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Computerspiele-Sucht laut WHO jetzt offiziell eine Krankheit

Darkmoon76

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Jetzt ist Deine Meinung zu Computerspiele-Sucht laut WHO jetzt offiziell eine Krankheit gefragt.


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Zum Artikel: Computerspiele-Sucht laut WHO jetzt offiziell eine Krankheit
 
einsicht erste weg zur besserung , wir brauchen jetzt nen neues # so alâ #metoo
 
Krank und stolz darauf huehuehue :B
Naja, wenn du deine sozialen Kontakte, deine Körperhygiene usw. vernachlässigst, deine Ess- und Schlafgewohnheiten nicht mehr normal sind und du Entzugserscheinungen hast, wenn du ne Zeit lang nicht zockst, dann bist du wirklich krank. ;)
 
Naja, wenn du deine sozialen Kontakte, deine Körperhygiene usw. vernachlässigst, deine Ess- und Schlafgewohnheiten nicht mehr normal sind und du Entzugserscheinungen hast, wenn du ne Zeit lang nicht zockst, dann bist du wirklich krank. ;)

Allerdings, aber meinen Kommentar bitte ironisch verstehen :) .
Meine Ess- und Schlafgewohnheiten sind nur nicht normal wenn ich auf einem Festival unterwegs bin hehe...
 
Allerdings, aber meinen Kommentar bitte ironisch verstehen :) .
Meine Ess- und Schlafgewohnheiten sind nur nicht normal wenn ich auf einem Festival unterwegs bin hehe...

Die Ironie war mir schon klar. :P Auf Festivals geht es mir genauso wie dir. Meist ist dann aber auch meine Leber stark belastet. :B
 
Pschologen befürchten nun, dass diese Aufnahme in den Krankheitenkatalog dazu führen könnte, dass beispielsweise auch die exzessive Nutzung eines Smartphones, eines Fernsehers oder anderer Geräte dazu führt, dass dies ebenfalls bald als "Sucht" gilt.
Da ist was dran, wenn man bedenkt wie viele Leute heute gar nicht mehr ohne ihr Smartphone lebensfähig sind. Selbst nachts muss es eingeschaltet für eventuelle "Notfälle" neben dem Bett liegen. Viele jüngere Nutzer müssen sogar beim Rad fahren (ok eher unsicher eiern) auf den Bildschirm starren und ihn befingern. Die würden vermutlich eher nackt das Haus verlassen als ohne ihr Handy.
 
Da ist was dran, wenn man bedenkt wie viele Leute heute gar nicht mehr ohne ihr Smartphone lebensfähig sind. Selbst nachts muss es eingeschaltet für eventuelle "Notfälle" neben dem Bett liegen. Viele jüngere Nutzer müssen sogar beim Rad fahren (ok eher unsicher eiern) auf den Bildschirm starren und ihn befingern. Die würden vermutlich eher nackt das Haus verlassen als ohne ihr Handy.

Bei Smartphones wäre ich allerdings etwas vorsichtig, wenn es um Sucht geht. Die Dinger sind in erster Linie ein Kommunikationsmedium und die meisten verwenden es für exzessives Blubbern mit Kontakten (auch wenn Spiele o.ä. ebenfalls eine Rolle spielen). Hier gehts also mehr um die Kommunikation mit anderen (auch wenn diese nicht face to face stattfinden) und weniger darum, irgendein anderes Bedürfnis zu befriedigen.
 
"... ein Schlafrhythmus, der von der Norm abweicht." - und da sind wir beim Kern des Problems:

Jemand, der - aus welchen Gründen auch immer - von der vorgegebenen "Norm" abweicht, wird als "süchtig" deklariert.

Nun, Surprise: Menschen sind unterschiedlich. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Schlafrhythmen. Was hierzulande "Norm" ist, wäre in Japan undenkbar und umgekehrt.
Das fängt bei "Frühaufsteher" vs "Langschläfer" an und geht bis zu komplexen Schlafrhythmen, die zB vier kürzere Schlafintervalle, dafür aber deutlich weniger Stunden Schlaf/Tag haben. Sdin dann die Menschen mit nur einer langen Schlafphase "schlafsüchtig"? Ach ne, das gehört hierzulande ja zur "Norm". Mehrere Schlafphjasen machen ja nur alte Menschen - siehe den Mittagsschlaf.

Exzessiv spielen wird jeder hier im Forum wohl schon mal gemacht haben, wenn ein neues mega interessantes Spiel rauskam und man dann Stunden später erst ins Bett ging.

Interessant bezgl. "Sucht" Definition wird es dann, wenn andere Bereiche vernachlässigt werden.
Aber dann stellt sich die Frage: Wenn ich mich bewußt für einen Schwerpunkt in meinem Leben entscheide, der mir Spaß und mein Leben lebenswert macht und ich mir bspweise denken würde: Sport is mir egal und auf irgendwelchen dummen Smalltalk in Kneipen kann ich auch verzichten - für mich ist es das Größte und Erfüllendste, wenn ich im Keller an meiner Eisenbahn rumwerkel und deshalb wird alles andere dieser Rumwerkelei untergeordnet -

- wer hat dann das Recht, zu sagen, das sei nicht gut für mich? Es ist mein Leben und wenn ich so leben will, dann darf ich das hierzulande auch. Und dann sollte mir auch keiner unterstellen, daß ich "süchtig" sei.
Apropos: Ist meine Mutter eigentlich "Garten-süchtig" ...?
 
Das ist ein schwieriges Terrain. Aber wenn dann wichtige Alltagsaufgaben vernachlässigt werden (Schule, Arbeit) oder die Bude zur Messihütte verkommt weil man lieber zockt statt sauber zu machen und aufzuräumen würde ich schon als Kernproblem sehen. Bei den von Dir angesprochenen Dingen sicher nicht.
 
Apropos: Ist meine Mutter eigentlich "Garten-süchtig" ...?
Ist vielleicht bei Spielern ähnlich wie mit Workaholics, es gibt Zeiten da buttern Spieler wie irre Zeit in ihr "Projekt" und vernachlässigen so einiges anderes, aber das dauert auch nicht ewig an. Ich meine wie viele, von denen um die damals ein großes Trara gemacht wurde, von wegen WoW-Sucht spielen das Spiel überhaupt noch, wie viele LOL-Süchtige gibt es noch jetzt wo der Trend nachgelassen hat und wie viele Fortnite-Süchtige wird es in 5 oder 10 Jahren noch geben, irgendwann lässt so eine "Suchtphase" von allein nach, weil das Interesse am jeweiligen Spiel verloren geht, anders als bei einem Heroinsüchtigen, der verliert nicht mal eben das Interesse an der Nadel und hängt Jahrzehnte dran und kann gar nicht anders, wenn er es so lange überlebt.
 
Naja einige Game-Junkies wechseln dann die Ware. Dann wird aus WoW Fortnite aus Fortnite irgendwann ein anderes Spiel usw. Deswegen ist die Suchtproblematik nicht weg. Nur der "Stoff" ändert sich.
 
"... ein Schlafrhythmus, der von der Norm abweicht." - und da sind wir beim Kern des Problems:

Jemand, der - aus welchen Gründen auch immer - von der vorgegebenen "Norm" abweicht, wird als "süchtig" deklariert.

Nun, Surprise: Menschen sind unterschiedlich. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Schlafrhythmen. Was hierzulande "Norm" ist, wäre in Japan undenkbar und umgekehrt.
Das fängt bei "Frühaufsteher" vs "Langschläfer" an und geht bis zu komplexen Schlafrhythmen, die zB vier kürzere Schlafintervalle, dafür aber deutlich weniger Stunden Schlaf/Tag haben. Sdin dann die Menschen mit nur einer langen Schlafphase "schlafsüchtig"? Ach ne, das gehört hierzulande ja zur "Norm". Mehrere Schlafphjasen machen ja nur alte Menschen - siehe den Mittagsschlaf.

Exzessiv spielen wird jeder hier im Forum wohl schon mal gemacht haben, wenn ein neues mega interessantes Spiel rauskam und man dann Stunden später erst ins Bett ging.

Interessant bezgl. "Sucht" Definition wird es dann, wenn andere Bereiche vernachlässigt werden.
Aber dann stellt sich die Frage: Wenn ich mich bewußt für einen Schwerpunkt in meinem Leben entscheide, der mir Spaß und mein Leben lebenswert macht und ich mir bspweise denken würde: Sport is mir egal und auf irgendwelchen dummen Smalltalk in Kneipen kann ich auch verzichten - für mich ist es das Größte und Erfüllendste, wenn ich im Keller an meiner Eisenbahn rumwerkel und deshalb wird alles andere dieser Rumwerkelei untergeordnet -

- wer hat dann das Recht, zu sagen, das sei nicht gut für mich? Es ist mein Leben und wenn ich so leben will, dann darf ich das hierzulande auch. Und dann sollte mir auch keiner unterstellen, daß ich "süchtig" sei.
Apropos: Ist meine Mutter eigentlich "Garten-süchtig" ...?
Ich hab mich auch bewusst für Drogen und Alkohol entschieden. Macht mir Spaß und macht das Leben erst lebenswert. Scheiß doch auf soziale Kontakte oder körperliche Gesundheit. Drogen und Alkohol sind der Schwerpunkt meines Lebens, für den ich mich bewusst entschieden habe. Nein, ich bin nicht süchtig, obwohl ich mir täglich mein Heroin rein pfeife und n Kasten Krombacher trinke.

Und ja, hinsichtlich Sucht kann man Drogen und Medien durchaus miteinander gleich setzen. ;) Auf die ein oder andere Weise kann regelmäßiger und vor allem exzessiver Konsum, egal von was, schädlich sein. Das ist einfach ein Fakt. Abgesehen davon, dass du nicht weit genug denkst. Zu einer Sucht gehört natürlich auch viel mehr und die WHO hat das in ihrem Index schon recht klar und ausführlich definiert. Es müssen schon ein paar mehr Symptome auftreten, um von einer Sucht sprechen zu können, als nur ein gestörter Schlafrhythmus. Die Jungs da haben sich darüber durchaus Gedanken darüber gemacht.

Ich spiele auch gern mal etwas länger und teilweise auch exzessiv. Manchmal hab ich deswegen auch weniger Schlaf. Aber das passiert nicht regelmäßig. Meine sozialen Kontakte sind deswegen nicht gestört. Ich leide nicht an Nervosität bei längerem Nichtspielen, auch nicht an Zittern, Schweißausbrüchen oder anderen Entzugserscheinungen. Ich bin sogar froh, mal raus zu kommen, habe auch noch andere kleinere Hobbies und wenn ich mal einen Bereich in meinem Leben vernachlässige, greife ich ihn eben irgendwann mal wieder auf. Ich hab auch gar kein 'Verlangen' danach, zu zocken. Wenn ich Lust drauf habe, nehme ich mir die Zeit. Wenn wichtigeres oder andere interessante Dinge anstehen, lass ich es eben bleiben.

Sich ganz bewusst für einen Schwerpunkt im Leben zu entscheiden ist völlig normal und absolut in Ordnung. Aber genau das passiert bei einer Sucht eben nicht. Eine Sucht ist eine Krankheit, die in der Regel langsam und schleichend kommt, ohne dass der Betroffene es merkt. Die meisten Suchtkranken sehen auch gar nicht ein, dass sie süchtig sind, merken es nicht oder verdrängen es einfach. Der Konsum selbst ist am Anfang eine bewusste Entscheidung. Aber einmal an ner Kippe ziehen oder WoW macht einen nicht süchtig. Erst danach kommt die Sucht. Oder kann kommen. Bei Konsumgut A kommt die Sucht eben schneller, als bei Konsumgut B. Und auch das ist von MEnsch zu Mensch völlig unterschiedlich, ob und wie stark sich eine Sucht zeigt. Natürlich unterscheiden sich auch die Symptome von Konsumgut zu Konsumgut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Awww das mit dem Heroin kann ich ja noch verstehn, das ok :B aber Krombacher ???echt jetzt?^^und davon n ganzen Kasten?^^ :$ Ewwwwwwwwwww
 
Ich hab mich auch bewusst für Drogen und Alkohol entschieden. Macht mir Spaß und macht das Leben erst lebenswert. Scheiß doch auf soziale Kontakte oder körperliche Gesundheit.
Es gibt doch durchaus Leute, die auf das Bierchen oder Glas Wein am Abend nicht verzichten wollen. Ähnliches dürfte es doch auch bzgl Zigarren, Pfeifen & Co geben.

Ich hab ja nicht behauptet, daß es gar keine Sucht / Süchtigen gibt - nur, daß der Sucht Begriff nicht so einfach mit "abseits der Norm" deklariert werden kann wie im Artikel geschehen.
So kann zB ein Nicht-Süchtiger Pfeifen Raucher durchaus genauso viel wegpaffen wie ein Süchtiger. Alleine durch den Konsum ist eine Sucht nicht definierbar.

Und ja, hinsichtlich Sucht kann man Drogen und Medien durchaus miteinander gleich setzen. ;)
Ähm, nein.
Von Drogen kann man auch körperlich abhängig werden, von Medien nur psychisch.
Beim Entzug hat man bei Drogen ganz andere Rahmenbedingungen als bei nur psychischer Sucht.

Es müssen schon ein paar mehr Symptome auftreten, um von einer Sucht sprechen zu können, als nur ein gestörter Schlafrhythmus.
Das war ein Beispiel. Natürlich gibt es als Auswirkungen einer Sucht mehr als nur "schlecht oder unregelmäßig schlafen".

Ich finde aber eben gerade interessant, wo die Grenze zur Sucht liegt.
Sind Profi E-Sportler spielesüchtig?
Wenn ich soviel wie ein Profi E-Sportler in meiner Freizeit spielen würde, wäre ich dann spielesüchtig? nur, weil es nicht mein Beruf ist?
Wenn ich nur halb so viel spielen würde - aber genauso viel Zeit auch damit verbringen würde, was über Spiele zu lesen - bin ich dann spielesüchtig?
Wenn ich mir jeden Tag 8 Stunden lang Twitch Streams anschaue, bin ich dann spielesüchtig?
Wenn ich jeden Tag 8 Stunden lang Twitch Streams streame, bin ich dann spielesüchtig?

Letzten Endes läuft die Bewertung von anderen Personen darauf hinaus, was diese als "normal" erachten. Wenn Person X meint, es wäre "normal", bis zu 2 Stunden täglich zu spielen, ist alles darüber wahrscheinlich "Sucht". Wenn Person Y meint, 5 Stunden pro Tag wären "normal", haben wir schon eine Differenz.


Ich hab auch gar kein 'Verlangen' danach, zu zocken. Wenn ich Lust drauf habe, nehme ich mir die Zeit. Wenn wichtigeres oder andere interessante Dinge anstehen, lass ich es eben bleiben.
Mit dieser Einstellung könnte man aber sowohl eine halbe Spielstunde pro Tag als auch 10 Stunden täglich beschreiben.

Sich ganz bewusst für einen Schwerpunkt im Leben zu entscheiden ist völlig normal und absolut in Ordnung. Aber genau das passiert bei einer Sucht eben nicht.
Dennoch kann ein identischer Konsum wie bei einem Süchtigen dabei rauskommen. Das ist mein Punkt. Es ist von außen oft nicht klar bestimmbar.

Spontan behaupte ich mal, nur der Betroffene selbst kann beurteilen, ob er süchtig ist. Ärzte können lediglich bei der Erkenntnis und beim Entzug helfen.
 
Es gibt doch durchaus Leute, die auf das Bierchen oder Glas Wein am Abend nicht verzichten wollen. Ähnliches dürfte es doch auch bzgl Zigarren, Pfeifen & Co geben.

Ich hab ja nicht behauptet, daß es gar keine Sucht / Süchtigen gibt - nur, daß der Sucht Begriff nicht so einfach mit "abseits der Norm" deklariert werden kann wie im Artikel geschehen.
So kann zB ein Nicht-Süchtiger Pfeifen Raucher durchaus genauso viel wegpaffen wie ein Süchtiger. Alleine durch den Konsum ist eine Sucht nicht definierbar.
Hat ja auch niemand behauptet, dass der Konsum allein ausreicht, um eine Sucht erkennen zu können. :confused: Mir ist schleierhaft, was du mir damit sagen willst. Mir ist das absolut klar.

Kleiner Fun Fact...in Tabak ist so ein lustiger Stoff drin, der für die Sucht verantwortlich ist. Nennt sich Nikotin und ist ein Nervengift, das sich beruhigend auf das Nervensystem auswirkt. Daher auch die "Stresszigarette". Dadurch werden Glückshormone ausgeschüttet und das führt sowohl zur psychischen Sucht, als auch zur körperlichen Sucht. Und die wenigsten Raucher (ob nun Pfeife oder Zigarette) schaffen es, völlig ohne Probleme aufzuhören. Das sind Ausnahmefälle und nicht die Regel. In der Regel treten Entzugserscheinungen noch Wochen nach dem Aufhören auf.

Ähm, nein.
Von Drogen kann man auch körperlich abhängig werden, von Medien nur psychisch.
Beim Entzug hat man bei Drogen ganz andere Rahmenbedingungen als bei nur psychischer Sucht.
Grundsätzlich hast du recht und das hab ich ja auch in meinem vorherigen Post bereits (in den letzten Zeilen) gesagt. ;)
Aber ob psychisch oder physisch spielt erstmal keine Rolle. Ein psychisches Leiden ist nicht weniger schlimm, nur weil es körperlich (scheinbar) keine Schäden gibt. Und dieses psychische Leiden kann im Verlauf der Suchtkrankheit noch verstärkt werden. Und das widerum kann auch durchaus zu physischen Schmerzen und Schäden führen. Stichwort: Psychosomatik. Das ist keine Hexerei und auch kein Mumpitz. Wir können alle was mit der obligatorischen Übelkeit bei Nervosität o.ä. anfangen. Nur hier ist es noch krasser. Das perfide an psychischen Leiden ist ja eben, dass man sie oft erst dann erkennt, wenn es zu spät ist. Ein körperliches Leiden erkennt man da doch viel früher und kann eher handeln. Das solltest du nicht unterschätzen.

Ich finde aber eben gerade interessant, wo die Grenze zur Sucht liegt.
Sind Profi E-Sportler spielesüchtig?
Wenn ich soviel wie ein Profi E-Sportler in meiner Freizeit spielen würde, wäre ich dann spielesüchtig? nur, weil es nicht mein Beruf ist?
Wenn ich nur halb so viel spielen würde - aber genauso viel Zeit auch damit verbringen würde, was über Spiele zu lesen - bin ich dann spielesüchtig?
Wenn ich mir jeden Tag 8 Stunden lang Twitch Streams anschaue, bin ich dann spielesüchtig?
Wenn ich jeden Tag 8 Stunden lang Twitch Streams streame, bin ich dann spielesüchtig?

Letzten Endes läuft die Bewertung von anderen Personen darauf hinaus, was diese als "normal" erachten. Wenn Person X meint, es wäre "normal", bis zu 2 Stunden täglich zu spielen, ist alles darüber wahrscheinlich "Sucht". Wenn Person Y meint, 5 Stunden pro Tag wären "normal", haben wir schon eine Differenz.
Dennoch kann ein identischer Konsum wie bei einem Süchtigen dabei rauskommen. Das ist mein Punkt. Es ist von außen oft nicht klar bestimmbar.
E-Sportler tun das beruflich. Das sind Profis und durch diese Professionalität haben die auch eine gewisse Distanz zu dem, was sie tun (was nicht heißt, dass sie es nicht gern machen).

Selbstverständlich ist es wichtig, die Regelmäßigkeit und auch die Dauer und Menge des Konsums zu betrachten. Das ist das erste, was auffällt und sicher nicht unwichtig. Es geht also gar nicht um den Konsum an sich. Sondern um die Frage, wie oft und wie viel man konsumiert. Natürlich gehört es noch dazu, den Menschen selbst zu betrachten. Warum spielt er? Wie sieht sein soziales Umfeld aus? Hat er überhaupt ein soziales Umfeld? Wie sieht seine Vorgeschichte aus? Wie reagiert er beim (längeren) Ausbleiben des Konsums? Wie reagiert er darauf, wenn er auf seinen Konsum angesprochen wird? usw.

Es gibt klar definierte Kriterien. Die helfen einem Laien natürlich nicht, eine Sucht zu diagnostizieren und das sollte auch gar nicht der Fall sein. Ich würde mir auch nie anmaßen, eine Diagnose zu stellen. Ich bin Erzieher, kein Arzt. Eine Diagnose ist dem Arzt vorbehalten. Allerdings können Laien durchaus aufgrund dieser Kriterien zumindest erkennen, dass da was nicht stimmt und schonmal entsprechend handeln. Und wenn einer meiner Freunde oder Angehörigen 8 Stunden/Tag oder länger zockt, würde ich mir schon zumindest Gedanken machen. Und glaub mir, so n Typen hatte ich tatsächlich schon im Freundeskreis gehabt. Lieber WoW gezockt und sich mit "Pflichtgefühl gegenüber Gildenmembern" raus geredet, statt was mit seinen Real Life-Freunden zu unternehmen.

Spontan behaupte ich mal, nur der Betroffene selbst kann beurteilen, ob er süchtig ist. Ärzte können lediglich bei der Erkenntnis und beim Entzug helfen.
Dass der Betroffene selbst beurteilen kann, ob er süchtig ist oder nicht, ist in den wenigsten Fällen möglich. Eine Sucht ist eine richtig fiese Sache und noch fieser wird es, weil der Betroffene in der Regel eben NICHT erkennt, dass er krank ist. Jedenfalls nicht von alleine.

Awww das mit dem Heroin kann ich ja noch verstehn, das ok :B aber Krombacher ???echt jetzt?^^und davon n ganzen Kasten?^^ :$ Ewwwwwwwwwww
Krombacher ist gar nicht so schlimm. :B Ich trinke aber gern verschiedene Biere. Diversität und so. :P
 
Macht das Spielemagazine und -Seiten dann zu Gesundheitsratgebern? :-D
 
Krombacher geht noch. Ist nicht mein Favorit aber naja. Da gibts schlimmere. :-D :-D
 
Aber ob psychisch oder physisch spielt erstmal keine Rolle. Ein psychisches Leiden ist nicht weniger schlimm, nur weil es körperlich (scheinbar) keine Schäden gibt.
Ähm, doch. Denn bei der körperlichen Sucht hat der Körper zB eine gewisse Toleranz gg Alkohol aufgebaut und im Wegfall muß der Körper - unabhängig von soinstigen psychischen Entzugserscheinungen - jetzt damit klarkommen, daß er was-weiß-ich als Gegenmaßnahme zur Alkoholzufuhr regelmäßig produziert hat, aber gar kein Alkohol zum Bekämpfen da ist.
Sicher ist eine psychische Sucht kein Zuckerschlecken - aber bei einer körperlichen Abhängigkeit kommt eben diese Komponente noch hinzu.

E-Sportler tun das beruflich. Das sind Profis und durch diese Professionalität haben die auch eine gewisse Distanz zu dem, was sie tun (was nicht heißt, dass sie es nicht gern machen).
Ah ja. Und wenn ich dann Profi-Säufer werde, bin ich kein Alkoholiker?

Werde ich gekündigt - Zack: doch Alkoholiker?

Selbstverständlich ist es wichtig, die Regelmäßigkeit und auch die Dauer und Menge des Konsums zu betrachten. Das ist das erste, was auffällt und sicher nicht unwichtig. Es geht also gar nicht um den Konsum an sich. Sondern um die Frage, wie oft und wie viel man konsumiert. Natürlich gehört es noch dazu, den Menschen selbst zu betrachten. Warum spielt er? Wie sieht sein soziales Umfeld aus? Hat er überhaupt ein soziales Umfeld? Wie sieht seine Vorgeschichte aus?
Wieso ist das soziale Umfeld relevant?
Es gibt diverse Gründe, warum man einen sehr kleinen eingeschränkten Kreis an Freunden als positiv gegenüber Leuten definieren kann, die hunderte von Bekannten haben, aber keinen davon richtig kennen.

Wie reagiert er beim (längeren) Ausbleiben des Konsums?
Wie will man das Testen, wenn der Proband keine Lust dazu hat, den Konsum zu unterbrechen?
dh: Ihm muß schon klar sein, daß etwas nicht stimmen könnte - ergo: Hat er selbst für sich (möglicherweise initiiert von außen) schon darüber nachgedacht, ob er süchtig sein könnte.

Wie reagiert er darauf, wenn er auf seinen Konsum angesprochen wird? usw.
Interessant auch die Frage: Warum reagiert er so?
Weil er für sich schon erkannt hat, daß das, was er tut, krankhaft ist?
Oder weil es schlicht illegal ist?
Oder einfach, weil sein Verhalten nicht "der Norm" entspricht und gesellschaftlich geächtet ist?

Ich könnte mir beispielsweise durchaus vorstellen, daß jemand regelmäßig, aber sehr sparsam, illegale Drogen nimmt und nicht davon süchtig wird. Er könnte es jederzeit psychisch wie physisch sein lassen, aber er will es gar nicht. Es ist Teil seines Lebens, seiner Auffassung vom Leben und was dieses lebenswert macht.

Konkretes Beispiel:
Am Ende meiner Teenagerzeit habe ich Zigarillos geraucht. Andere haben am Abend halbe Schachteln verbraucht, ich nur 1-2 Zigarillos. Die hab ich auch nicht täglich geraucht, sondern nur sporadisch, bei gemütlichen gesellschaftlichen Anlässen.
Irgendwann hab ich es dann einfach sein gelassen. Ohne Entzug oder inneren oder körperlichen Kampf, sondern ich hab einfach damit aufgehört.

Ich hatte mich vorher dazu entschieden, daß es zu meinem Leben dazugehört und dann, daß es das nicht mehr tut.

Es gibt klar definierte Kriterien.
Ja, aber darum geht es ja gerade: Was ist mit den Grenzen dieser Kriterien?
Wie viele "soziale Kontakte" muß man haben, um dieses Kriterium auszuschließen? 1, 2, 5, >10? Wie viele Stunden muß man pro Woche mit Freunden verbringen, um dieses Kriterium auszuschließen? Und schon hätten wir den ersten Problemfall, nämlich jemanden, der an 5/7 Tagen Spätschicht und dementsprechend kaum Zeit hat, um mit Freunden, die eine klassische Arbeitszeit haben, was zu unternehmen.
Wie viele Freunde, mit denen man aktiv chattet, braucht man auf Facebook, um "soziale Kontakte" zu haben? Oder zählen die nicht, nur weil die nicht face2face sind?

Lieber WoW gezockt und sich mit "Pflichtgefühl gegenüber Gildenmembern" raus geredet, statt was mit seinen Real Life-Freunden zu unternehmen.
Was würdest du denn sagen, wenn derjenige im Hobby Fußball Verein wäre und was von "Pflichtgefühl gegenüber den anderen Spielern" sagen würde?

Dass der Betroffene selbst beurteilen kann, ob er süchtig ist oder nicht, ist in den wenigsten Fällen möglich. Eine Sucht ist eine richtig fiese Sache und noch fieser wird es, weil der Betroffene in der Regel eben NICHT erkennt, dass er krank ist. Jedenfalls nicht von alleine.
Deswegen schrob ich ja "Ärzte können [...] bei der Erkenntnis [...] helfen."

Aber letzten Endes finde ich die Grenze zu Sucht ist erst da, wo ich als Betroffener selber sage: "Das gefällt mir nicht was ich da mache, aber ich kann es nicht abstellen".
 
Ähm, doch. Denn bei der körperlichen Sucht hat der Körper zB eine gewisse Toleranz gg Alkohol aufgebaut und im Wegfall muß der Körper - unabhängig von soinstigen psychischen Entzugserscheinungen - jetzt damit klarkommen, daß er was-weiß-ich als Gegenmaßnahme zur Alkoholzufuhr regelmäßig produziert hat, aber gar kein Alkohol zum Bekämpfen da ist.
Sicher ist eine psychische Sucht kein Zuckerschlecken - aber bei einer körperlichen Abhängigkeit kommt eben diese Komponente noch hinzu.
Auch hier wieder: Was anderes hab ich nie behauptet. Und bezüglich körperlicher Leiden habe ich auch schon genug gesagt. Auch psychische Leiden können körperliche Leiden verursachen. Hier kann es auch gar keinen Vergleich geben, was nun schlimmer ist. Beides bedarf Hilfe.

Ah ja. Und wenn ich dann Profi-Säufer werde, bin ich kein Alkoholiker?

Werde ich gekündigt - Zack: doch Alkoholiker?
Setzt du grad ernsthaft eine berufliche Tätigkeit (ja, E-Sportler tun das beruflich) mit exzessiven Drogenkonsum gleich? Ab hier wäre es eigentlich das beste, die Diskussion zu unterbrechen, weil der Vergleich mal völlig daneben ist.

Aber nochmal für dich:
Das soziale Umfeld ist durchaus relevant. Es kommt nicht nur darauf an, ob ein soziales Umfeld gegeben ist und wie umfangreich es ist...sondern auch, wie es sich zusammensetzt. Selbstverständlich hat das Einfluss auf einen Menschen. Wie auch immer das aussieht. Selbstverständlich ist das ein Einflussfaktor und relevant. Insbesondere für eine eventuelle Therapie. Zuerst kommt die Diagnose und für die müssen selbstverständlich diverse Kriterien erfüllt sein (Welche Symptome weist der Betroffene auf? Was konsumiert er? Wie lange und wie oft konsumiert er? usw. usw.). Darauf muss ich ja nun nicht weiter eingehen, weil ich das oft genug erwähnt habe. Dann kommt die Therapie und hier wird das soziale Umfeld einfach ganz wichtig. Das kann dir jeder Suchtberater und jeder Arzt verklickern.

Weiterer kleiner Fun Fact für dich: Die "Unlust" oder "Unfähigkeit", mit dem exzessiven Konsum aufhören zu wollen zu können ist ein Aspekt einer Sucht.

Ich sagte bereits...der anfängliche Konsum ist eine bewusste Entscheidung. Daraus allein muss keine Sucht resultieren und natürlich muss auch keiner süchtig werden, der vlt. nur zwei Cigarillos am Tag raucht. Das ist mir absolut klar. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber es gibt Tendenzen, die empirisch belegt sind. Diese Tendenzen sind kein Hirngespinste oder Behauptungen irgendwelcher Quacksalber. Das wurde erforscht und belegt und nicht einfach mal bei ner Stammtischrunde in den Raum geworfen, weil man grad Bock drauf hatte und es geil fand. Das ist objektiv beobachtbar und nachweisbar.

Das heißt nicht, dass es bei jedem gleich ist. Das will ich gar nicht behaupten und habe ich auch niemals behauptet. Von Person zu Person und auch von Konsumgut zu Konsumgut sind sowohl die Symptome, als auch die Hilfestellungen individuell zu sehen. Natürlich ist es auch von Mensch zu Mensch abhängig, ob eine Sucht entsteht oder nicht.

Interessant auch die Frage: Warum reagiert er so?
Weil er für sich schon erkannt hat, daß das, was er tut, krankhaft ist?
Oder weil es schlicht illegal ist?
Oder einfach, weil sein Verhalten nicht "der Norm" entspricht und gesellschaftlich geächtet ist?

Ich könnte mir beispielsweise durchaus vorstellen, daß jemand regelmäßig, aber sehr sparsam, illegale Drogen nimmt und nicht davon süchtig wird. Er könnte es jederzeit psychisch wie physisch sein lassen, aber er will es gar nicht. Es ist Teil seines Lebens, seiner Auffassung vom Leben und was dieses lebenswert macht.
Okay, wenn jemand illegale Drogen nimmt, weil der Scheiß sein Leben erst lebenswert macht, besteht schon ein gewaltiges Problem. Und da ist, wenn keine Sucht, aber definitiv zumindest schon die Gefahr einer Suchterkrankung gegeben. Das versichere ich dir zu 100%.

Natürlich ist das, was du da schreibst, absolut vorstellbar. Macht es aber nicht besser. Im Gegenteil. Das ist ja gerade der Knackpunkt daran: Man konsumiert, weil man sich besser fühlen will. Damit das Hirn diese lustigen kleinen Glückshormone ausschüttet. Man will Glück und Zufriedenheit dort haben, wo man eben das nicht findet. Sei es nun Drogen, um zu "leben" oder Videospiele, um dem widerlichen Alltag zu entfliehen, indem man sich in eine fiktive Welt flüchtet (oder man sich zum Ziel gesetzt hat, in einem Spiel irgendwas zu erreichen). Es gibt viele Gründe für einen Konsum und alle können sie zur Sucht führen. Müssen nicht, aber können. Und in den allermeisten Fällen merkt es der Betroffene nichtmal. Und wenn er es merkt, ist es zu spät, verleugnet er es erfahrungsgemäß auch gern mal vor anderen, vor sich selbst...aus welchen Gründen auch immer. Siehe deine gestellten Fragen.

Was würdest du denn sagen, wenn derjenige im Hobby Fußball Verein wäre und was von "Pflichtgefühl gegenüber den anderen Spielern" sagen würde?
Ich weiß ja nicht, in was für einem Fußballverein du bist, aber die meisten Vereine trainieren vlt. zwei, höchstens dreimal in der Woche und so ne Trainingseinheit dauert auch keine acht Stunden, sondern höchstens 2-3 Stunden. Der Vergleich hinkt also auch wieder total. Natürlich gibt es auch da Leute, die es völlig übertreiben und die gebremst gehören. Aber es ist doch eher selten, süchtig von Fußball zu werden. Schon allein, weil man beim Sport ganz schnell selbst merkt, was man seinem Körper zu muten kann und was nicht. Das muss einem nicht von außen verklickert werden.

Aber letzten Endes finde ich die Grenze zu Sucht ist erst da, wo ich als Betroffener selber sage: "Das gefällt mir nicht was ich da mache, aber ich kann es nicht abstellen".
Die Grenze zur Sucht liegt in der Regel lange vor der Erkenntnis des Betroffenen. Das ist eine erwiesene Tatsache.

Ich will das, was du da schreibst, gar nicht als falsch hinstellen. Ist es nämlich nicht. Aber meiner Meinung nach versteifst du dich viel zu sehr auf Einzelfälle. Einzelfälle sind aber eben genau das: Einzelfälle. Eher Ausnahme als Regel.

Ich halte dich für einen durchaus intelligenten Menschen, aber was du hier grad betreibst, macht den Eindruck, als würdest du Computerspielsucht als Nonsens abtun. Was es eben nicht ist. Eine Sucht ist eine Sucht und dieser Scheiß ist eine ernst zunehmende Krankheit, die therapiert gehört. Egal, ob das nun Computerspielsucht, Drogensucht oder sonst was ist.

Natürlich kann ich mich auch irren, aber vor allem aber machst du den Eindruck, als hättest du in deinem Leben noch nie einen ernsthaft suchtkranken Menschen erlebt. Ich habe solche Leute bereits erlebt, beruflich mit ihnen zu tun gehabt, und kenne auch den Unterschied zwischen der exzessiven Ausübung eines Hobbys und einer Sucht aus erster Hand. Und ich weiß auch, wie schnell sich eine Sucht entwickeln kann. Einfach, weil ich a.) selbst einmal an einer harten Sucht litt und b.) weil ich selbst Suchtkranke erlebt habe.
 
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