Hier gehts aber nicht um Professor Spitzer, oder Oboen und Sozialphobiker.
Diese...kreativen Argumente sind schon arg an den Haaren herbeigezogen (Strohmann-argument)
Es ist doch gerade umgekehrt. Der Smartphone Dauertipper hat womöglich viel weniger reale soziale Kontaktsituationen als jemand der sich für Sprachen und Kultur interessiert. Bei ersterem wird das soziale Bedürfnis nämlich durch das Smartphone kompensiert und konditioniert.
Es geht doch nicht um Dauertipper, die nun in sich versunken am Display hängen... Was Spitzer ja gern sagt (wobei er IMHO absichtlich übertreibt, damit sich seine Bücher besser verkaufen) ist ja GAR keine modernen Medien für Kinder und sogar Jugendliche. Darum ging es, und daher auch mein krasses Beispiel, um dies zu verdeutlichen, was aus solchen Leuten in unseren Zeiten, wo es nun mal unvermeidlich ist, passieren könnte.
Und selbst Leute, die sehr viel am Handy sind: viele, ich würde sogar sagen die meisten von denen haben dann DADURCH viel mehr Kontakte als ohne Handy (oder PC oder Tablet), und ich meine reale Kontakte. Wenn ich mir die "Kids" von heute anschaue (ich selber bin Ü40) haben sehr viele und auch viel häufiger Kontakt zu Leuten, was früher so gar nicht möglich gewesen wäre, und verabreden sich auch viel öfter, weil es viel leichter geht. Als ich Jugendlicher war, musste ich entweder schon auf dem Schulhof eine Verabredung ausmachen oder aber hoffen, dass der oder die, mit dem bzw der ich mich gern spontan treffen wollte, zu Hause ist, wenn ich da anrufe - ansonsten saß ich dann allein zu Hause rum, obwohl ich gern was unternommen hätte. Leute, die auf ner anderen Schule sind, waren sowieso nur zu Hause erreichbar.
Zumindest gilt das für größere Städte - in kleinen Orten ist es wiederum auch ohne Handy leicht, da hat man quasi in maximal 10 Minuten per Rad jeden in Reichweite, der im Ort wohnt, und kann einfach mal kurz vorbeifahren, oder aber das Gegenteil ist der Fall: man wohnt so weit weg, dass "spontan" sowieso nicht geht, egal ob mit oder ohne Handy. Aber it Handy/PC/Tablet - das gilt für alle Wohnorte - kann man so oder so viel mehr soziale Kontakte pflegen als noch vor 10 Jahren, und wenn das nicht sinnlose Chats mit Fremden oder NUR Games/Videos sind, wüsste ich nicht, was daran schlecht sein soll, sofern man seine normalen täglichen Dinge nicht schleifen lässt.
Aber zum Thema: die Warnung vor einem Übermaß an Internetporn und Gamingsüchten etc halte ich für gerechtfertigt. Auch schon ohne Übermaß. Oder soll man erst aufklären wenns zu spät ist?
Mein comment sollte auch nur unterstreichen, dass exzessiv nie gut ist, was Desotho ja schrieb, es aber auch oft bei Diskussionen um derartige Themen auch eher eine Ansichtssache ist. Dass zu viel Vertiefen in eine Sache, egal ob Games, Pornos oder Literatur, nicht gut ist für die normale Entwicklung einer Person, ist ja klar.