wurde ein PR-Fettnäpfchen.

Sehe ich genau so. Diese Aktion ist so bescheuert, wie das Vorgehen gegen das Metroid-Remake. Da wird nicht nur für Nintendo kostenlos Werbung gemacht sondern die Spiele werden auch noch kostenlos angeboten, womit sie einen noch größeren Einzugsbereich haben. Ich kann Nintendo da kein bisschen verstehen.
 
Sehe ich genau so. Diese Aktion ist so bescheuert, wie das Vorgehen gegen das Metroid-Remake. Da wird nicht nur für Nintendo kostenlos Werbung gemacht sondern die Spiele werden auch noch kostenlos angeboten, womit sie einen noch größeren Einzugsbereich haben. Ich kann Nintendo da kein bisschen verstehen.

Jedem seine Meinung. Diese sogenannte "absolute Notwendigkeit" sehe ich hier überhaupt nicht. Im Gegenteil: Anstatt den frei Haus gelieferten Werbe-Effekt (Die "Marke Mario" wird positiv erwähnt) zu nutzen, kommt jetzt Nintendo als Kontrollfreak rüber. Aus einer Win-Win-Situation wurde ein PR-Fettnäpfchen.



Das war leider keine Meinung meinerseits sondern Realität insbesondere in Hinblick auf den US-amerikanischen Zweig von Nintendo. Denn wenn du denkst, der Werbe-Effekt wäre das worum es hierbei geht, dann muss ich dich da enttäuschen. Würde Nintendo nicht so vorgehen, bestünde nämlich das absolut reale Risiko dass sie damit ihre gesamte Marke zerstören.

Was wie wo? Ja genau.
Eine Marke die nicht aktiv verteidigt wird, wird unter Umständen nämlich als ruhend deklariert und damit verfällt das Recht auf diese Marke. Wer seine Marke nicht verteidigt sagt damit aus, dass kein Interesse mehr besteht an dem Schutz dieser Marke. Das ist und bleibt immer derselbe Grund wieso auch Minecraft verklagt wurde damals, wieso Marvel alles kurz und kleinklagt etc. pp. - weil es hier um Milliarden geht und nicht um eine im Vergleich dazu mickrige Gratiswerbung.

Das ist also kein PR-Fettnäpfchen sondern Schutz einer Marke die sehr viel mehr wert ist als diese "Werbung" ihnen jemals einbringen könnte :)
 
Jedem seine Meinung. Diese sogenannte "absolute Notwendigkeit" sehe ich hier überhaupt nicht. Im Gegenteil: Anstatt den frei Haus gelieferten Werbe-Effekt (Die "Marke Mario" wird positiv erwähnt) zu nutzen, kommt jetzt Nintendo als Kontrollfreak rüber. Aus einer Win-Win-Situation wurde ein PR-Fettnäpfchen.

das hat nichts mit irgendeiner persönlichen meinung zu tun.
insbesondere das amerikanische markenschutzrecht macht solche in der tat albern anmutenden unterlassungsaufforderungen leider, wie thesinner sagt, "notwendig".
 
@Bonkic & @TheSinner

Das legale Framework ist das eine, wirtschaftliche Konsequenzen etwas völlig anderes. Zudem ist das Markenschutzrecht nicht etwas das durchgesetzt werden muss, sondern durchgesetzt werden kann. Was ist zum Beispiel mit all den Star Wars Fanfilmen wie z.B. diesem hier: https://www.youtube.com/watch?v=LvswNDAAZCU&list=PLF8C62E248AB4957E: Nach Eurer Logik hätte Lucasfilm sofort eine Unterlassungsklage raushauen müssen. Stattdessen sah das George damals doch ziemlich locker.

Hätten sich die Macher von No Mario's Sky daran bereichert bzw. Geld für ihr Spiel verlangt, hätte ich die Unterlassungsklage sogar verstanden, aber so? Daher hätte ich die Behauptung mit dem realen Risiko der Markenzerstörung doch gerne wenigstens mit einem konkreten Beispiel untermauert, bei dem eine Marke durch Nicht-wirtschaftliche Projekte zerstört wurde - ansonsten bleibt es eben genau das: Eine (andere) Meinung.
 
Eine Marke die nicht aktiv verteidigt wird, wird unter Umständen nämlich als ruhend deklariert und damit verfällt das Recht auf diese Marke.

Das bewerkstelligt Nintendo dadurch, dass es jährlich neue "Mario-Produkte" raushaut - eine Unterlassungsklage gegen ein Fan-Projekt ist dafür nicht notwendig sondern ist und bleibt kontraproduktiv.
 
Irgendein Anwalt wird jetzt bestimmt einen Ständer haben. Der Rest der Menschheit schüttelt mitleidig den Kopf...
 
Ich frage mich warum es überhaupt noch Leute gibt die Versuchen irgendwelche Fan-Projekt mit Nintendo-Bezug zu machen. Mittlerweile müsste doch jeder wissen, wie protektiv Nintendo in Bezug auf seine Marken ist, das gibt jedes Mal Zoff mit Nintendos Rechtsabteilung.
 
Ich frage mich warum es überhaupt noch Leute gibt die Versuchen irgendwelche Fan-Projekt mit Nintendo-Bezug zu machen. Mittlerweile müsste doch jeder wissen, wie protektiv Nintendo in Bezug auf seine Marken ist, das gibt jedes Mal Zoff mit Nintendos Rechtsabteilung.

Weil gelebte Kultur nur bedingt den Kulturschaffenden gehört, was aber Paragraphenreiter nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

Mario ist längst keine Marke oder Bestandteil eines Produktes mehr (oder zumindest nicht nur), er ist Bestandteil meiner Kultur. Ich bin mit ihm aufgewachsen, seit ich in meiner Jugend versucht habe, das Mädchen (welches gem. meinem Sohn NICHT Peach ist) vor dem Fässer-werfenden Gorilla zu retten.
 
Das bewerkstelligt Nintendo dadurch, dass es jährlich neue "Mario-Produkte" raushaut - eine Unterlassungsklage gegen ein Fan-Projekt ist dafür nicht notwendig sondern ist und bleibt kontraproduktiv.


Tut mir leid aber das ist faktisch falsch.

Hier geht es insbesondere um den Begriff eines "trademarks", also einer Handelsmarke. Diese kann nicht NUR durch Inaktivität verfallen, sondern auch insbesondere durch den Verzicht aktiv Kontrolle auszüben über Fremdfirmen und deren Nutzung dieser Marke, sprich: wenn ich als Markeninhaber Firma XY durchgehen lasse, dass sie meine Marke nutzen, dann kann dadurch MEINE Marke verfallen.

Es genügt hierbei nicht, dass ich meine Marke selbst aktiv nutze. Ich muss also selbst konsequent deren Nutzung durch Andere verhindern und damit meine Marke verteidigen. Das ist ein absolutes Kernprinzip des US-Markenrechts. Eine Marke die auf diese Weise nicht verteidigt wird, wird "generisch" und damit Allgemeingut und für jeden nutzbar.

Das was du meinst ist, dass die Marke ruht. In meiner ursprünglichen Antwort hab ich es offenbar nicht deutlich gemacht dass ich zwischen diesen beiden Fällen unterscheiden wollte (ruhen durch Nichtnutzung und damit Verfall vs. Verfall weil die Marke nicht verteidigt wird und damit als Allgemeingut gehandelt werden kann).
 
Tut mir leid aber das ist faktisch falsch.

Hier geht es insbesondere um den Begriff eines "trademarks", also einer Handelsmarke. Diese kann nicht NUR durch Inaktivität verfallen, sondern auch insbesondere durch den Verzicht aktiv Kontrolle auszüben über Fremdfirmen und deren Nutzung dieser Marke, sprich: wenn ich als Markeninhaber Firma XY durchgehen lasse, dass sie meine Marke nutzen, dann kann dadurch MEINE Marke verfallen.

Es genügt hierbei nicht, dass ich meine Marke selbst aktiv nutze. Ich muss also selbst konsequent deren Nutzung durch Andere verhindern und damit meine Marke verteidigen. Das ist ein absolutes Kernprinzip des US-Markenrechts. Eine Marke die auf diese Weise nicht verteidigt wird, wird "generisch" und damit Allgemeingut und für jeden nutzbar.

Das was du meinst ist, dass die Marke ruht. In meiner ursprünglichen Antwort hab ich es offenbar nicht deutlich gemacht dass ich zwischen diesen beiden Fällen unterscheiden wollte (ruhen durch Nichtnutzung und damit Verfall vs. Verfall weil die Marke nicht verteidigt wird und damit als Allgemeingut gehandelt werden kann).

Hm, hab jetzt nur was gefunden, wo die Gültigkeit einer Trademark durch Erneuerung der entsprechenden Dokumente gehalten wird: https://www.uspto.gov/trademarks-maintaining-trademark-registration/keeping-your-registration-alive. Kannst Du mich also bei uspto.gov auf die Seite verweisen, die Deine Behauptung stützt? Danke im Voraus.

Nachtrag: Hab noch etwas geforscht und einige Hinweise auf das, was Du behauptest gefunden (wenn auch nicht bei uspto.gov...). Wie auch immer: Ob Nintendo das nun wirklich tun musste, um ihr Recht auf die Marke Mario nicht zu gefährden, bleibt dennoch fraglich. Nintendo hätte die "Nichtverfolgung" von No Mario's Sky ganz einfach damit begründen können, dass sie es für "Fair use" hielten.

Nachtrag 2: Nintendo hätte noch eine Möglichkeit gehabt, das PR-Fettnäpfchen zu umgehen, indem sie den Machern von No Mario's Sky eine beschränkte Lizenz auf die Marke "Mario" ausgestellt hätten...

Nachtrag 3: Und dieser schöne Techdirt-Artikel: https://www.techdirt.com/articles/2...nce-again-getting-in-the-way-of-fan-art.shtml (Ich bin ein Riesen-Techdirt-Fan, falls das noch niemandem aufgefallen sein sollte :-D ) sagt aus, dass der Schutz der Marke nicht aktiv betrieben werden muss, wenn keine Gefahr besteht, dass das "andere Produkt" mit dem eigenen verwechselt wird - das kann ich nun wirklich nicht abschliessend beurteilen, da ich das Spiel nie gespielt habe und daher die tatsächlichen Ähnlichkeiten mit Nintendo-Produkten der Marke "Mario" nicht kenne. Trotzdem: Aus meiner echt laienhaften Perspektive hätte ich ein Gratis-Spiel mit dem Namen No Mario's Sky nie und nimmer für eine Schöpfung von Nintendo gehalten :-D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hm, hab jetzt nur was gefunden, wo die Gültigkeit einer Trademark durch Erneuerung der entsprechenden Dokumente gehalten wird: https://www.uspto.gov/trademarks-maintaining-trademark-registration/keeping-your-registration-alive. Kannst Du mich also bei uspto.gov auf die Seite verweisen, die Deine Behauptung stützt? Danke im Voraus.

Nachtrag: Hab noch etwas geforscht und einige Hinweise auf das, was Du behauptest gefunden (wenn auch nicht bei uspto.gov...). Wie auch immer: Ob Nintendo das nun wirklich tun musste, um ihr Recht auf die Marke Mario nicht zu gefährden, bleibt dennoch fraglich. Nintendo hätte die "Nichtverfolgung" von No Mario's Sky ganz einfach damit begründen können, dass sie es für "Fair use" hielten.

Nachtrag 2: Nintendo hätte noch eine Möglichkeit gehabt, das PR-Fettnäpfchen zu umgehen, indem sie den Machern von No Mario's Sky eine beschränkte Lizenz auf die Marke "Mario" ausgestellt hätten...

Nachtrag 3: Und dieser schöne Techdirt-Artikel: https://www.techdirt.com/articles/2...nce-again-getting-in-the-way-of-fan-art.shtml (Ich bin ein Riesen-Techdirt-Fan, falls das noch niemandem aufgefallen sein sollte :-D ) sagt aus, dass der Schutz der Marke nicht aktiv betrieben werden muss, wenn keine Gefahr besteht, dass das "andere Produkt" mit dem eigenen verwechselt wird - das kann ich nun wirklich nicht abschliessend beurteilen, da ich das Spiel nie gespielt habe und daher die tatsächlichen Ähnlichkeiten mit Nintendo-Produkten der Marke "Mario" nicht kenne. Trotzdem: Aus meiner echt laienhaften Perspektive hätte ich ein Gratis-Spiel mit dem Namen No Mario's Sky nie und nimmer für eine Schöpfung von Nintendo gehalten :-D

Tja das ist so 'ne Sache mit "Verwechslung ja/nein". Das US Recht verfährt ja nach einem ganz anderen System als unseres, nämlich maßgeblich anhand von Präzedenzfällen. Genau solche wollen Markeninhaber natürlich ganz bewusst nicht schaffen, also werden Marken sehr agressiv vertreten denn wenn man Unternehmen X eine Lizenz erteilt, wieso dann nicht auch Unternehmen Y? Und wenn man doch eh ständig Lizenzen rausgibt, wieso ist das eigentlich überhaupt noch eine geschützt Marke? :)

Hier mal aus der englischsprachigen Wikipedia der Artikel zum Thema:
https://en.wikipedia.org/wiki/Generic_trademark

Zitat:

"The process by which trademark rights are diminished or lost as a result of common use in the marketplace is known as genericization. This process typically occurs over a period of time in which a mark is not used as a trademark (i.e., where it is not used to exclusively identify the products or services of a particular business), where a mark falls into disuse entirely, or where the trademark owner does not enforce its rights through actions for passing off or trademark infringement. One risk factor that may lead to genericization is the use of a trademark as a verb, plural or possessive, unless the mark itself is possessive or plural (e.g., "Friendly's" restaurants)"

Das Letztere ist übrigens der Grund wieso Google es so hasst wenn Menschen "googlen" sagen - das ist nämlich eine reelle Gefahr. Dasselbe gilt für "xeroxen" was im US-amerikanischen Sprachgebrauch jeder Erwachsene verstehen wird als synonym für fotokopieren. Die Firma Xerox hat große Werbekampagnen geschaltet in denen sie partout dieses Wort vermeidet und stets von "photocopy" spricht und sogar ihre Kunden/Käufer dazu anhält das auch zu tun.. Hachja.. das US-Markenrecht ist fantastisch... %)
 
...Hachja.. das US-Markenrecht ist fantastisch... %)

Ich zitiere Sheldon Cooper: Sarkasmus? :-D

...denn wenn man Unternehmen X eine Lizenz erteilt, wieso dann nicht auch Unternehmen Y?

Weil man das Fanprojekt welches von Unternehmen X gemacht wurde und dabei Mario in die No Man's Sky Umgebung integriert cool findet, während man das Projekt von Unternehmen Y bei dem Mario und Peach rammeln wie in einem Hardcore-Porno nicht im entferntesten mit der eigenen Marke in Verbindung gebracht haben will? Natürlich ist hier etwas mehr Aufwand notwendig als alles über einen Kamm zu scheren, PR-Technisch scheint es mir allemal wert. :)

Und wenn man doch eh ständig Lizenzen rausgibt, wieso ist das eigentlich überhaupt noch eine geschützt Marke?

Niemand sagt, dass es ständig sein soll, aber wenn es passt und sich das als eine Win-Win-Situation anbietet, warum nicht?

Und danke für das Zitat, aber wie schon gesagt, durch die Vergabe einer Lizenz wäre das Policing bereits erfüllt gewesen - und hätten die Macher von No Man's Sky Lust und Geld gehabt, hätten sie durchaus versuchen können, ihr Projekt als "Fair Use" vor Gericht zu verteidigen - transformativ genug wäre es ja möglicherweise tatsächlich. Und egal wie ein solcher Prozess für Nintendo ausgegangen wäre, die Marke wäre nach wie vor geschützt. Also dürfte das Argument des "Fair Use" auch andersrum ziehen: Sollte jemand versuchen, aufgrund von No Mario's Sky die Marke "Mario" als verfallen zu deklarieren, hätte Nintendo ohne weiteres zur eigenen Verteidigung vorbringen können, man habe das Fanprojekt für Fair Use gehalten.

Es geht ja auch anders, wie Lucasfilm mit der Marke Star Wars zeigt, wo Fanprojekte nicht nur einfach geduldet sondern regelrecht gefördert werden, wie beispielsweise das hier zeigt: https://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars_Fan_Film_Awards

Fazit:

Die eigenen Fans (und somit echte oder potentielle Kunden) vor den Kopf zu stossen, weil man die rechtliche Möglichkeit dazu hat, obschon Alternativen vorhanden sind, ist PR-technisch einfach nur eines - dumm.

Oder nochmals anders gesagt:

Die Rechtsabteilung sollte man so lange ruhen lassen, bis alle - wirklich alle - anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, denn auf Anwälte reagiert das Publikum selten mit Begeisterung.
 
Ich zitiere Sheldon Cooper: Sarkasmus? :-D



Weil man das Fanprojekt welches von Unternehmen X gemacht wurde und dabei Mario in die No Man's Sky Umgebung integriert cool findet, während man das Projekt von Unternehmen Y bei dem Mario und Peach rammeln wie in einem Hardcore-Porno nicht im entferntesten mit der eigenen Marke in Verbindung gebracht haben will? Natürlich ist hier etwas mehr Aufwand notwendig als alles über einen Kamm zu scheren, PR-Technisch scheint es mir allemal wert. :)

Eben genau nicht, aus Unternehmenssicht. Ich find das alles übrigens weder gut noch heiß ich es gut aber ich verstehe haargenau wieso Firmen gerade in den USA, so drakonisch vorgehen. Weil es ihnen ansonsten gehörig um die Ohren fliegen kann. Kann. Nicht muss. Nicht wird. Kann. Das alleine ist ein Risiko und auf genau dieses Risiko haben Firmen die Marken im Milliardenwert aufwärts besitzen in der Regel wenig Lust.

Ja, man kann Lizenzen verteilen und das auch selektiv und sinnvoll eben. Je mehr Lizenzen man allerdings vergibt, desto höher wird eben das Risiko die Marke zu gefährden und auf RIsiko haben besagte Firmen einfach keine Lust. Da sind die ein, zwei Millionen (maximal) die so eine "Gratiswerbung" ihnen selbst einbrächte (wieso nicht mehr? Weil die Marken ohnehin weltbekannt sind) einfach nicht des Aufhebens wert, das sind Peanuts im Vergleich zu dem Risiko und genau so kalkulieren Firmen nunmal, insbesondere börsennotierte.



Und danke für das Zitat, aber wie schon gesagt, durch die Vergabe einer Lizenz wäre das Policing bereits erfüllt gewesen - und hätten die Macher von No Man's Sky Lust und Geld gehabt, hätten sie durchaus versuchen können, ihr Projekt als "Fair Use" vor Gericht zu verteidigen - transformativ genug wäre es ja möglicherweise tatsächlich. Und egal wie ein solcher Prozess für Nintendo ausgegangen wäre, die Marke wäre nach wie vor geschützt. Also dürfte das Argument des "Fair Use" auch andersrum ziehen: Sollte jemand versuchen, aufgrund von No Mario's Sky die Marke "Mario" als verfallen zu deklarieren, hätte Nintendo ohne weiteres zur eigenen Verteidigung vorbringen können, man habe das Fanprojekt für Fair Use gehalten.

Hier vermischt du leider Fair Use und Trademark Fair Use, zwei unterschiedliche Begriffe. Das Erste bezieht sich auf Copyrights, das Zweite auf Trademarks. Das ist ein wichtiger Unterschied da sich auch rechtlich Differenzen ergeben daraus. Die "Fair Use" Verteidigung im Markenschutzrecht kann zwar greifen wenn es darum geht ob eine Verwechslungsgefahr besteht, allerdings bleibt es einem Gericht überlassen zu beurteilen ob diese Verwechslungsgefahr nicht hätte vermieden werden können (was es hier eindeutig hätte) und genau ab da ist der Fall für die Macher von "No Mario's Sky" so ziemlich erledigt weil die Beabsichtigung der Verwechslung ein Kernelement der Beurteilung ist und diese Absicht war sicherlich gegeben (Nutzung ikonischer Elemente der Marke).

Zitat hierzu:
The fair use defense in trademark law is not precluded by the possibility of confusion, according to the U.S. Supreme Court in 2004.[SUP][1][/SUP] However, courts may consider the possibility of confusion in analyzing whether a use is fair or not. Intent to show confusion is also relevant; hence, the general rule that no more of the trademark should be used than necessary for the legitimate purpose. For instance, use of a word mark is preferred to a logo, and a word mark in the same style of type as surrounding text is preferred to a word mark in its trademarked distinctive type.

Es geht ja auch anders, wie Lucasfilm mit der Marke Star Wars zeigt, wo Fanprojekte nicht nur einfach geduldet sondern regelrecht gefördert werden, wie beispielsweise das hier zeigt: https://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars_Fan_Film_Awards

Yikes.. Lucasfilm als Beispiel zu wählen nenn ich mutig :-D. Ja, dieses Projekt ist nett von ihnen aber auch Lucasfilm bzw. nun ja sowieso Disney ist dafür berühmt-berüchtigt ebenso agressiv vorzugehen wie es hier nun Nintendo getan hat. Marvel als Subfirma von Disney sowieso. Ja, ab und zu wird mal was gefördert, aber im Großen und Ganzen ist die Vorgehensweise kaum anders. George Lucas persönlich und das EU sind sowieso ein Thema für sich (eine Hass-Achbitteliebunsdoch-Geschichte in 4011 Akten).

Fazit:

Die eigenen Fans (und somit echte oder potentielle Kunden) vor den Kopf zu stossen, weil man die rechtliche Möglichkeit dazu hat, obschon Alternativen vorhanden sind, ist PR-technisch einfach nur eines - dumm.

Oder nochmals anders gesagt:

Die Rechtsabteilung sollte man so lange ruhen lassen, bis alle - wirklich alle - anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, denn auf Anwälte reagiert das Publikum selten mit Begeisterung.


Es war aus Unternehmensperspektive das genaue Gegenteil von dumm fürchte ich. Die Werbung hätte ihnen kaum einen Vorteil gebracht, die Verwässerung ihrer Marke erfolgreich abgewehrt, mögliche Nachahmer entmutigt. Das Publikum ist eher irrelevant weil die paar tausend Interessierten dadurch nicht plötzlich beschließen "Ab jetzt nie wieder Nintendo!", ich bezweifle auch sehr dass sie überhaupt zur Zielgruppe gehören für Mariotitel.

Das mag alles ätzend sein und so aber ich komm nicht umhin zu betonen dass es aus Firmensicht die eindeutig bessere Wahl war, ganz egal ob ich sie leiden kann oder nicht, das spielt dafür auch einfach keine Rolle.

Zur Unternehmens"kultur" gehört in vielen Unternehmen leider z.B. auch die Einkalkulierung von Rechtskosten wenn Mängel entdeckt werden abzuwägen gegen die Mehrkosten die die Beseitigung der Mängel kosten würde. Wenn das Erstere und die entsprechenden Imagefolgeschäden geringer sind als Letztere.. kannste dir ausmalen was gewählt wird. Und genau so ist das leider mit Markenrechten, es ist eine Kalkulation - keine emotionale Entscheidung.
 

In vielen Dingen sind wir uns wohl einig. Wo wir es wohl nicht werden - und das ist und bleibt eben eine Meinung - ob Nintendos Kalkül (hab übrigens nie behauptet, ihre Reaktion sei emotional, lediglich dumm) wirklich aufgeht, oder ob sie sich dadurch nicht verkalkuliert haben. Ich bin der Meinung, dass in der heutigen Zeit wo der nächste Shitstorm hinter der nächsten Ecke darauf wartet auszubrechen und wo das kollektive Gedächtnis namens Internet zwar schnelllebig sein mag aber nie vergisst, Imagepflege wichtiger ist denn je. Was übrigens seit jeher gilt: Ein gutes Image aufzubauen braucht viel Zeit, eines zu versauen hingegen..

Copyright, Markenrecht... die legalen Aspekte hinken hier der Realität längst hinterher, und jeden Tag wird der Abstand grösser. Ein Problem daher nur aus der legalen Perspektive zu betrachten erachte ich auf lange Sicht für jedes Unternehmen für fatal. Es ist nämlich kein Gesetzbuch welches die Kassen zum klingeln bringt, sondern die Kunden.

Zurück zum Anfang:

Nur dass es halt kein Unsinn ist sondern absolute Notwendigkeit seitens Nintendo.

Ich bleibe bei meiner Meinung: Es war Unsinn und hätte anders gelöst werden können. Nintendo hätte jedenfalls bei mir heute einen besseren Ruf...
 
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