Schöner Artikel! Gut dass ihr auch mal andere Themen bringt als "2000 brandheisse Screenshots des neuen Diablo-Killers erschienen"
Ich möchte zum Thema Casual Games noch etwas ergänzen:
Früher - zu Gammelstudenten-Zeiten mit Semesterferien etc. - hab' ich auch "richtig" gespielt, mit Eintauchen, die Story selber leben etc.. Aber irgendwann ist einfach mal Schluss. Wenn man nicht das Glück (?) hat, bei einer Computerspielezeitschrift o. ä. zu arbeiten, dazu noch mit einem Partner zusammenlebt und gar ein Kind hat, geht das überhaupt nicht mehr.
Trotzdem spielt man natürlich noch sehr gerne, allerdings kommen bei diesen Rahmenbedingungen Dinge zum Tragen, die vorher nicht so wichtig waren.
Z.B. der Schwierigkeitsgrad und die Komplexität. Nichts ist schlimmer, als wenn man merkt, dass das Spiel eigentlich Spass machen könnte, wenn man sich mal 24h am Stück damit beschäftigen würde. Oder man im ersten Viertel des Spiels stecken bleibt, weil man zu schlecht ist. Das Ding wird heute bei mir ruckzuck deinstalliert.
Ebenso die Hardwareanforderungen. Wenn ich mir die Debatten über die letzten Neuerscheinungen im Forum angucke, kann ich echt nur schmunzeln. Patch hier, Treiber da, Bugs dort, AA, SLI, XYZ...was soll der Quatsch? Das Ding muss heute für mich schnell einwandfrei laufen, ansonsten ist die Freizeit rum.
Trotzdem hab ich natürlich keinen Bock auf Yvonne Catterfeld-Spielchen.
Um diese Bedürfnisse zu bedienen (und ich glaube ich bin nicht allein) braucht es etwas mehr als die Arroganz von Herrn Burtchen à la "Ich persönlich glaube ja, das(!) Solitär und Minesweeper eigentlich ausreichen", sondern gute Ideen und saubere Arbeit von Seiten der Produzenten. Sowohl Casual Games wie beschrieben (weniger Ressourcen, Programmierung, Design, Testing), als auch Hardcorespiele mit Telefonbuch-dickem Handbuch für pickelige Schulschwänzer können mir (und nicht nur mir) gestohlen bleiben - schade!
Ich weiss nicht, ob die Industrie dies schon erkannt hat.